Vom bedrückenden Gefühl, dass staatlicherseits mit völlig überdimensioniertem personellen Abschreckungsaufwand dem politisch Unliebsamen spürbar die Luft abgedrückt wird. Alles nur Impressionen – völlig subjektiv natürlich./
Ob es doch noch Hoffnung für die deutschen Universitäten gibt?
Insgesamt zeigte sich das, was von vergleichbaren, auch kleineren deutschlandweiten Demonstrationen, von denen es viele kaum in die regionalen Medien schaffen, bekannt ist. Und es steht zu befürchten, dass es vergleichbar verhallt, zumindest bei den Adressaten.
Der eher junge Mensch ist, auch wenn viele Erfahrungen der vergangenen Monate das Gegenteil nahelegen, nicht unbedingt maßnahmenkonform. Deutlich sichtbar war da etwa die Initiative „Studenten stehen auf“. Diese beschreibt sich als „dezentrales Netzwerk von jungen Menschen, die den politischen und gesellschaftlichen Umgang mit der Pandemie, allem voran die Maßnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung des Virus, kritisch hinterfragen“. Ob es doch noch Hoffnung für die deutschen Universitäten gibt? Aber das wäre schon ein anderes Thema.
Neben anderen Gruppierungen war in der Menge der Demonstranten gegen die Corona-Politik die „Freie Linke“ erkennbar, vertreten mit einem großen Transparent: „Echte Solidarität statt Impfapartheid“.
Die „Freien Linken“ sind allerdings „keine Linken“. Das zumindest verkündete lauthals ein Chor der zwar nicht allzu reichlichen, dafür umso bemühteren Gegendemonstranten, von denen ein Teil Wert darauf legte, sich klar als „Antifa“ zu kennzeichnen. Die Zusammensetzung schien weniger heterogen als bei den Maßnahmen-Gegnern, vor allem bezüglich des Alters oder hier besser: der Jugend. Als eine Art Uniform diente der – freiwillig getragene, in der Regel schwarze – Mundschutz. Aber auch durch den ließen sich Ansichten zum Ausdruck bringen, etwa der Ruf „Bullenschweine“ in Richtung der Polizisten, die dies stoisch ertrugen und die beiden Lager voneinander abschirmten. Was genau Gegendemonstranten, die sich offenbar selbst weit links einordnen, an einer Kundgebung gegen freiheitseinschränkende Regierungsmaßnahmen zu bemängeln haben, ließ sich ein weiteres Mal nicht erschließen. Oder sollte… Nein, es gibt Dinge, die für immer ein Mysterium bleiben werden.
Sehr schön auch eine mit der Gegendemonstration zumindest sympathisierende Stimme, die einer offenbar uninformierten Beobachterin erklärte, „die“ (gemeint waren die Maßnahmen-Gegner), wollten wie im letzten Jahr in der Stadt wieder „ihre Tänze aufführen“.
Dass der wohl eher vermutete als real zu erwartende Kunstgenuss der Metropole Leipzig entgangen ist, dürfte zu verschmerzen sein. Im Gegensatz zu dem bedrückenden Gefühl, dass staatlicherseits mit völlig überdimensioniertem personellen Abschreckungsaufwand dem politisch Unliebsamen spürbar die Luft abgedrückt wird. Alles nur Impressionen – völlig subjektiv natürlich.