Stokowski und mein Hausarzt

Roger Letsch / 15.10.2022 / 11:00 / Foto: Harald Krichel CC BY 4.0 via Wikimedia Commons / 15 /

Dreifach geimpft und mittlerweile im Long-Schlumpfungs-Loch mit langwierigen Neuinfektionen versackt: Margarete Stokowski stellte gemeinsam mit Karl Lauterbach auf der Bundespressekonferenz die neue Impfkampagne vor. Neue Welle, neue Versprechen, eine neue Chance auf Unglück.

Dreifach geimpft und mittlerweile im Long-Schlumpfungs-Loch mit langwierigen Neuinfektionen versackt: Margarete Stokowski gemeinsam mit Karl Lauterbach auf der Bundespressekonferenz (BPK), supporting the current thing. Und zwar als Aktivistin, die sie zweifellos ist. Wäre sie Journalistin, säße sie ja auf der anderen Seite der BPK.

Unterdessen beim Hausarzt meines nicht mehr sonderlich großen Vertrauens: überall Aushänge für den vierten und fünften Schuss, überall gehetzte und müde Augen über straff sitzenden FDP2-Beuteln in der Mühe der Ebene. Neue Welle, neue Versprechen, eine neue Chance auf Unglück. Ich gehöre nicht hierher. Nicht nur, weil ich der Einzige mit vollständigem Gesicht bin. Ich muss auch der einzige gesunde Mensch hier sein, den alle anderen – offenbar schwer krank – zu schützen entschlossen sind. Das Wartezimmer ist voll, ich bleibe auf dem Flur. Im Vorbeigehen bemerkt mich mein Arzt.

Doc: „Und bei Ihnen? Alles gut?“

Ich: „Mir geht’s bestens, danke.“

Doc: „Und die Impfung? Auf aktuellem Stand?“

Ich: „Ich bin auf exakt dem Stand, den ich anstrebe.“

Doc: „Na wunderbar!“

Ich: „Auf Wiedersehen!“

Wie viele dieser monomanen Mühlen des Irrsinns, in denen seit zwei Jahren der Grips meiner Landsleute zu Staub gemahlen wird, und an deren Mahlwerken der Wahnsinn in Gestalt dieses Ministers dreht, mag es in diesem Land wohl geben? Ich habe nicht gelogen, was mein „Streben“ anbelangt. Ich habe dem Doc nur erlaubt, zu glauben, ich strebe das an, was er anstrebt, weil etwas anderes, als nach der vierten, fünften oder sechsten Spritze zu lechzen, außerhalb seines Vorstellungsbereichs liegt.

Weder will ich die Zeit noch die Kraft aufbringen, ihm die Wahrheit zu sagen und ihm mein „Nein“, „Null“ und „Niente“ um die Ohren hauen. Schließlich bin ich zum letzten Mal hier gewesen. Aber vielleicht gehe ich irgendwann noch mal an der Praxis vorbei und lese den Aushang. Nur um zu wissen, wann Nummer sieben, acht und neun „the current thing“ sind. Aber das kann ich natürlich auch in den gehetzten Augen von Frau Stokowski lesen.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Facebookseite.

Foto: Harald Krichel

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