Der Kampf der Milliardäre

Plus: Ein Genie für den „gärigen Haufen“?

Sicherlich sind wir mit dem spezialdemokratischen Spitzenpersonal hierzulande schon schwer geschlagen. Aber hinter den Meeren, bei den Grizzly-Bären, sind die Spezialdemokraten noch einmal ein Stück bekloppter als hier.

Da ist die verbitterte Nancy Pelosi mit mindestens dem Aggressionslevel einer Katrin Göring-Eckardt. Oder Biden. Joe „Sleepy Joe“ ist die korruptionsanfällige Variante, wogegen unsere Feldmanns und Co. (siehe SPAET-Nachrichten gestern) Waisenknaben auf Taschengeldniveau sind. Am besten gefällt uns aber Elizabeth Warren, die steif und fest behauptete, sie stamme von den Cherokee-Indianern ab und deshalb etwa bei der Anwaltskammer Minderheitenschutz einforderte. In einem Medium der Harvard Law Schools wurde die schneeweiße Elizabeth tatsächlich als deren erste „Woman of Color“ bezeichnet. Am Ende machte sie sogar einen Gen-Test, den sie allerdings schnell wieder verschwinden ließ. Ein Wigwam macht eben noch keinen Indianer. Da denken manche spontan an Claudia Roth, aber deren „Türkei ist für mich zweite Heimat. Mir gefällt in der Türkei Sonne, Mond und Sterne, mir gefällt, Wasser, Wind“ dürfte im Vergleich maximal als eine Vorstufe von Warrens Problem durchgehen.

Trotz täglicher anderslautender Meldungen ist Donald Trump von solchen Gegnern nur peripher tangiert. Nun tritt mit Michael Bloomberg ein anderes Kaliber in den Ring. Bloomberg ist der neunt reichste Mann der Welt, und durch seinen Wirtschaftssender Bloomberg-TV Geschäftsleuten weltweit ein Begriff. Als Bürgermeister von New York kam er zuweilen auf bis zu 70% Zustimmung, durch eine Politik, die mehr mit gesundem Menschenverstand als mit Spezialdemokratie zu tun hat. Anders als etwa Berliner Genossen, die den Wohnungsbau zum Erliegen bringen, ließ Bloomberg 165.000 günstige Wohnungen bauen. Er genehmigte Dachbegrünungen, Taxis wurden auf Hybrid-Betrieb umgestellt. Für Sicherheit sorgten seine „Stop and Frisk“-Maßnahmen – ständige Kontrollen und Durchsuchungen verdächtiger Personen, Maßnahmen, die die Roten allerdings „wegen Rassismus“ wieder einkassierten.

Bloomberg will 1 Milliarde in den Wahlkampf investieren, der erste Spot, den wir sahen, war allerdings noch ziemlich mau und eher billig gemacht. Gegen niemanden würde er lieber antreten als gegen „Little Michael“, tönte bereits Donald Trump. „He has personal problems. Other problems.“ Er kenne ihn gut, nicht zu gut, aber gut genug….

Zunächst muss sich Money-Mike aber bei den US-Demokraten durchsetzen, die Vorwahlen beginnen Anfang Februar in Iowa. Und die Spezialdemokraten starten bereits mit der Demontage. Der Sozialistenführer Bernie Sanders kam dem Kandidaten Bloomberg mit dem sozialistischen Totschlagsargument: „We do not believe that billionairs have the right to buy elections.“

So erwarten wir 2020 nicht nur einen Kampf der Milliardäre. Es wird auch ein Kampf der alten Männer. Sanders ist 78, Bloomberg 77 und Donald 73 Jahre alt. Der Generation Siggi Gabriel traut man offensichtlich auch in den USA nicht viel zu.

Apropos politisches Spitzenpersonal. Wussten Sie, dass wir im Bundestag einen Mann sitzen haben, der nach seinem Abitur an einem altsprachlich-humanistischem Gymnasium in Berlin Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes wurde und ein abgeschlossenes Studium der Mathematik (Diplom) und der Physik (Promotion, Habilitation) vorweisen kann? Dazu weitere Forschungstätigkeiten etwa am Institute for Advanced Study in Princeton, USA?

Der dann noch nach Tätigkeiten in Forschung und Lehre in Theoretischer Physik an Universitäten in Berlin und München ein Studium der Musik abschloss? Und der zudem ein Studium als Kirchenmusiker in der Tasche hat?

Dieser Gottfried Curio kandidiert in wenigen Tagen für den Vorsitz der AfD. Ob der „gärige Haufen“ (Gauland) schon reif ist für ein solches Genie an der Spitze?

Quelle

Winter 2019/20 – widersprüch­liche, meist milde Prognose­signale

Bilderbuch-Winter unweit von Weimar – die Chancen dafür sind schwer abzuschätzen. Foto: Stefan Kämpfe

Stefan Kämpfe
Die nachfolgende Zusammenstellung ist keine sichere Prognose! Doch wie in den letzten Jahren, soll ein vorsichtiger Ausblick auf den kommenden Winter gewagt werden. Dabei werden die wesentlichen Ursachen für den Charakter der Winterwitterung beleuchtet, wobei sich die Dominanz natürlicher Prozesse zeigt; anthropogene (menschliche) Einflüsse spielen höchstens eine Nebenrolle. Auch diesmal lassen sich die Prognosesignale nur schwer deuten; sie weisen eher in Richtung „zu mild“. Alle „Prognosen“ beziehen sich auf den meteorologischen Winter (Dez. bis Feb.) und werden im März 2020 kritisch auf ihr Zutreffen geprüft.

1. Die Bauernregeln und die „Milde Oktober – kalte Winter-Regel“

Der zeitweise sehr milde Oktober 2019 ruft die Regel „Ist Oktober mild und fein (trocken- sonnig), wird ein harter Winter sein“ auf den Plan. Der Zusammenhang zwischen Oktobertemperaturen und denen des Folge-Winters ist in Deutschland seit 1761 bis 2018 aber eher positiv, was der Regel widerspricht, jedoch mit einem Bestimmtheitsmaß von nur etwa 1% untauglich für Vorhersagen. Korrekter formuliert, lautet die Regel folgendermaßen: „Ist der Oktober in Deutschland wesentlich (mehr als 1,5 Kelvin) zu warm und gleichzeitig merklich zu trocken, beides bezogen auf den Langjährigen Mittelwert, so wird der Folgewinter mit etwa 80%iger Wahrscheinlichkeit zu kalt ausfallen.“ Die genannten 1,5 Kelvin entsprechen etwa der einfachen Standard-Abweichung des DWD-Temperaturmittels für Oktober, beim Niederschlag beträgt diese knappe 30 mm – grob gesagt, erfüllen alle Oktober ab etwa 10°C und mit nicht mehr als 31mm Niederschlag im DWD-Mittel dieses Kriterium. Der Oktober 2019 verfehlte diese Voraussetzungen; er war deutlich zu feucht. Ohnehin traf diese Regel seit 1881, dem Beginn regelmäßiger Niederschlagsaufzeichnungen, nur sehr selten (1906/07, 1953/54, 1969/70, 1995/96) zu; vielen Strengwintern, so dem von 1928/29, allen Strengwintern der 1940er oder dem Winter 1962/63 (Bodensee zugefroren), ging ein entweder nasser oder kalter Oktober voraus. Außerdem wies der Oktober 2019 am Monatsanfang und in den letzten Tagen auch herbstlich kühle Phasen auf. Es dominierte ein zu tiefer Luftdruck über West- und Nordwesteuropa – in der Vergangenheit ein Indiz für eher milde Winter in Mitteleuropa; der 2019er Oktober wies gewisse Parallelen zum 1989er Oktober auf, welchem der extrem milde Winter 1989/90 folgte. „Fällt das Laub sehr schnell, ist der Winter rasch zur Stell‘.“ Die relativ frühe Laubfärbung und der Blattfall sind eine Folge der kalten Nächte Ende September/Anfang Oktober 2019. Sie werden nämlich durch Kältereize ausgelöst, wobei die Temperaturen mehrmals unter Werte von etwa 7 bis 4°C absinken müssen. Wesentliche Hinweise auf den Charakter des Winters liefern Zeitpunkt und Intensität der Laubfärbung und des Blattfalls also nicht. „Wenn Michael (29.09.) durch Pfützen geht, milder Winter vor uns steht“. Leichte Niederschläge um den Michaelistag, wie sie auch 2019 auftraten, deuteten in der Vergangenheit oft, aber nicht immer, auf einen milden Winter hin. „Hat Martini (10./11.11.) einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.“ Um den 10.11.2019 herrschten vielerorts Nachtfröste; stellenweise schien reichlich die Sonne. Aber 1989 herrschte da eine ganz ähnliche Witterung – der Folgewinter 1989/90 verlief dann extrem mild. Wegen der Kalenderreform von 1583 (10 Tage Verschiebung aller Lostage) ist auch die Witterung um den 20.11. beachtenswert, welche trüb-feucht war. „Elisabeth (19.11., diesmal wolkig, normale Temperaturen) sagt an, was der Winter für ein Mann“. „Wie’s Wetter an Kathrein (25.11., diesmal etwas zu mild, trocken), so wird es auch im Januar sein.“ Solche Regeln treffen keinesfalls immer zu. Insgesamt deutet die Mehrzahl der Bauernregeln auf einen milden, bestenfalls normalen Winter hin.

2. La Nina oder El Nino – was bedeutet das?

Bislang herrschen im Herbst 2019 im tropischen Südost- Pazifik einschließlich der Südamerikanischen Küste vorwiegend zu niedrige Meeresoberflächentemperaturen; eher Merkmale für „La Nina“; doch deutete sich im letzten Novemberdrittel ein Umschwung zu „El Nino“ vage an. Die Aussichten Richtung Winter sind aber noch unklar. Direkte Auswirkungen auf die Winterwitterung in Deutschland lassen sich aus El Nino- oder La Nina-Ereignissen ohnehin kaum ableiten.

3. Nachlassende Sonnenaktivität – Menetekel der Abkühlung

Direkte Sonnen- und Infrarotstrahlung schwanken nur wenig, umso mehr aber das solare Magnetfeld, die Teilchenstrahlung („Solarwind“, verantwortlich u.a. für Polarlichter), die Radiostrahlung und die von der oberen Erdatmosphäre weitgehend absorbierte kurzwellige Strahlung (Röntgen, kurzwelliges UV). Sie beeinflussen Wetter und Klima wesentlich; allerdings besteht noch Forschungsbedarf. Die Sonnenfleckenanzahl bildet die Sonnenaktivität grob ab; je mehr Sonnenflecken, desto höher die Sonnenaktivität. Die Sonnenaktivität wirkt auf verschiedenen Zeitskalen; hierzu wird intensiv geforscht. Im Jahr 2019 war die Fleckenzahl sehr gering; oftmals blieb die Sonne völlig fleckenlos, was Kältewellen in den kommenden Monaten begünstigen könnte, aber nicht zwangsläufig muss.

Dem noch intensiven 23. folgte der schwache 24. SCHWABE- Zyklus. Dieser ist mit maximal nur gut 100 Flecken einer der schwächsten Sonnenfleckenzyklen seit 200 Jahren; er nähert sich nun seinem Ende; 2019 gab es fast keine Sonnenflecken:

Nach dem absoluten Zyklus-Maximum (Februar 2014) sank die Fleckenzahl. Der Winter 2019/20 ist der sechste nach dem Maximum des SCHWABE-Zyklus. Die 12 Vergleichswinter seit 1881/82 liegen mit etwa +0,7°C deutlich über dem Wintermittel des gesamten Zeitraumes 1881/82 bis 2018/19, das nur gut 0,3°C beträgt. Von den 12 Vergleichswintern war nur der von 1984/85 deutlich zu kalt, vier Winter waren etwas zu kalt, sieben zu mild, die letzten zwei davon (1994/95 und 2006/07) aber extrem mild. Betrachtet man alle Winter nach ihrem Rang im SCHWABE-Zyklus, so verliefen der sechste und der neunte nach dem Zyklus-Maximum im DWD-Deutschlandmittel am mildesten; außerdem zeichnete sich der sechste Winter durch eine Häufung atlantischer Tiefdrucklagen aus; was viel Wind und übernormale Niederschläge besonders in Nordwestdeutschland bedeuten könnte; freilich ist der „Vorhersagewert“ wegen des geringen Stichprobenumfangs mit Vorsicht zu genießen:

Sehr kalte Winter treten ohnehin bevorzugt zum Minimum des Schwabe-Zyklus oder 1 bis 2 Jahre nach diesem auf; letztmalig 2009/10, davor 1995/96 und 1996/97 sowie 1986/87. Dreizehn der zwanzig kältesten Winter nach 1945 in Deutschland traten in der Nähe des Sonnenminimums auf, nur sieben in der Nähe des Maximums. Hier zeigt sich schon eine gewisse Verzögerung, mit der die Wintertemperaturen der solaren Aktivität folgen. Eine bessere Aussagefähigkeit hat der solare Ap-Index, welcher die magnetische Wirkung der solaren Teilchenstrahlung beschreibt. Er hatte sein Minimum zwischen 2008 und 2010, was die damaligen Kälte-Winter mit erklären könnte. Gegenwärtig ist aber der Ap-Index, im Gegensatz zur Anzahl der Sonnenflecken, noch etwas höher, was für einen eher normalen Winter spricht:

Während der kommenden Jahrzehnte sinkt die Sonnenaktivität aber vermutlich weiter (neues Dalton- oder Maunder-Minimum), was weltweit abkühlend wirkt und in Mitteleuropa meridionale Lagen (im Winter oft kalt) begünstigt. Das träge Klimasystem reagiert nur mit Verzögerungen von etwa 10 bis 30 Jahren auf die schon nach 1990 beginnende tendenzielle Abschwächung der Sonnenaktivität, so dass sich negative Auswirkungen erst ab den 2020er Jahren deutlicher zeigen werden. Vermutlich gab es deswegen bereits in den letzten 22 Jahren zwar noch eine Erwärmung in Deutschland; in Zentralengland kühlte es sich dagegen schon leicht ab:

Insgesamt lässt die geringe Sonnenaktivität 2019 keine eindeutigen Aussagen zur Winterwitterung zu; grob deutet sie eher einen normalen bis sehr milden Winter an.

4. Die Zirkulationsverhältnisse: Der unbeliebte Dezember-Klassiker mit Grau statt Weiß im Flachland, aber gewissen Aussichten auf späteren Winter?

Westliche Luftströmungen (Zonale Großwetterlagen) bringen milde Atlantikluft nach Deutschland, nördliche und vor allem östliche Kaltluft. Bei Süd- und Zentralhochlagen muss ein starker Wind die bodennah aus Ost einsickernde oder vor Ort immer wieder neu entstehende Kaltluftschicht vertreiben, ansonsten können auch sie im Tiefland bitterkalt sein, während es auf den Berggipfeln sehr mild ist. Der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Luftströmungen mit Westanteil (Großwettertypen W, SW und NW) sowie den Wintertemperaturen in Deutschland ist sehr eng (folgende Grafik):

Für längerfristige Vorhersagen muss man die Zirkulationsverhältnisse vorhersehen können, was kaum möglich ist. Im Herbst 2019 war die Zonalzirkulation anfangs zeitweise gut, im November aber sehr schwach entwickelt, was keine brauchbaren, eindeutigen Hinweise liefert. Ob die seit der Jahrtausendwende zu beobachtende leichte Abnahme der Westlagenhäufigkeit in diesem Jahr eine Rolle spielt, ist mehr als fraglich. Die immer wieder auftretenden Zirkulationsstörungen, welche 2018/19 häufig, so auch in diesem November, die Westdrift schwächten oder gar blockierten, machen noch vage Hoffnungen auf zeitweise winterliches Wetter. Wegen der aktuell abklingenden Westwind-Phase der QBO (Erklärung siehe Punkt 7) kann eine Meridionalisierung Richtung Spätwinter, ähnlich wie 2018, nicht völlig ausgeschlossen werden. Vorerst müssen wir uns wohl mit einer eher von West- und Nordwestwinden dominierten, im Flachland matschigen Adventszeit mit bestenfalls nassem Schnee abfinden; in den höheren Lagen der Mittelgebirge und der Alpen stellen sich pünktlich zum Dezemberstart Schneefälle ein; doch ist noch unsicher, wie lange der Schnee dort liegenbleibt.

5. Die mittelfristigen Modelle: Wechselhafte, im Tiefland relativ milde Adventszeit?

Die verbesserte Kurzfrist-Vorhersagegüte (etwa 1 bis 4 Tage im Voraus) resultierte aus der Entwicklung und Verfeinerung numerischer Modelle, basierend auf Gleichungen der Thermodynamik, in Verbindung mit immer schnelleren Computern sowie mehr und besseren Mess- oder Beobachtungsdaten per Satelliten und Automaten. Für längerfristige Vorhersagen dienen sogenannte Ensemble-Modelle, bei denen man die Ergebnisse mehrerer Modell-Läufe (gerechnet mit leicht variierten Anfangsparametern) mittelt. Sie liefern keine detaillierten Vorhersagen, doch gute Abschätzungen der Luftdruckverhältnisse für etwa eine Woche im Voraus und vage für bis zu 15 Tagen. Die Ensemble-Vorhersagekarte des NOAA (USA- Wetterdienst) vom 25.11. für den 10.12.2019 zeigt tiefen Luftdruck bei Island, hohen Luftdruck westlich von Portugal (Quelle: NOAA). Sollte das so eintreten (noch sehr unsicher), so würde über Mitteleuropa eine straffe, milde Westströmung herrschen; nach Winter sieht das nicht aus:

Die einzelnen Modellrechnungen zeigen Richtung Ende der ersten Dezemberdekade 2019 aber noch einige Unterschiede, was bei solch langen Zeiträumen völlig normal ist; „richtigen“ Winter dauerhaft bis ins Flachland bietet kein Modell-Lauf; hier zwei Beispiele (Quelle: http://www.wetterzentrale.de/topkarten/):

Die obere Karte ähnelt einer straffen, relativ milden, windigen zyklonalen Westlage, die untere einer Troglage mit zwar hochreichender, aber in den untersten Luftschichten für Dauerfrost nicht ausreichend kalter Luft. Bis etwa Mitte Dezember wird es also mit erhöhter Wahrscheinlichkeit keinen dauerhaft „richtigen“ Winter im Flachland geben; Fröste mit Glätte sind zeit- und gebietsweise, besonders am Monatsanfang, aber zu erwarten; im Bergland oberhalb etwa 700 Meter besteht noch eine gewisse Hoffnung auf längere Phasen mit Winterwetter.

6. Die aktuelle Tendenz der Wintertemperaturen in Deutschland

Trends erlauben nie Rückschlüsse auf den Einzelfall und keine Extrapolation in die Zukunft. Die Wintertemperaturen entwickelten sich in den letzten gut 30 Jahren folgendermaßen:

Trotz der sehr milden Winter 2013/14, 2015/16 und 2018/19 sowie kontinuierlich steigender CO2-Konzentration (obere, grüne Linie) fiel das Wintermittel seit 32 Jahren, wenngleich nicht signifikant, weil die schon erwähnte nachlassende Sonnenaktivität und schwächere Zonalzirkulation bereits Wirkung zeigen. Und die DWD-Daten sind nicht wärmeinselbereinigt. Einen deutlicher fallenden Trend zeigt die wärmeinselarme Station Amtsberg/Erzgebirge:

Aber die „richtige“ Kälte dürfte indes wegen der Trägheit des Klimasystems erst in wenigen Jahren bis Jahrzehnten zuschlagen („Kleine Eiszeit“). Die seit einigen Jahren wieder leicht steigende Zahl von Nebeltagen weist gleichfalls auf eine sehr langsam beginnende Abkühlung hin.

7. Die Nordatlantische Oszillation (NAO), die AMO, die QBO und der Polarwirbel

Der NAO-Index ist ein Maß für die Intensität der Westströmung über dem Ostatlantik im Vergleich zum Langjährigen Mittel. Positive NAO-Werte bedeuten häufigere und intensivere, im Winter eher milde Westwetterlagen. Bei negativen NAO-Werten schwächt sich die Intensität der Zonalströmung ab, bei stark negativen Werten kann sie gar in eine Ostströmung umschlagen oder meridional verlaufen. Die NAO war bis Mitte August und im Oktober meist negativ; spektakuläre Entwicklungen gab es nicht (Quelle):

Mitunter verändert sich die NAO sprunghaft (schwere Vorhersagbarkeit). Die AMO (ein Maß für die Wassertemperaturschwankungen im zentralen Nordatlantik) beendet vermutlich gegenwärtig ihre Warmphase. Ein kompletter AMO-Zyklus dauerte seit Beginn regelmäßiger Messungen immer etwa 50 bis 80 Jahre, somit ist in naher Zukunft ein Wechsel in die Kaltphase möglich. Mehr zum Zusammenhang von AMO, NAO und den Temperaturverhältnissen in Deutschland unter anderem hier.

AMO-Warmphasen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für einen kalten Winter leicht, weil diese Konstellation kalte, nordöstliche Strömungen („Wintermonsun“) begünstigen könnte. Und die sogenannte QBO (Windverhältnisse in der unteren Stratosphäre der Tropen, die etwa alle 2,2 Jahre zwischen West und Ost wechseln) war im Oktober in den tieferen Schichten noch in der Westwind-Phase, scheint aber momentan von der oberen Stratosphäre her in die Ostwind-Phase zu drehen. Wenn sich diese Ostwind-Phase auch in der unteren Stratosphäre einstellen sollte, könnte das polare Stratosphären-Erwärmungen mit Blockierungslagen über Europa und damit einen Kaltwinter spätestens ab Februar forcieren. In diesem Zusammenhang lohnt noch ein Blick auf die mögliche Entwicklung des Polarwirbels. Ein ungestörter, sehr kalter Polarwirbel im 10-hPa-Niveau (gut 25 Km Höhe, Stratosphäre) ist kreisrund und in der Arktis extrem kalt, was Westwetterlagen begünstigt, welche in Deutschland mild sind. Für den 11. Dezember wird ein Polarwirbel vorhergesagt, der relativ gut entwickelt und nur leicht gestört ist; in seinem Zentrum östlich von Grönland herrschen unter minus 80°C – leider ein wichtiges Vorzeichen für eher milde Dezember-Witterung in Mitteleuropa (Quelle: Französischer Wetterdienst):

NAO, QBO, AMO und das Verhalten des Polarwirbels deuten also auf einen eher normalen bis sehr milden Winter hin.

8. Verursacht das angeblich verschwindende Arktische Meereis kältere Winter? Für die relativ kalten Winter 2009/10 und 2012/13 wurde das schwindende arktische Meereis, speziell im September, verantwortlich gemacht. Mit etwa 4,3 Millionen Km² gab es im Septembermittel 2019 eine größere Eisfläche, als zum bisherigen Negativ-Rekordmittel von 3,57 Millionen Km² (Sept. 2012) (Daten: NSIDC, National Snow and Ice Data Center der USA). Bei AMO-Warmphasen wird mehr Wärme in die europäische Arktis eingetragen. Die minimale Eisausdehnung und die geringere Westlagenhäufigkeit der 2000er Jahre „passen“ gut zum AMO-Maximum. Genaueres Zahlenmaterial zur Eisausdehnung liegt leider erst seit 1979 vor (Einführung der flächendeckenden, satellitengestützten Überwachung). Zumindest in diesem relativ kurzen Zeitraum von mehr als 35 Jahren bestand ein signifikanter Zusammenhang zwischen der AMO und der Fläche des winterlichen Arktis-Meereises:

Ähnlich wie in den 1930er Jahren, als während der damaligen AMO-Warmphase ebenfalls ein Meereisrückgang sowie vor allem ein starkes Abschmelzen der Grönland-Gletscher herrschte. Näheres dazu hier. Die These „weniger Arktiseis – mehr Winterkälte in Deutschland“ ist unhaltbar; tatsächlich gibt es fast keinen Zusammenhang:

Auch bei Betrachtung anderer Bezugszeiträume besteht keine signifikante Korrelation. Die aktuelle Meereisbedeckung im Vergleich zu den Vorjahren auf der Nordhalbkugel kann man hier abrufen. Laut einer Fehlprognose von Al Gore sollte der Nordpol schon im Spätsommer 2013 eisfrei sein. Näheres dazu hier. Im Herbst 2019 setzte das Eiswachstum relativ spät und erst verhalten, ab Mitte Oktober dann beschleunigt ein, aber nur vorübergehend gab es weniger Eisflächen, als im Herbst 2012; die starke Eiszunahme im Spätherbst könnte den Temperaturgegensatz zwischen niederen und hohen Breiten verstärken und milde Westlagen im Frühwinter begünstigen. Insgesamt hat das komplizierte, wenig erforschte Zusammenspiel zwischen Meeresströmungen, AMO, Meereis und Großwetterlagen wahrscheinlich großen Einfluss auf die Witterungsverhältnisse. Die Ausdehnung der Schneebedeckung im Spätherbst (Okt/Nov) in Eurasien hat ebenfalls keine eindeutigen Auswirkungen auf die deutsche Winterwitterung. So bedeckte der Schnee in den Spätherbsten 1968, 70, 72, 76, 93, 2002, 09, 14,15 und 16 auf der größten zusammenhängenden Landmasse der Erde eine deutlich überdurchschnittliche Fläche, doch nur die 3 Winter 1968/69, 2002/03 und 2009/10 waren danach zu kalt, während die anderen 7 zu mild ausfielen; letztmalig der von 2016/17, trotz des kalten Januars. Eine große Überraschung bot dieser Analyseteil trotzdem. Im Herbst und Winter wächst nämlich die mit Schnee bedeckte Fläche Eurasiens; nur im Frühling und Sommer nimmt sie ab. Sollte es Dank des „Klimawandels“ nicht immer weniger Schneeflächen in allen Jahreszeiten geben?? Und die wahre Ursache für die Abnahme im Frühjahr/Sommer ist nicht das CO2, sondern vermutlich mehr Sonnenschein (siehe folgende Abbildung):

9. Analogfälle (ähnliche Witterung wie 2019)

Bei dieser Methode werden die dem Winter vorangehenden Monate hinsichtlich ihres Witterungsverlaufs untersucht. Betrachtet man alle mehr oder weniger zu kalten Winter der vergangenen 4 Jahrzehnte inklusive solcher, die bei milder Gesamtwitterung mindestens eine mehrwöchige Kälteperiode aufwiesen, so gingen diesen Wintern bis auf die Ausnahme von 2011 Herbste voraus, die schon mindestens einen auffälligen Kälteeinbruch hatten. Dabei war nur selten der Herbst insgesamt zu kalt, aber er wies dann mindestens einen zu kalten Monat oder wenigstens eine markante Kaltphase auf (November 1978, 1980, 1981, 1984, 1985, September 1986, September 1990, November 1993, November 1995, September 1996, September/Oktober 2002, November 2005, September 2008, Oktober 2009, November 2010, Oktober 2012, 2015, Oktober/November 2016, September 2017). Schneite es bereits im Oktober stellenweise bis ins Flachland (2002, 2009, 2012 und 2015), so war in den ersten 3 Fällen der gesamte Winter zu kalt; 2015/16 kam es nur im Januar besonders in Nordostdeutschland zu längeren, winterlichen Phasen. Vor den meisten fast durchgängig milden Wintern (1973/74,1974/75,1987/88,1988/89,1989/90, 2006/07, 2007/08, 2013/14, 2014/15) war der Herbst jeweils entweder rau, gemäßigt oder extrem mild; markante Kälteeinbrüche fehlten jedoch oder waren, so wie auch 2019, nur undeutlich und kurz (November 1988 und 1989). Das Witterungsverhalten im September/Oktober 2019 (Sept. fast normal feucht und kaum zu warm, Oktober viel zu mild und zu nass) ähnelte, freilich nur sehr grob, dem im Jahre 1903 und 1958; der Folgewinter 1903/04 verlief etwas zu kalt, der von 1958/59 etwas zu mild.

Zu warmen Sommern folgen meist zu milde Winter (positiver Zusammenhang). Für seriöse Vorhersagen ist diese Beziehung allein freilich viel zu schwach. Zwischen den Herbst- und Wintertemperaturen findet sich sogar ein etwas deutlicherer positiver Zusammenhang; der insgesamt recht milde Herbst 2019 deutet also eher auf einen milden Winter hin. Bei Betrachtung des Deutschland-Temperaturmittels aus den meteorologischen Jahreszeiten Sommer und Herbst zusammen ergibt sich ein bemerkenswerter Zusammenhang; besonders, wenn man nur diejenigen Zeiträume betrachtet, in denen das zu hohe Temperaturmittel von Juni bis November die einfache Standardabweichung von1881 bis 2018 erreicht oder überschreitet:

Von den 18 Fällen mit deutlich zu hohem Sommer- und Herbstmittel folgten also nur zwei zu kalte Winter; die übrigen 16 waren allesamt mehr oder weniger deutlich zu mild. Betrachtet man von diesen 18 Fällen nur die 7, bei denen auch der Sommer und der Herbst für sich ihre einfache Temperatur-Standardabweichung erreichten oder überschritten (pink markiert), so waren sogar alle ihnen folgenden Winter zu mild. Schon der August allein liefert aber manchmal erste Hinweise. Er wies 2019 nach der Objektiven Wetterlagen-Klassifikation des DWD (seit 1979 verfügbar) mit 27 Tagen etwas zu viele mit Westanteil, darunter 23 mit Südwestanteil und nach der HESS/BREZOWSKY-Klassifizierung mit 13 Tagen deutlich zu viele mit Südanteil auf. Ähnlichen Augusten folgten in der Vergangenheit zu 50 bis 60% milde und nur zu 10 bis 25% kalte Winter; die restlichen waren normal; auch nach dem August 2017 und 2018 traf diese Regel zu; wobei der Dezember nach den meisten August-Monaten mit zu viel Süd- und Südwestwetter besonders mild verlief. Vage Rückschlüsse lässt die Sonnenscheindauer des vorangehenden Frühlings und Sommers zu. War sie, wie auch 2019, zu hoch, so folgt tendenziell eher ein milder Winter. Lohnender ist ein Blick auf die mittlere Höhenlage der 500-hPa-Fläche über Deutschland. Lag diese im Jahresmittel, so wie auch 2019 zu erwarten, höher als im Langjährigen Mittel, so deutet das mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auf einen Mildwinter hin, besonders dann, wenn diese zu hohe Lage zwischen Januar und April und zwischen Juni und September auftrat, was, mit Ausnahme des Januars, auch 2019 zutraf. In den Fällen, bei denen das Höhenlage-Mittel von Juni bis September die einfache Standardabweichung des Zeitraumes von 1948 bis 2018 überschritt, das war erstmals 1982 und insgesamt zehnmal zu verzeichnen, waren 9 der Folgewinter mehr oder weniger deutlich zu mild, darunter die extrem milden von 2006/07, 2013/14 und 2015/16; nur der von 2009/10 war zu kalt, doch gingen damals, anders als 2019, ein kühler Juni und ein extrem milder November voraus. Auch die etwas zu geringe Anzahl der Wetterlagen mit nördlichem Strömungsanteil zwischen Juli und September 2019 ist ein gewisser Hinweis auf einen eher milden Winter. Ganz andere Signale sendete der sehr ungewöhnliche, von langwelligen Trögen über West- und Mitteleuropa und viel zu hohem Luftdruck über Osteuropa dominierte November 2019. Vergleichsfälle dafür sind selten; beispielsweise 1980 und 1993; sie weisen auf zumindest einzelne, kräftige, winterliche Kaltluftvorstöße nach Deutschland hin; allerdings verschwand diesmal der hohe Luftdruck über Osteuropa im letzten Novemberdrittel. Insgesamt deutet sich nach den Analogfällen also eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen bestenfalls normalen, wahrscheinlich viel zu milden Winter, aber vielleicht trotzdem mit einer längeren Kaltphase oder einem kalten Wintermonat, an.

10. Die Hurrikan-Aktivität (Nordatlantik) und Zyklonen-Aktivität (nördlicher Indik)

Mit gewissen Abstrichen (mangelnde Beobachtungsmöglichkeiten vor Einführung der Satellitentechnik) ist die jährliche Anzahl der Tropischen Wirbelstürme im Nordatlantik (Hurrikane) und der Zyklone (nördlicher Indischer Ozean) etwa bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Die verheerenden, meist wenige Tage bis selten länger als zwei Wochen existierenden Hurrikane gelangen nie nach Mitteleuropa. Aber sie beeinflussen unsere Witterung. Sie schwächen bei bestimmten Zugbahnen das Azorenhoch oder kommen bei Einbeziehung in die Westdrift als normale Tiefs nach Europa, wo sie im Spätsommer/Frühherbst mitunter einen Witterungsumschwung einleiten. Auch die Anzahl der im nördlichen Indischen Ozean jährlich vorkommenden Wirbelstürme (Zyklone) könnte einen gewissen Einfluss auf unsere Winterwitterung haben; es gibt von 1890 bis 2018 eine leicht negative Korrelation (tendenziell kältere Winter, wenn dort viele Zyklone auftraten). Im Mittel von 1851 bis 2017 sind gut 5 Hurrikane pro Jahr (die Saison beginnt meist erst zwischen Mai und Juli, doch 2016 gab es schon im Januar einen Hurrikan, und endet spätestens Anfang Dezember) aufgetreten. Erreichte ihre Zahl mindestens 10 (1870, 1878, 1886, 1887, 1893, 1916, 1933, 1950, 1969, 1995, 1998, 2005, 2012 und 2017), so waren von den 14 Folgewintern 11 zu kalt, und nur 3 (1998/99, 1950/51 und 2017/18, da aber kalter Februar!) zu mild. Bei fast all diesen Fällen brachte allerdings schon der Spätherbst markante Kältewellen; selbst vor zwei der milden Wintern waren diese zu beobachten; besonders markant 1998, und 2017 war der September zu kalt. Bei deutlich übernormaler Hurrikan-Anzahl besteht eine erhöhte Neigung zur Bildung winterlicher Hochdruckgebiete zwischen Grönland und Skandinavien. In diesem Jahr gab es bislang erst 6 Hurrikane und damit nur etwas zu viele, was sehr undeutlich für einen kalten Winter spricht. Im Indischen Ozean war die Zyklonen-Aktivität 2019 Überdurchschnittlich, was aber nur vage auf einen Kaltwinter hindeutet. Die Wirbelsturm- Aktivität gibt diesmal also nur undeutliche Hinweise auf einen Kaltwinter in Deutschland.

11. Die Langfrist- Vorhersagen einiger Institute, Wetterdienste und Privatpersonen:

UKMO (Großbritannien): Stand 15.11.2019Winter (D, J, F) mit deutlich erhöhter Wahrscheinlichkeit in ganz Deutschland zu mild (folgende Karte):

Anmerkung: Hier wird nur die erste UKMO- Karte gezeigt. Es gibt zwei weitere, eine mit der Probability (Wahrscheinlichkeit) für einen normalen Winter und eine für einen zu kalten; erstere weist eine Wahrscheinlichkeit von 20 bis 40% auf; während ein zu kalter Winter zu etwas über 20% wahrscheinlich ist.

Neuerdings wird auch eine Median-bezogene Wahrscheinlichkeitsaussage angeboten; sie zeigt eine sehr stark erhöhte Wahrscheinlichkeit für über dem Median liegende Wintertemperaturen besonders in Nordost- und Mitteldeutschland:

Die aktuellen Karten jederzeit hier

Meteo Schweiz Stand Nov. 2019: Deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen zu milden Winter. Zu kalter Winter zu kaum 10% wahrscheinlich; normaler zu knapp 30%. Die „doppelten T“ sind die Fehlerbalken; die Prognose gilt nur für die Nordostschweiz, ist aber auch für Süddeutschland repräsentativ:

LARS THIEME (langfristwetter.com) Vorhersage von Anfang November 2019: Dezember viel zu mild, Januar zu mild, Februar zu kalt. Winter insgesamt eher zu mild. Die Prognose bezieht sich vorrangig auf Mittel- und Nordostdeutschland:

IRI (folgende Abbildung), Vorhersage vom Nov. 2019: Kaum Aussagen für Deutschland; lediglich in Sachsen und Bayern leicht erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen zu kalten Winter; zu mild in weiten Teilen Nord- und Osteuropas:

DWD (Offenbach): In Deutschland 0,5 bis 1°C zu mild, bezogen auf den DWD-Mittelwert der Jahre 1990 bis 2017, der ca. 1,4°C beträgt (Stand Nov. 2019):

NASA (US-Weltraumbehörde) Karten vom November 2019: Dezember in Norddeutschland normal, Süddeutschland zu mild, Januar, Februar und Winter insgesamt überall zu mild:

Donnerwetter Berlin (Quelle): Neben den Aussagen für Berlin werden auch gesamtdeutsche getroffen, freilich ohne Bezugswert; Stand Mitte Nov. 2019:

Dezember erst zu mild, ab dritter Dekade zu kalt. Januar durchweg zu kalt und niederschlagsreich; Februar zu kalt und zu trocken. Während der Dezember also auf Kosten der ersten zwei Dekaden etwas zu mild ausfallen soll, werden die Hochwintermonate in Deutschland als zu kühl geschätzt; in Berlin sollen der Januar um gut 2 Kelvin, der Februar um 1 Kelvin zu kalt ausfallen; der Winter insgesamt wäre nach dieser Prognose etwas zu kalt.

CFSv2- Modell des NOAA (Wetterdienst der USA, folgende 3 Abbildungen, Eingabezeitraum 14. bis 23.11. 2019): Winter insgesamt 1 bis 2 K zu mild. Dezember (links) 1 bis 2 K, Januar (rechts) 1 bis 2 K, Februar (unten) 1 bis 2 K zu mild. Die vorhergesagten Temperaturabweichungen beziehen sich auf die Mittelwerte der Periode 1981 bis 2010. Diese experimentellen, fast täglich aktualisierten, aber leider oft falschen Prognosen (hier; Europe T2m, ganz unten in der Menütabelle; E3 ist der aktuellste Eingabezeitraum):

Die Mehrzahl dieser experimentellen, nicht verlässlichen Langfristprognosen deutet einen eher normalen bis deutlich zu milden Winter an.

Fazit: Eindeutige, verlässliche Anzeichen für einen Winter in die sehr kalte Richtung fehlen. Die Prognosesignale sowie die Vorhersagen der Wetterdienste und Institute tendieren bei großer Unsicherheit in Richtung eines bestenfalls normalen, eher deutlich zu milden Winters. Insgesamt fällt der Winter 2019/20 nach momentanem Stand also normal bis deutlich zu mild aus und wird im Deutschland-Mittel auf +0,5 bis +3,5°C geschätzt (LJM 1981 bis 2010 +0,9°C); bei den sehr widersprüchlichen Prognosesignalen muss die weitere Entwicklung aber noch abgewartet werden. In den Kategorien „zu kalt“, „normal“ und „zu mild“ stellen sich die Wahrscheinlichkeiten des Winters 2019/20 folgendermaßen dar:

Die Schneesituation für Wintersport besonders in Lagen unter 1.000m bleibt zumindest in der ersten Dezemberdekade eher durchwachsen, weil es trotz gelegentlicher Schneefälle zeitweise auch hier zu Plustemperaturen kommen kann. Geschätzte Dezember- Monatsmitteltemperatur für Erfurt-Bindersleben (Mittel 1981- 2010 +0,5°C) 0,0 bis +3,0°C (normal bis sehr mild). Für Jan/Feb. 2020 lässt sich noch kein Temperaturbereich schätzen; doch deuten viele Signale auf einen eher milden Januar hin; Richtung Februar ist die Entwicklung noch völlig offen. Das Schneeaufkommen nach Mitte Dezember ist kaum vorhersehbar (langfristige Niederschlagsprognosen sind besonders unsicher). Zur Winterlänge fehlen bisher ebenfalls noch Hinweise. Die Hochwinterwitterung (Jan/Feb.) kann erst anhand des Witterungstrends zum Jahreswechsel etwas genauer abgeschätzt werden; momentan ist ein normaler bis milder Hochwinter deutlich wahrscheinlicher, als ein durchgehend zu kalter. Wegen eines möglichen Wechsels zur Ostwindphase in der unteren Stratosphäre (QBO) sind kältere Phasen aber noch nicht völlig ausgeschlossen; sie stehen im Widerspruch zu einigen Prognosesignalen für einen sehr milden Februar. Sollte der Dezember tatsächlich zu mild ausfallen, so erhöht das die Wahrscheinlichkeit für einen milden Hochwinter 2020, besonders im Januar, noch weiter.

Dieses Fazit wurde aus 10% der Tendenz der Bauern- Regeln, 10% Sonnenaktivität, 20% Zirkulationsverhältnisse, 10% Mittelfrist-Modelle, 10% NAO, AMO,QBO, Polarwirbel, 15% Analogfälle, 5% Wirbelsturm-Aktivität und 20% der vorwiegenden Tendenz der Langfristprognosen gewichtet. Aktualisierung voraussichtlich Ende Dezember.

Zusammengestellt von Stefan Kämpfe, unabhängiger Klimaforscher, am 25.11. 2019

Quelle

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Deutscher Klima-Monitoring­bericht 2019, S. Schulze spricht über alarmie­rende Befunde

Helmut Kuntz
Eine Woche vor dem Klimagipfel in Spanien schaffte es unsere Umweltministerin, den Deutschen Klima-Monitoringbericht 2019 zu verkünden und zeigte damit eindrucksvoll, dass in der Industrie und bei öffentlichen Bauten und Infrastruktur zwar nichts mehr rund – eher regelmäßig aus dem Ruder – läuft, das Controlling zum Klima und alles was so dazu gehört, dafür aber bestens und pünktlich funktioniert, Deutschland für seine neue Zukunft also gut vorbereitet und gerüstet ist …

Schlimmer war es scheinbar noch nimmer …

Frau S. Schulze ist zwar nicht so wahnhaft einer Klimaangstpsychose verfallen, wie es ihre Vorgängerin erkennbar war, ersetzt dies aber problemlos durch mindestens das gleich niedrige Niveau an Wissen über ihr Aufgabengebiet Klima. Und so verkündete sie mit der Vorlage des neuen Klimaberichtes, was sie daraus „gelernt“ hat, oder ihr vielleicht einfach dazu vorgelegt wurde:
[59] Merkur 26.11.2019: „Alarmierend“ Immer mehr „heiße Tage“: Ministerin mit drastischem Urteil über Klima-Folgen für Deutschland
… Der Klimawandel hinterlässt in Deutschland immer heftigere Spuren. Laut einem neuen Bericht der Bundesregierung kam es wegen der Hitze sogar zu mehr Todesfällen.
… Die Folgen des Klimawandels lassen sich immer besser erkennen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze spricht über „alarmierende“ Befunde.

Dabei steht im Bericht, dass das Klima noch nie so gut wie derzeit war

Der Autor hat den Bericht daraufhin natürlich sofort gelesen. Schließlich behauptet er immer steif und fest, dass sich in Deutschland kein schlimmer Klimawandeleinfluss (der über den natürlichen Wandel und Extreme hinausgeht) zu erkennen ist, eher sogar viele positive Einflüsse der zunehmenden Wärme ihre Wirkungen entfalten.

Und was ist die Erkenntnis des Durchlesens: Der Bericht bestätigt diese Anschauung (rein persönliche Meinung des Autors). Wer Berichte über die Extreme und auch Hungerjahre (die zu vielen Toten und Auswanderungswellen führten) der zum Glück vergangenen Kaltzeit daneben stellt, muss sich wirklich wundern, dass in einem (noch) Hochtechnologieland dargestellt wird, dass Autobahnen 1 … 6 Stunden im Jahr von Starkregen negativ beeinträchtigt werden, es sonst scheinbar keine schlimmeren Beeinträchtigungen der „freien Fahrt“ gibt.
Gut, die Bahn macht exemplarisch vor, dass man bei Wetterunbilden den Betrieb generell sehr großflächig einstellt, das Wetter inzwischen also sehr wohl große – früher so nicht gekannte – Auswirkungen hat.

Eine wichtige Erkenntnis hat der Bericht allerdings schon zutage gefördert: 63 % der Deutschen trauen unserer Regierung nicht mehr zu, die Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland zu beherrschen … Bevor man nun über solche Personen etwas fabuliert, könnte man auch sagen: Nun fällt unserer Regierung das von ihr selbst erklärte Problem ganz gehörig auf die eigenen Füße. Leider werden diese Schmerzen sehr, sehr teuer nicht mit eigenem, sondern gutem Geld der Bürger gelindert.

Die Inhalte des Berichtes wurden in einen Foliensatz eingetragen. Diese Blätter anbei, damit sich jeder ein Bild über wesentliche Aussagen des Berichtes (und des Autors) machen kann:

Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5
Bild 6

Quellen

[58] 26.11.2019:Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
[59] Merkur 26.11.2019: „Alarmierend“ Immer mehr „heiße Tage“: Ministerin mit drastischem Urteil über Klima-Folgen für Deutschland
[60] EIKE 08.05.2018: CO2-Zertifikatekosten: Wirkungsloser kann Klimak(r)ampf nicht betrieben werden, doch alle Altparteien plädieren dafür
[61] EIKE 21.07.2015: Ruhestand im Süden kann tödlich sein – Wetterdienst glaubt Klimawandel tötet alte Menschen[62] Achgut: Von Hitze- und Kältetoten – Journalismus im Klimafieber
[63] EIKE01.06.2015:In Deutschland kein Klimawandel in Sicht – das kann die SZ nicht auf sich sitzen lassen (Teil2)

Quelle

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: H.-E. S.

Immer wieder begegnen wir Zeitgenossen, die Dieter Bohlen gemeint haben muss, als er den Satz sagte: „Das Problem ist: Mach einem Bekloppten klar, dass er bekloppt ist.“

Zu den Menschen, die eine Wäscheklammer von einer Lüsterklemme nicht unterscheiden können, sich selbst aber maßlos überschätzen, gehört auch der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Hans-Eckhard Sommer, der eben bekanntgegeben hat, die Flüchtlingskrise der Jahre 2015 und 2016 sei vorbei. Weiter sagte er: „Ich weiß nicht, ob andere Staaten in der Welt diese Leistung von 2015 und 2016 hätten vollbringen können. Deutschland hat Hunderttausende Schutzsuchende innerhalb weniger Monate aufgenommen…“ Was sich etwa so anhört wie die Behauptung eines inzwischen verstorbenen Historikers, andere Völker würden „uns um dieses Mahnmal beneiden„, womit er das Holocaustmahnmal in Berlin meinte, also indirekt auch den Holocaust. 

Angesichts der Tatsache, dass immer noch jeden Tag etwa 500 „Geflüchtete“ nach Deutschland kommen, was, aufs Jahr umgerechnet, etwa so viele Menschen ausmacht, wie in Osnabrück gemeldet sind, muss ein Mann, der par ordre du mufti erklärt, die Flüchtlingskrise sei vorbei, und zwar seit Jahren, also noch ehe sie begonnen hat, den IQ einer Gonsenheimer Schnabeltasse haben. Was aber vollkommen reicht, um in ein Spitzenamt der Bundesrepublik befördert zu werden, wo Ahnungslosigkeit die erste aller Voraussetzungen für eine Karriere ist. 

Nicht vorbei dagegen ist die Bereitschaft, sich selbst auf die Schulter zu schlagen und zu dröhnen, andere Staaten hätten „solche Leistungen“ kaum vollbringen können. 

Den Holocaust macht uns keiner nach. Die Füchtlingskrise auch nicht. Und den Präsidenten des BAMF schon gar nicht.

Am 8. November 2019 erschien das Buch „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Das Buch kann im Achgut.com-Shopbestellt werden.

Quelle

Venezuela, Bolivien, Kolumbien – Die letzten Entwicklungen im Pulverfass Südamerika

In Südamerika gehen die Unruhen in verschiedenen Ländern weiter. Nun rumort es auch in Kolumbien.

Kolumbien ist ein sehr armes Land, das Durchschnittsgehalt liegt bei 399 Dollar und ist damit eines der geringsten in der Region. Und das, obwohl das Land reich an Bodenschätzen wie Gold, Silber, Platin und auch Öl und Gas ist. Das Land war lange von einem Bürgerkrieg zerrissen, der heute zwar vorbei ist, aber die Armut hat in den letzten Jahren sogar zugenommen. Der Grund war in erster Linie, dass die Währung an Wert verloren hat. So sind die Löhne in Peso zwar gestiegen, aber die Kaufkraft der Menschen hat trotzdem abgenommen.

n unseren Medien hören wir immer, dass die Lage in Venezuela so katastrophal sei und das ist sicher richtig, aber was wir im Zusammenhang mit den Unruhen, die derzeit in Kolumbien herrschen, nicht berichtet bekommen ist, dass die Armut in Kolumbien sogar noch größer ist. Und nicht nur das, auch die Wirtschaftsleistung pro Kopf ist in Kolumbien sogar noch niedriger, als in Venezuela. Zumindest galt das vor der Einführung der harten US-Sanktionen, die Venezuela derzeit wirtschaftlich abwürgen. Die letzten verlässlichen Zahlen zum BIP von Venezuela sind aus dem Jahre 2016 und damals lag das BIP pro Kopf in Venezuela bei ca. 15.800 Dollar, in Kolumbien nur bei ca. 7.900.

https://www.google.com/publicdata/explore?ds=d5bncppjof8f9_&met_y=ny_gdp_pcap_cd&idim=country:COL:VEN:MEX&hl=de&dl=de#!ctype=l&strail=false&bcs=d&nselm=h&met_y=ny_gdp_pcap_cd&scale_y=lin&ind_y=false&rdim=region&idim=country:COL:VEN&ifdim=region&tstart=501800400000&tend=1511643600000&hl=de&dl=de&ind=false

Nebenbei ist sogar für mich überraschend, wie stark das BIP pro Kopf in Venezuela unter der sozialistischen Regierung von Chavez ab dem Jahr 2000 gewachsen ist, was in einem krassen Widerspruch zu den Thesen der Neoliberalen und auch zu den Medienberichten in Deutschland steht.

Kolumbien ist nicht nur wegen seiner Bodenschätze wichtig, es ist auch ein strategisch wichtiges Land für die USA. Als einziges Land Südamerikas ist Kolumbien seit 2018 sogar ein offizieller Nato-Partner. Und die USA haben das genutzt, denn diese Vereinbarung macht es den USA leichter, Truppen dort zu stationieren. Und diese Truppen waren Anfang 2019 ein Druckmittel gegen Venezuela, als dort Guaido seinen Putschversuch startete. Wochenlang fürchtete die Welt damals, dass die USA Kolumbien als Basis für ein militärisches Eingreifen in Venezuela nutzen könnten.

So spielt Kolumbien für die USA eine durchaus strategische Rolle bei dem offensichtlich fokussierten Wiederbeleben der Monroe-Doktrin, die vorsieht, dass die USA Nord- und Südamerika beherrschen. Sehr zum Ärger der USA gewinnt nämlich vor allem China in Südamerika an Einfluss hinzu, aber auch Russland ist auf dem Vormarsch. Und daher sehen wir derzeit, wie Regierungen in der Region, die sich von den USA abwenden, gestürzt werden.

Das versuchen die USA seit Jahrzehnten in Kuba, seit einigen Jahren in Venezuela und in Bolivien ist es ihnen gerade gelungen.

Wie sehr die USA aus dem Verborgenen hinter dem Putsch in Bolivien stehen, kann man daran sehen, wie eine wahre Armee von erst kürzlich eingerichteten Bot-Accounts den Putsch auf Twitter unterstützt.

Abgesehen davon gab es noch eine Entwicklung, die aufzeigt, wie sehr die USA in Bolivien die Fäden ziehen. Am 21. November hat sich US-Außenminister Pompeo zu Wort gemeldet und gefordert, dass der gestürzte Präsident Morales in Bolivien nicht bei der nächsten Wahl antreten solle. Und schon drei Tage später, am 24. November, wurde dort ein entsprechendes Gesetz erlassen und Morales von der Wahl ausgeschlossen.

Darüber hat auch der Spiegel berichtet. Was der Spiegel aber verschwiegen hat ist, dass die Übergangspräsidentin es dort mit dem Einhalten von Gesetzen nicht ganz so ernst nimmt. Am gleichen Tag hatte das Parlament nämlich auch noch ein weiteres Gesetz verabschiedet, dass Morales Straffreiheit garantieren sollte. Die Übergangspräsidentin weigerte sich jedoch kurzerhand, das Gesetz zu unterschreiben. In Bolivien wird nun nur noch das Gesetz, was die Putschisten wollen, das Parlament wird notfalls einfach ignoriert. Eine sehr interessante Auslegung demokratischer Regeln, die uns der Spiegel jedoch lieber verschwiegen hat.

Stattdessen können wir im Spiegel lesen, dass der neue Innenminister Morales für die Unruhen im Land verantwortlich macht und ihm Terrorismus vorwirft. Das war schon am 22. November und am gleichen Tag gab Morales RT-Spanisch ein Interview, das der Spiegel aber nicht erwähnt hat. Verständlich, denn dass es bei dem Putsch in Bolivien um Lithium, also um Bodenschätze, geht, das soll der deutsche Leser nicht so gerne wissen. Dem deutschen Leser wird die Legende vom Kampf um die Demokratie erzählt. Morales hat in seinem Interview jedoch das Lithium als Grund für den Putsch genannt:

„Als wir den Plan zum Ausbau des Lithium-Industrie abgeschlossen hatten, hätte Bolivien die weltweiten Lithiumpreise kontrollieren können. (…) Jetzt verstehe ich, dass einige Industrieländer keinen Konkurrenten wollen“

Zur Erinnerung: Lithium wird gerade das neue Öl, denn es wird in riesigen Mengen für die Batterien von Elektroautos gebraucht und Bolivien hat die weltweit größten Lithiumvorkommen. Es geht also wieder nur ganz schnöde um Geld und Rohstoffe und nicht um Demokratie.

Bolivien hatte nämlich unter Morales den Plan entwickelt, mit einer deutschen Firma das Lithium nicht nur abzubauen, sondern auch im Lande zu Batterien zu verarbeiten. Die ganze Wertschöpfungskette sollte in Bolivien bleiben, was den westlichen Konzernen nicht gefallen hat. Die wollen das Lithium dort so abbauen, wie sie es mit den Bodenschätzen in Entwicklungsländern gewohnt sind: Das Land wird mit ca. 25 Prozent abgespeist, der westliche Konzern kassiert den Rest und verarbeitet es dann woanders. Dem stand Morales im Weg und deshalb musste er weg.

Der Weg Boliviens ist damit vorgezeichnet. Demnächst werden sich US-Firmen die Förderrechte sichern und Bolivien bekommt nur Almosen, anstatt von seinen Rohstoffen zu profitieren.

Wie sich jedoch die Dinge in Kolumbien entwickeln, bleibt abzuwarten. Dort gab es Massenproteste und einen Generalstreik. Daraufhin hat der Präsident zu einem nationalen Dialog aufgerufen, dessen Ergebnisse man abwarten muss. Einen Sturz der Regierung wird es kaum geben, zu wichtig ist das Land für die USA im Kampf gegen Maduro im Nachbarland Venezuela. Die kolumbianische Regierung hat sich längt offen auf die Seite von Guaido gestellt, dessen Unterstützung in Venezuela jedoch abnimmt.

Guaido ruft zwar immer wieder zu Demonstrationen auf, aber beim letzten Mal sind nur noch einige Hundert gekommen und das Militär unterstützt Maduro weiterhin. Der Putschversuch von Guaido ist offensichtlich gescheitert.

Wen die Medien in Deutschland unterstützen, kann man sehr leicht erkennen. In Chile gab es bereits hunderte Tote, auch in Bolivien. Darüber wird in Deutschland zwar berichtet, aber es fehlt dabei Kritik an dem Vorgehen der Polizei, vor allem in Bolivien. Im Iran hingegen, wo es kürzlich bei Protesten ebenfalls zu Toten gekommen ist, klingen die Formulierungen anders. Dort wird von den „Befürchtungen“ berichtet, die Amnesty äußert:

„Nach Zahlen der iranischen Behörden wurden ein Demonstrant und vier Sicherheitskräfte getötet, die Menschenrechtsorganisation Amnesty International befürchtet hingegen, dass es allein unter den Demonstranten mehr als hundert Todesopfer gegeben haben könnte.“

Während es in Bolivien und Chile weit mehr Tote gegeben hat, auch nach offiziellen Angaben, fehlen solche „Besorgnisse“ bei den Berichten über die Proteste in diesen Ländern. Kein Wunder: In den Augen der Medien sind die Putschisten in Bolivien und die neoliberale Regierung in Chile „die Guten“. Deren Gewalt wird möglichst klein geredet. Der Iran ist hingegen „der Böse“, dessen Gewalt weit dramatischer dargestellt wird, als sie war.

Gewalt ist immer schlecht, aber wenn es sie gibt, sollte darüber auch objektiv berichtet werden und nicht so parteiisch, wie es die deutschen Medien tun.

Quelle

US-Demokraten in Erklärungsnot? Ermittlungen zu Mueller-Bericht Fehlverhalten beim FBI

US-Demokraten in Erklärungsnot? Ermittlungen zu Mueller-Bericht Fehlverhalten beim FBI

Während die Medien in Deutschland groß über das Amtsenthebungsverfahren gegen Trump berichten, verschweigen sie zwei andere Untersuchungen, die in den USA laufen.

Während des Wahlkampfes 2016, als die „Russland-Affäre“ erfunden wurde, wurde mindestens ein Mitarbeiter von Trumps Wahlkampfteam vom FBI überwacht. Es ging dabei um Carter Page, der Trumps außenpolitischer Berater war. Der Vorwand für die Überwachung waren angebliche Russland-Kontakte von Page.

Wie von der gesamten „Russland-Affäre“ blieb auch von den Vorwürfen gegen Carter Page wegen seiner angeblichen Russland-Kontakte nichts übrig. Seit dem Mueller-Bericht ist bekannt, dass an all den Anschuldigungen gegen Trump und Russland nichts dran war. Und nachdem das im April offiziell war, ging Trump in die Offensive. Er forderte daraufhin Aufklärung darüber, wie es überhaupt zu den Mueller-Ermittlungen und auch zu der Bespitzelung seines Wahlkampfteams kommen konnte.

Das Ausspionieren eines Wahlkampfteams ist ein Verbrechen, erst recht, wenn der Staat den Kandidaten der Opposition ausspioniert. Wir erinnern und an Watergate: damals hat Nixon Leute in das Büro des Wahlkampfteams seines Gegners einbrechen lassen, um ihn auszuspionieren. 2016 brauchte man dazu keinen Einbruch mehr, in unserer Zeit reicht es aus, Telefon und Computer anzuzapfen und man hat mehr Informationen, als Nixon beim Watergate-Skandal durch den Einbruch bekommen konnte. Es handelt sich also um ernste Vorwürfe und es ist verständlich, dass Trump wissen möchte, wie es dazu kommen konnte.

Im Mai wurde der FBI-Direktor dazu befragt und er hat sich um eine klare Antwort gedrückt.

In einem Strafverfahren ermittelt ein Staatsanwalt außerdem zu der Frage, wie es zu der Mueller-Untersuchung kommen konnte und wer dabei die Fäden gezogen hat.

Es sind also inzwischen zwei Untersuchungen zur „Russland-Affäre“ im Gange, die nicht in das Narrativ der deutschen Medien passen: Erstens die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zum Beginn der Mueller-Untersuchung und zweitens eine interne Prüfung beim FBI, wie es zur Überwachung von mindestens einem Mitarbeiter von Trumps Wahlkampfteam kommen konnte. Aber haben Sie davon in den deutschen Medien etwas gehört? Ich nicht, ich lese in den „Qualitätsmedien“ immer nur davon, dass die Demokraten eine weiße Weste haben und dass Trump beim Amtsenthebungsverfahren furchtbar unter Druck steht, dabei ist bei den Anhörungen noch nicht einmal etwas belastbares zu Tage gekommen.

Am 9. Dezember soll der Bericht über die Untersuchung beim FBI veröffentlicht werden und es sickern erste Informationen durch. Trump selbst hat bei Fox gesagt, der Bericht werde den „größten Skandal der Geschichte“ aufdecken. Trump ist für seine mit Superlativen gespickten Kommentare bekannt, wir sollten also erst einmal abwarten, was da tatsächlich drin stehen wird.

Erste Informationen sickern in den USA bereits durch. CNN hat berichtet, dass der Bericht Beweise enthält, dass ein FBI-Mitarbeiter Dokumente zur Überwachung von Carter Page gefälscht hat, es soll um mindestens eine Email gehen, die nachträglich verändert wurde. Mehr Details sind aber noch nicht bekannt.

Die Washington Post geht noch weiter. Sie will erfahren haben, dass der Bericht systematische Regelverstöße des FBI bei der Überwachung von Page aufzeigt. Gleichzeitig soll es dabei jedoch keine politische Komponente gegeben haben. Und auch die Washington Post hat über gefälschte Unterlagen berichtet.

Die deutschen Medien verschweigen das alles. Anscheinend weil es nicht in das gewollte Narrativ passt. Jetzt müssen wir bis zum 9. Dezember abwarten, dann geht dieser Teil der Schlammschlacht in Washington in die nächste Runde.

Quelle

Alle Menschen sind gleich: Edelsozialisten von AWO und SPD sind gleicher !

Von Josef Kraus Mi, 27. November 2019

AWO-„Mitarbeiter“ ohne Studienabschluss kassieren pro Jahr über 100.000 Euro.

imago images / Michael Schick Peter Feldmann beim Festakt anlässlich des 100-jährigen Bestehens der AWO in Frankfurt Der Hessische Rundfunk (ja der vormals so genannte hessische Rotfunk) hat herausgekramt, wie skandalös üppig es bei der Arbeiterwohlfahrt Frankfurt (AWO) zugeht. Zum Beispiel bei der Vergütung für Frau Zübeyde Feldmann. Die ist nicht irgendjemand, sondern die Gattin von Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). Als Kita-Leiterin erhält sie von der AWO eine Vergütung, auf die man normalerweise 17 Jahre warten muss. Frankfurter OB Feldmann, Ehefrau und die AWO-Frankfurt

Getoppt wird der AWO-Skandal – ebenfalls aufgedeckt vom Hessischen Rundfunk – durch die Vergütung der AWO für Ungelernte. Es geht um die Beschäftigung zweier Frankfurter SPD-Nachwuchskräfte in der Verwaltung des gemeinnützigen (!) AWO-Kreisverbands. Anzeige

Ein 33-Jähriger, der noch als Student an der evangelischen Hochschule in Darmstadt eingeschrieben ist, kommt auf rund 100.000 Euro Jahresgehalt. Zudem stellt die AWO ihm einen Dienstwagen zur Verfügung. „Qualifiziert“ hat er sich als Vorsitzender von „SPDqueer“ im Bezirk Hessen-Süd, der AG Lesben und Schwulen in der SPD.

Ungewöhnlich ist auch die Behandlung, die Myrella Dorn bei der AWO Frankfurt erfährt. Die frühere Frankfurter Juso-Sprecherin ist 30 Jahre alt und SPD-Stadtverordnete im Römer. Auch sie ist noch Studentin. Sonst hat sie nichts vorzuweisen. Noch bis Sommer 2019 führte der Wohlfahrtsverband sie als studentische Mitarbeiterin. Dann kam der Karrieresprung: Abteilungsleiterin in Vollzeit. Der AWO-Pressesprecher weiß dazu: „Einer erfolgreichen Frau aus ihrem berufsbegleitenden Studium und ihrem ehrenamtlichen Engagement fehlende Führungskompetenz zu unterstellen, ist ebenfalls höchst diskriminierend.“

Aber ja doch, die AWO spricht von einer „unlauteren“ Kampagne. Haltet den Dieb! Diese sozialistische Methode kennt man. Und nur mal zum Vergleich: Ein junger Bundespolizist kommt im Jahr auf rund 30.000 Euro.

Nur: Was hat das mit Leistungsprinzip zu tun, was hat das mit Gemeinnützigkeit (!) zu tun? Was hat das mit Arbeiter(!)-Wohlfahrt(!) zu tun? Hier(!) sollte Finanzminister Genosse Olaf Scholz einmal hineinleuchten, anstatt Männerchören die Gemeinnützigkeit entziehen zu wollen. Aber offenbar strebt die SPD doch den Absturz auf unter zehn Prozent an. Da muss man doch retten, was noch zu retten ist.

Quelle

Bauernproteste erschrecken Berliner Politik-Blase

Die riesigen Traktoren rattern zu Tausenden hupend durch Berlin, legen den Verkehr lahm. Sie wirken bedrohlich wie Kampfmaschinen. Die protestierende Landbevölkerung schreckt die Politik in ihrer Blase auf.

Eine solche massive Demonstration gab es schon lange nicht mehr. 8.600 Traktoren aus ganz Deutschland rollten laut Polizei nach Berlin und sorgten für eine verstopfte Hauptstadt. Rund 40.000 Bürger reisten mit Sonderzügen, Bussen und Flugzeugen aus ganz Deutschland an. Selbst jene legendären Proteste der Bauern in Brüssel reichten nicht an diese Großkundgebung heran. Die Vereinigung »Land schafft Verbindung« hatte zu der Demonstration aufgerufen und zusammen mit der Polizei eine gewaltige Organisationsleistung vollbracht. Nase voll Bauern demonstrieren in Berlin

»Es brennt überall!« rufen die Bauern und wollen sich nicht mehr damit abspeisen lassen, dass all die vielen Wenden in Deutschland »hart für uns werden« sollen. »Wir lassen uns das nicht mehr länger bieten!« Die Existenz von vielen bäuerlichen Betrieben steht durch unsinnige Gesetze und Verordnungen auf dem Spiel, die etablierten Verbände kungeln mit der Politik und genießen nicht mehr das Vertrauen der Bauern. Anzeige

Immerhin scheint die Politik aufgeschreckt. FDP-Chef Christian Lindner marschierte zu den Bauern aufs Rednerpodest und war beeindruckt von der schier unübersehbaren Heerschar der angereisten Bauern: »Was für ein Bild!« Konkretes hatte er nicht zu verkünden außer:

»Es wird Zeit, dass mit den Landwirten gesprochen wird.« Lindner wünscht sich mehr Rationalität. Doch er weiß zum Beispiel nichts zu den Landfrauen zu sagen, die sich gegen das zunehmende Mobbing von Bauernkindern wehren, wie diese es immer öfter aus den Schulen berichten.

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner kam aus dem Bundestag auf das Rednerpodest und berichtete den Landwirten, dass gerade ein Rekordhaushalt des Bundesagrarministeriums verabschiedet wurde. 6,7 Milliarden Euro stehen jetzt für die deutsche Landwirtschaft zur Verfügung. Der soll den Umbruch in der Landwirtschaft begleiten und Planungssicherheit und Perspektiven für die Landwirte schaffen. Das Geld werde, so Klöckner, auch für die Absicherung der Landwirte bei Krankheit im Alter und bei Unfällen benötigt. Für diese »agrarsoziale Sicherung« stehen 4,1 Milliarden € bereit. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Youtube angezeigt werden.

Doch mit immer neuen Geldgeschenken kann die Politik bei den Landwirten kaum punkten. Die alten Zeiten, in denen Landwirtschaftsminister ihrer Klientel freudig berichteten, wie viele Millionen sie mehr bekommen, sind vorbei.

Das weiß Landwirtschaftsministerin Klöckner und versuchte, ihre politischen Anstrengungen schmackhaft zu machen: »Sie sagen, ‚wir brauchen kein Geld‘. Sie brauchen aber Geld, wenn sie Unfälle haben.« Auch die Anreize, im Sinne des Klimapaketes zu handeln, sollen mit Geld gefördert werden. »Wir Christdemokraten stehen an der Seite der Landwirtschaft«, rief sie aus und erntete wütende Buhrufe.

Sie forderte immer wieder »mehr Ehrlichkeit«: »Meinen Sie, mir macht das Spaß?« Der Ärger, den sie vor den wütenden Landwirten aushalten musste, sei allerdings eingepreist, meinte sie wohl im Hinblick auf ihr Gehalt. »Wir haben dafür gekämpft, dass wir Sie unterstützen können!« betont sie immer wieder und glaubt: »Die Debatte mit den Verbrauchern werden wir nicht gewinnen.« Also müssten sich die Bauern an die Realitäten anpassen und dafür wenigstens Geld erhalten.

Ebenso sieht sie Deutschland in einer schwächeren Position gegenüber der EU: »Ich kann Ihnen auch sagen, dass die EU die Geduld mit uns verloren hat.« Immerhin sei die Düngeverordnung 2017 verschärft worden, und Deutschland halte nicht die Nitratgrenzwerte ein. Das wiederum macht die Landwirte wütend. Sie weisen auf den Nitratmesswerte-Schwindel hin. Eine Bäuerin hatte zuvor in ihrer Rede das Beispiel ihres Bauernhofes angeführt. Dort lägen die Messwerte für Nitrat in ihrem Hausbrunnen »im nicht messbaren Bereich«, sagt sie und fährt empört fort: »Trotzdem liegen wir im roten Bereich, doch die Messstelle liegt mehrere Kilometer weit entfernt von uns.«

Klöckner kennt die Auseinandersetzungen um die Nitratgehalte im Grundwasser: »Dafür sind die Länder zuständig.« Sie führt jenen Ausweg an, der immer häufiger aus der Landwirtschaftspolitik zu vernehmen ist, die Binnendifferenzierung. Mit dieser Methode sollen Gebiete von der verschärften Düngerichtlinie ausgenommen werden können, in denen nicht mehr als 37,5 mg Nitrat je Liter und auch kein Anstieg der Werte um mehr als 50 mg pro Liter gemessen werden. Mit solcherlei Feinheiten hofft die Landwirtschaftsministerin, die Kuh wenigstens teilweise vom Eis zu bekommen, die ihr Bundesumweltministerium und angrenzende NGOs über Brüsseler Politikbande gelegt haben.

Deutschland bemühe sich, möglichst hohe Nitratmesswerte nach Brüssel zu melden, sodass die EU-Kommission kaum anders konnte, als Deutschland zu rügen. Ein Verfahren, das aus der Diskussion um Diesel und Benzinfahrzeuge her bestens bekannt ist.

Klöckner zu den Bauern: »Ich biete Ihnen den Dialog an!« Sie lud zu einem Treffen mit der Bundeskanzlerin am 2. Dezember ein. Drei Stunden Zeit habe sich die Bundeskanzlerin dafür genommen, berichtet sie: »40 Verbände aus der Landwirtschaft sollen darüber reden, was Sie umtreibt.« Ein Bauer rechnete sich gleich die geringe Redezeit aus, die ihm verbleibe.

Im Januar soll dann ein »Nationales Dialogforum« ins Leben gerufen werden, in dem Umweltverbände und Verbraucher mit Landwirten über Zielkonflikte reden sollen. Sie erinnert weiterhin daran, dass es früher einmal mit der damaligen cma eine Marketinggesellschaft für die Agrarwirtschaft gegeben habe, die imagebildend für die Landwirtschaft sein sollte. Doch die haben die Landwirte weggeklagt. Informationen über Landwirtschaft gebe es seitdem kaum noch.

Klöckner weist auf diejenigen Gruppen hin, die im Januar anlässlich der Grünen Woche wieder wie gewohnt rufen: »Wir haben es satt!« Klöckner weiter: »Und dann gibt es euch, die rufen ‚wir machen euch satt‘.« Klöckner sucht den Kompromiss: »Alle mit ins Boot holen!« Sie weiss auch, dass Landwirte Kritik an ihren Verbänden üben und fordert auf: »Lassen Sie sich nicht spalten.«

Sie berichtet von einer neuen Richtlinie für den Handel, mit der mehr Fairness im Umgang mit Bauern gepflegt und unlautere Handelspraktiken beendet werden sollen. Sie führt das Beispiel eines landwirtschaftlichen Betriebes an, der Kopfsalat produziert: »Die bekommen vom Handel abends gesagt, wir brauchen morgen um fünf Uhr 30 Paletten Kopfsalat, um fünf Uhr liefern, und um vier Uhr morgens kommt das Fax, wir brauchen nur 15 Paletten!«

»Die anderen 15 Paletten kann der wegschmeißen.« Nur habe der heute keine Chance, dagegen etwas zu tun, weil er sonst ausgelistet wird. Da traue sich kein Landwirt dran. »Wir haben eine Richtlinie, für die wir auf europäischer Ebene gekämpft haben, die werden wir eins zu eins umsetzen, damit diese unlauteren und unfairen Handelspraktiken gegenüber Bauern nicht mehr stattfinden können.« Schwacher Beifall der Bauern. Deutlich wird, dass sich die CDU erhebliche Sorgen darüber macht, dass die Bauern bei der Stange bleiben und nicht zur AfD abwandern.

Sicher ist eins: Bundesumweltministerin Svenja Schulze von der SPD wird keine Freunde unter den Landwirten finden. Sie wurde gnadenlos ausgebuht. Die Bauern wissen, dass die Bundesumweltministerin eine der Hauptbetreiberinnen jener katastrophalen Grenzwertepolitik ist, über die die Bauern an die Wand gespielt werden sollen. Sie verließ das Rednerpodium und twitterte später: »Es war mir wichtig, persönlich auf der #Bauerndemo zu sprechen. Ich bin bereit zum Dialog – erwarte Dialogbereitschaft aber auch von der anderen Seite. Denn: Bei Herausforderungen wie Nitratbelastung oder Artenschwund müssen wir miteinander, nicht gegeneinander arbeiten!«

Wie wenig Miteinander möglich ist, ließen die Kiddies von »Forest For Future Berlin« (Nein kein Schreibfehler, die gibt es auch) erkennen: »Danke Frau Schulze, sie gehen dahin wo es weh tut! ✊💚 Respekt! Dieser Industrie-Bauernprotest ist eine Ohrfeige für die Umwelt. Aber zum Glück haben viele Menschen die industrielle Lebensmittelproduktion in diesem Land satt! #wirhabenessatt.«

Werden von einer satten Gesellschaft noch die Aufrufe der Bauern gehört? »Wir Landwirte sorgen für ihr Essen. Wer mit Kritik nicht umgehen kann, gehört nicht in die Politik«, so ein Landwirt.

Das lassen sie sich erkennbar immer weniger gefallen. Eine der Organisationen am Schluss zu den Bauern: »Einen schönen Heimweg und bis zum nächsten Mal – vielleicht.«

Quelle

https://www.achgut.com/artikel/mit_seiner_wut_ist_der_bauer_nicht_allein

Thomas de Maizières erste Lesung in Göttingen wurde von Linksradikalen verhindert.

Thomas de Maizière: Wie bitter war ihr Abschied als Innenminister?
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Thomas de Maizières erste Lesung in Göttingen wurde von Linksradikalen verhindert. Jetzt wurde vor dem zweiten Versuch das Gebäude angezündet. Ein Bekennerschreiben offenbart nach Urteil der Polizei: Linksterrorismus.

Man versteht nicht recht, warum die Wut ausgerechnet auf Thomas de Maizière so groß ist. Haben die ganz offensichtlich linksextrem motivierten Täter, die schon vor einigen Taten eine Lesung des früheren Bundesinnenminister verhinderten, und nun jene, die kurzerhand das Veranstaltungsgebäude in Göttingen anzündeten, nicht mitbekommen, was de Maizière in seinem Ministeramt getan hat?

Immerhin gehörte de Maizière 2015 zu jenem engeren Kreis der Regierenden um Angela Merkel, die dafür sorgten, dass Deutschland die Grenzen nicht für Asyleinwanderer schloss. Da hat sich offenbar nicht bis zu den Tätern von Göttingen herumgesprochen. In einem der taz vorliegenden Bekennerschreiben steht: „Die Politik von Politikern wie Thomas de Maizière ist eine mörderische Politik.“ Er stehe für ein „menschenverachtendes System“, in dem täglich Menschen zu Tode kommen: „Im Mittelmeer durch unterlassene und behinderte Seenotrettung, an den Grenzen der Festung Europa“ oder durch deutsche Waffenlieferungen an die „faschistische Türkei“. De Maizière sei außerdem verantwortlich für Verbote von kurdischen Vereinen sowie linken Medienplattformen. Anzeige

Der Polizeipräsident von Göttingen, so die taz weiter, sprach von „Linksterrorismus“. Bei der Lesung selbst werden wieder Proteste erwartet.

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Audi streicht 9500 Stellen in Deutschland – Walle walle manche Strecke….

Bild von Peter H auf Pixabay

Wieder traurige Nachrichten aus Deutschlands wichtigster Industriebranche. Audi kürzt im Dienste der Elektromobilität seine Belegschaft zusammen.

Die VW-Tochter Audi wird 9500 Stellen bis zum Jahr 2025 streichen, wie das Handelsblatt meldet. Der Stellenabbau soll nach Angaben des Konzerns sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen vonstatten gehen. Die verbleibenden 50.000 Beschäftigten in den deutschen Stammwerken Ingolstadt und Neckarsulm sollen eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2029 erhalten. Für die Betroffenen dürfte es wenig tröstend sein, dass im Gegenzug 2000 Stellen vor allem in den Bereichen Elektromobilität und Digitalisierung neu geschaffen werden. Anzeige

Besonders überraschend ist die Nachricht nicht: Die Führung des kriselnden Unternehmens hatte seit längerem mit dem Betriebsrat über einen so genannten „Zukunftspakt“ verhandelt. Die Stellenstreichung ist offenbar das Ergebnis.

Audi leidet mehr als andere Auto-Unternehmen an den gegenwärtigen Problemen der Branche. Es ist besonders vom Diesel-Skandal seit 2015 betroffen und hat Marktanteile gegenüber den Hauptkonkurrenten Daimler und BMW verloren. Wie die Konzern-Schwester VW will Audi jetzt noch viel stärker auf Elektromobilität setzen. Bis 2025 soll es 30 E-Modelle geben. Und für die braucht man weniger Mitarbeiter als für die Produktion von Verbrennern

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