… hätten Sie denn gerne? Schoko, Schoko oder Schoko?
An diese Frage erinnerte das Aufeinandertreffen der drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz Friedrich Merz, Armin Laschet und Norbert Röttgen. Es war pompös inszeniert, denn bekanntlich wählen am 16. Januar die Delegierten beim Online-Parteitag der CDU einen der drei zum neuen Vorsitzenden und damit vermutlich auch zum Kanzlerkandidaten; der Vorsitz der verzwergten Union ist kein Amt, das einen Mann zum Manne macht, da reicht schon eine Annegret als Putzfrau der Kanzlerin. Da muss man schon selbst Kanzler sein. Entscheidend ist ja, was hinten rauskommt, um im Duktus von Altmeister Helmut Kohl zu bleiben.
Wer sich von diesem Format ernsthafte Kontroversen um die Zukunft der größten Volkspartei Deutschlands erwartet hatte, wurde bitter enttäuscht. Während Weihnachten nach CDU-Meinung dieses Jahr weitgehend ausfallen soll, treten die drei Herren ganz im Sinne des christlichen Hintergrundes der CDU in Dreieinigkeit auf. Als Zuschauer musste man wirklich an allen Knöpfen der Soundanlage drehen, um aus der perfekten Harmonie des CDU-Chors die einzelnen Stimmen heraushören zu können. Merz versucht ein bißchen die Konservativen zu triggern, aber ganz vorsichtig und nur so, dass Merkel es nicht merkt. Die könnte ja sonst auf den Tisch hauen, und schwups: Da sind sie alle unter dem Tisch, und Röttgen schaut besonders treuherzig hervor.
Es sind eben alle drei liebe Jungs, die gelernt haben, ihren Ärger und ihren Widerspruch runterzuschlucken und dabei weiter zu lächeln. Am grundsätzlichen Linkskurs der CDU will keiner der Herren wirklich etwas ändern. Alle drei haben schon akzeptiert, dass sie mit den Grünen koalieren wollen. Denn die SPD ist ausgebrannt wie die 1. Kerze am 4. Advent und mit der FDP reicht es nicht. Das ist Merkels vergiftetes Erbe, das sie schlucken müssen. Schließlich hat ihnen Markus Söder, in Bayern der Vorsitzende des 17. Landesverbands der Grünen, vorgemacht, wie ein Vereinigungsparteitag heute geht: bedingungsloses Ja-Sagen in der Hoffnung auf das große Amt vom Segen der Grünen.
Und deshalb wird am Wahlabend eben nicht Erdbeereis gereicht werden, sondern Minzeis, sagt der Koch. Irgendwie grün halt, wer auch immer von den drei Kellnern gerade Dienst hat.