Landwirtschaft -Wurde gerade bei KaiserTV kommentiert

Von Arne

Das habe ich gerade bei KaiserTV komnentiert. Da hat jemand das Narrativ verbreitet, dass Kunstdünger Raubbau am Land bedeutet. Hier meine Antwort:
Landwirte bringen Kunstdünger nicht aus um „Raubbau am Land“ zu betreiben, sondern um die Nährstoffe zu ersetzen, die durch die Pflanzen zuvor entzogen wurden. Wenn das Düngen unterlassen wird, dann entsteht „Raubbau“ da man dem Boden die Nährstoffe raubt. Kunstdünger ist ein Symptom für etwas was fehlt, nämlich die Nährstoffrückführung. In den Agrarökosystemen haben wir keine Nährstoffkreisläufe mehr, sondern Nährstoffflüsse: Aus den Lagerstätten auf das Land, in die Pflanze, in die Stadt, ins Klo in den Fluss und schließlich ins Meer.
Eine sinnvolle Nähstoffrückführung ist eigentlich nur auf dem Dorf möglich, wo anthropogene und industrielle Abwässern leicht getrennt werden können und der Weg zwischen Siedlung Feld kurz ist. Genau das Gegenteil wird jedoch gefordert, denn die „Zersiedelung“ soll gestoppt werden. Dort wo es möglich ist wird Nährstoffrückführung durch Verordnungen erschwert.
Was sind die Folgen der Extensivierung (weniger Dünger) der Landwirtschaft: Die Nährstoffe werden nicht mehr vollständig ersetzt, die Erträge sinken und die Bodenfruchtbarkeit nimmt ab. Die Preise steigen, der Normalverdiener muss einen signifikant höheren Anteil seines Einkommens für Nahrung ausgeben. Es bleiben weniger finanzielle Spielräume bzw. Freiheiten. Gleichzeitig müssen Heerscharen von Kontrolleuren, die Verordnungen durchsetzen vom System (Verbraucher, Steuerzahler) mit versorgt werden. Armut macht gefügig.
Was bedeutet das für die Landwirte? Sie können nicht mehr sinnvoll produzieren, werden total überwacht und reglementiert. Kleine Betriebe geben auf, weil der bürokratische Aufwand zu groß wird und sie sich nicht mehr als freie Bauern fühlen. Die großen profitieren von den Flächenprämien, wobei die Eigentümer gar keine Bauern sind, sondern Investoren, die sich Verwalter, Berater und Buchhalter leisten können.
Das ist kein Zufall: Wenige große Produzenten sind leichter zu kontrollieren als viele bäuerliche Landwirte. Menschen sind in Städten leichter zu kontrolliert als auf dem Land.
Das Narrativ „Kunstdünger ist Raubbau am Boden“ lenkt daher von den wahren Problemen ab und spaltet Bauern und Bürger. Letztlich führt es in eine arme, abhängige und enteignete Gesellschaft die nicht nachhaltig ist.

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