Chemieangriff auf Mariupol? Ich war an dem Tag dort

Westliche Medien berichten von einem angeblichen Chemieangriff auf Mariupol, der ausgerechnet an dem Tag stattgefunden haben soll, an dem ich mit einer Gruppe Journalisten vor Ort war.

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12. April 2022 16:56 Uhr

Heute war der zweite Tag meiner zweiten Reise in den Donbass und wir sind morgens um sieben Uhr mit dem Bus in Richtung Mariupol aufgebrochen. Über die Fahrt nach Mariupol werde ich gesondert berichten.

Natürlich hatte morgens noch keiner von uns die Schlagzeilen angeschaut (ich selber habe bis nach ein Uhr Nachts Artikel geschrieben und weniger als fünf Stunden geschlafen) und im Bus hatten wir kein Internet. Umso überraschter waren wir, als wir aus Mariupol zurück ins Hotel kamen und als erstes erfuhren, dass die russische Armee laut Kiew genau an dem Tag, an dem wir dort gewesen sind, einen Angriff mit Chemiewaffen durchgeführt haben soll. Die Geschichte ist ein wirklich plumper und frei erfundener Fake. Warum das so ist, ist schnell erklärt.

Der Chemie-Fake

In der Nacht kamen aus Kiew Meldungen über einen angeblichen Giftgas-Angriff der russischen Armee auf Mariupol. Der Spiegel berichtete unter der Überschrift „Krieg in Osteuropa – Wachsende Sorge vor Chemiewaffeneinsatz, Berichte über Vergewaltigungen – das geschah in der Nacht“ darüber und schrieb:

„Zudem teilte das in Mariupol kämpfende ukrainische Regiment Asow am Montagabend mit, russische Streitkräfte hätten mit einer Drohne eine unbekannte chemische Substanz über der Stadt abgeworfen.
Der ehemalige Asow-Kommandeur Andryj Bilezkyj berichtete auf Telegram von drei Personen mit Vergiftungserscheinungen, darunter Atembeschwerden und Bewegungsstörungen. Auch die ukrainische Abgeordnete Iwanna Klympusch erklärte auf Twitter, Russland habe in Mariupol eine »unbekannte Substanz« eingesetzt und die Menschen litten an Atemnot. »Wahrscheinlich Chemiewaffen!«, schrieb sie.“

Wie unsinnig diese Meldungen sind, weiß jeder, der sich in der Region aufhält oder in letzter Zeit dort gewesen ist. Und zwar aus einem einfachen Grund: Es gibt in Mariupol keinen Strom, kein Telefon und kein Internet. Daher kommen keinerlei Meldungen aus der Stadt heraus. Das bedeutet, dass alles, was Kiew über etwaige Vorfälle in der Stadt außerhalb der zwei Industrieanlagen, die noch unter der Kontrolle des Asow-Regiments sind, das mit dem Kiew sicherlich Funkverbindung hat, meldet, frei erfunden sein müssen.

Ich war heute in Mariupol, worüber ich gesondert berichten werde. Nur so viel vorweg: Das Elend ist unbeschreiblich und ich habe mich sehr passiv verhalten und die Menschen nicht aktiv angesprochen, weil ihnen allen der Schock ins Gesicht geschrieben steht. Trotzdem kam ich mit vielen ins Gespräch, die von sich auf mich zugekommen sind.

Man fühlt sich als Journalist in so einer Situation vollkommen hilflos, denn man möchte den Menschen helfen und weiß, dass man eigentlich nichts tun kann, außer ihnen vielleicht ein paar Zigaretten zu geben. wenn sie darum bitten. Aber eines kann man tun, und das habe ich sehr aktiv getan. Weil es keine Verbindung zur Außenwelt gibt, bitten viele Menschen darum, dass wir ihre Angehörigen, die außerhalb von Mariupol sind, anrufen, sobald wir wieder in Donezk sind, und mitteilen, dass sie noch am Leben sind.

Ich habe den Menschen angeboten, dass sie es ihren Angehörigen selbst sagen können, ich habe das gefilmt und diese Filme dann per Viber, Telegram und so weiter an deren Verwandte geschickt, als ich wieder im Hotel war. Das wurde sehr dankbar angenommen und ich habe viele solcher Videos, die ich eben gerade verschickt habe.

Daher kann man vollkommen sicher sein, dass alles, was aus Kiew über die Lage in Mariupol gemeldet wird, reine Fantasie und Kriegspropaganda ist, denn in Kiew können keine aktuellen Informationen darüber vorliegen, was im befreiten Teil der Stadt geschieht. Das gilt auch für den angeblichen Chemiewaffenangriff.

Erster Eindruck aus Mariupol

Hinzu kommt, dass wir selbst heute stundenlang in der Stadt unterwegs waren, an mehreren Orten aus dem Bus gestiegen sind und mit den Menschen gesprochen haben. Sie haben sehr viele schreckliche Geschichten zu erzählen gehabt, aber von Chemiewaffen war nicht die Rede.

Wie gesagt werde ich morgen ausführlich über den Tag berichten. Hier nur so viel: Die Stadt ist tatsächlich zerstört. Journalisten mit Syrien-Erfahrung sagten, dass es in Mariupol so ähnlich aussieht, wie zum Beispiel im syrischen Homs. Unter anderem wurde uns auch das Theater gezeigt, das die russische Armee angeblich bombardiert haben soll, wobei sehr viele Zivilisten ums Leben gekommen sind. Wir waren sogar in dem Gebäude und man kann recht deutlich sehen, dass die Explosion in dem Gebäude stattgefunden hat, also kaum von einem Treffer mit einer Bombe von außen herrühren kann.

Aber über all das werde ich morgen berichten.

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Quelle

2 Kommentare zu „Chemieangriff auf Mariupol? Ich war an dem Tag dort

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