Turin: Schlag gegen „Psycho­sekte der Bestie“

Screenshot: Fanpage.it; La Setta della Bestie

Im Justiz­pa­last von Turin begann am 26. April 2022 ein Aufsehen erre­gender Prozeß gegen die sich selbst so nennende „Sekte der Bestie“.

Von JÖRG WOLLSCHLÄGER |Anklage wurde von Lara Ruffino und Paolo Stupino von der Anti­mafia- Bezirks­di­rek­tion Turin und der Staats­an­wältin Silvia Baglivo aus Novara gegen 28 Personen erhoben. Von den Beschul­digten sind 21 Frauen im Alter zwischen 24 und 62 Jahren, die alle aus Mailand oder der Lombardei stammen. Il Dottore, dem 77 jährigen Sekten­führer, ging es darum der „gebil­deten und intel­li­genten Ober­schicht den weib­li­chen Nach­wuchs “ zu rauben. Die Ankla­ge­schrift lautet auf „krimi­nelle Verschwö­rung“ um Straf­taten gegen die „sexu­elle Sphäre, schwere sexu­elle Gewalt und sexu­elle Grup­pen­ge­walt auch gegen Minder­jäh­rige“ zu begehen.

Die Opfer wurden von sekten­ei­genen Psycho­logen eine metho­di­schen Gehirn­wä­sche und sexu­eller Folter unter­zogen mit dem Ziel das „denkende Ich“ zu zerstören um das „innere Feuer zu entfa­chen“ um dadurch in eine „magi­sche, fantas­ti­sche und sehr geheime Welt“ eintreten zu können. Bei vielen Opfern, die teil­weise schon im Kindes­alter in die Fänge der Sekte gerieten, kam es infolge der trau­ma­ti­schen Mißbrauchs­er­leb­nisse zu einer Redu­zie­rung der geis­tigen Fähig­keiten [Link].

Der Sekten­führer konnte sich auf seine Kompli­zinnen verlassen, die als Folter­knechte fungierten. Die Rekru­tie­rung neuer Opfer erfolgte über ein Netz­werk von Firmen, dazu gehörten zwei Tanz­schulen, eine Schule für das „kelti­sche Schwert“ (?), mehrere Kräu­ter­ge­schäfte, ein Hand­werks­be­trieb und ein Verlag. Dabei handelte es sich vor allem um Kinder oder arglose Jugend­liche. Die Sekte kontrol­lierte jeden Aspekt des Lebens der weib­li­chen Mitglieder, sowohl im persön­li­chen und fami­liären Bereich als auch in der Ausbildung.

Neue Mitglieder wurden aus finan­zi­ellen Gründen oft aus der Schicht der Wohl­ha­benden ausge­wählt. In der Regel wurden sie komplett von der Außen­welt isoliert, auch fami­liär,  manchmal wurden aber auch weitere Fami­li­en­mit­glieder rekru­tiert. Der „Doktor“ entschied über das Studium, die Ausbil­dung oder die Arbeit, die die Mädchen zu verrichten hatten, fast immer in Unter­nehmen, die mit der Orga­ni­sa­tion verbunden waren, mit dem berech­nenden Ziel, sie dauer­haft an die Sekte zu binden.

Aus dem Bericht eines Opfers geht hervor, dass die Gruppe Mitte der 1980er Jahre aus dem Zusam­men­schluss zweier paral­leler Orga­ni­sa­tionen aus der Provinz Novara entstanden. Der Guru konnte von seinem Wohn­sitz aus jede Bewe­gung der weib­li­chen Gefolgs­leute in dem Gebiet über­wa­chen. Ihre Erfolge bei der Anwer­bung und Indok­tri­na­tion neuer Opfer verdankte die Psycho­sekte dem Einsatz von Psycho­logen, die selber einge­weiht und Teil der Gruppe sind [Link].

Wiki­media: Sad Woman, Symbolbild

Quelle

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