Ein Mensch mit einem geweckten Geist fürchtet das Abfallen des Leibes im Tode so wenig wie ein gewöhnlicher Mensch den Schlaf. Denn des Geistes Erfahrung ist das ewige Leben, welches unzerstörbar ist – so wie der Seele Erfahrung ist, dass der schlafende Leib des andern Tages sicher wieder erwacht. – Die Furcht vor dem Tode als vor einer möglichen Vernichtung des Daseins liegt demnach in der Seele nur so lange, als der Geist in ihr nicht erwacht ist und in ihr ein ganz anderes Bewusstsein erzeugt.
(Jakob Lorber, Geistige Sonne, Bd. 2, Kap. 107)