Verdient der Naturschutzbund Deutschland (NABU) seinen Namen noch?
Der NABU will bei Windpark-Genehmigungen »eine Ausnahme vom Tötungsverbot« zugestehen. Das Tötungsverbot steht im Bundesnaturschutzgesetz.
Was ist noch vom Naturschutzgedanken beim NABU übrig geblieben? Nicht
mehr allzu viel, wie es scheint. Der Schutz bedrohter Arten spielt
offenbar keine Rolle mehr. Weg mit dem Rotmilan – her mit neuen
Windrädern.
Ausgerechnet der Artenschutzreferent des NABU fegt den Artenschutz weg und erklärt jetzt in einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk, dass
Rotmilan & Co nicht weiter zur Blockade von neuen Windanlagen
»missbraucht« werden dürfen. Rotmilane, die durch Windräder erschlagen
werden, seien nicht besonders dramatisch.
Das erklärte in vollem Ernst Lars Lachmann vom Naturschutzbund
Deutschland NABU. Lachmann ist Ornithologe und weiß, dass der Rotmilan
fast nur in Deutschland vorkommt: »Über die Hälfte der Weltpopulation
lebt in Deutschland, das heißt, wenn der Vogel in Deutschland aussterben
würde, würde es schlecht um diese Art stehen. Das heißt, wir haben eine
ganz große Verantwortung für den Rotmilan.«
Dennoch hat er kaum etwas dagegen, dass diesen Exemplaren immer mehr
Windräder den Garaus machen, Köpfe oder Flügel abschlagen. Youtube ist
voll mit entsprechenden Videos von grausam verendenden Vögeln unter
Windrädern. Unter den Opfern sind besonders viele Rotmilane.
Bei seinem Gleitflug sieht dieser auf der Suche nach Beute die mit
bis zu 300 km/h heran rasenden Rotoren nicht. Die hacken ihm
guillotinengleich ins Genick oder in die Flügel. Jämmerlich verenden sie dann am Boden.
Doch er, Lachmann, »würde sich wünschen, dass im Artenschutz weniger
auf Einzel-Individuen geschaut wird, sondern mehr auf die
Gesamtpopulation.« In einem Gebiet solle nur noch eine bestimmte Anzahl
von Rotmilanen leben. Er will bei Windpark-Genehmigungen »eine Ausnahme
vom Tötungsverbot« zugestehen. Das Tötungsverbot steht eigentlich im
Bundesnaturschutzgesetz.
Skandalöse Sätze für jemanden, der sich eigentlich um den Bestand
einer bedrohten Art einsetzen sollte und zusätzlich noch im deutschen
Rat für Vogelschutz sitzt. Lachmann hat sich außerdem an der Kampagne
gegen »illegalen Vogelfang in Ägypten« beteiligt. Wie das mit dem
Eintreten für die Vogelschredderanlagen hierzulande zusammenpasst, hier
hakt der DLF nicht weiter nach.
Stattdessen, so verdreht er merkwürdig, bekomme der Artenschutz ein Imageproblem, wenn mit seiner Hilfe Windräder verhindert werden sollten. Denn das Bundesnaturschutzgesetz, heißt es im Bericht weiter, schütze »auch Partikularinteressen von Bürgerbewegungen, die gegen Windparks mobil« machten. Klar ist auch: Der NABU verdient seinen Namen nicht mehr. Zu rücksichtlos geht der einstige Naturschutzbund mittlerweile mit der Natur um.
Man stelle sich vor, unsere Autos würden betankt mit Wasserstoff oder Diesel, gewonnen aus Plastikabfällen, oder unsere Wohnungen würden mit Treibstoff beheizt aus diesen Abfällen. Mehr Treibstoff aus Plastik bedeutet weniger aus dem Boden geholter Treibstoff und weniger Plastikabfälle in der Landschaft.
Tatsächlich erzeugen Technologien zur Energiegewinnung aus Plastik flüssiges Petroleum, darunter synthetisches Öl, und raffinierte Produkte wie Benzin, Diesel und Kerosin für alles vom Heizen über den Gebrauch von Werkzeugen bis zu industrieller Ausstattung.
Allgegenwärtiges Plastik hat den Lebensstandard global verbessert, aber auch die Ozeane vermüllt, und zwar in massiver und zunehmender Menge.
Die in den Niederlanden ansässige Ingenieurs- und Umweltfirma The Ocean Cleanupentwickelt fortgeschrittene Technologien zur Entfernung von Plastik aus den Ozeanen, indem sie Meeresströmungen nutzt, um Plastikabfälle einzufangen. Los ging es im östlichen Pazifik. Adam Houser von CFACT hat diese Bemühungen beschrieben.
Plastikabfälle im Ozean sind so allgegenwärtig, weil Produkte aus Plastik buchstäblich überall in unserem Leben eine zentrale Rolle spielen. Seit den 1940er Jahren nahm der Verbrauch von Plastik global von 2 Millionen Tonnen pro Jahr auf 380 Millionen Tonnen zu. Nur etwa 7% der Plastik werden wiederverwertet, wobei die Überbleibsel auf Deponien und in den Ozeanen endgelagert werden.
Prof. Jack Buffington von der University of Denver räumte in seinem jüngst veröffentlichten Buch mit dem Titel „Peak Plastic“ ein, dass die Allgegenwart von Plastik ökonomisch ein Segen war, jetzt jedoch eine zunehmende umweltliche Krise darstellt. Bis 2030 wird ihm zufolge der Planet den Höhepunkt bzgl. Plastik [„peak plastic“] erreicht haben, wobei die Vorteile der Verwendung von Plastik überkompensiert werden durch dessen umweltliche Kosten.
Die Bemühungen von The Ocean Cleanup kommen daher gerade recht und sehen auch vielversprechend aus, aber in naher Zukunft ist es unwahrscheinlich, dass man die Ozeane angemessen vor der weiteren Endlagerung von Plastik bewahren kann, geschweige denn dessen Herr zu werden, was bereits in den Ozeanen schwimmt.
Eine bessere und noch vielversprechendere Lösung der Krise um Plastik in den globalen Ozeanen wäre die Entwicklung von Technologien, um Plastikabfälle in täglich verbrauchte Energie zu konvertieren. Je mehr Plastik zur Erzeugung von Energie genutzt wird, umso weniger davon landet in den Ozeanen.
Ein Unternehmen mit der Bezeichnung Plastic2Oil konvertiert verbrauchtes, „ungereinigtes“ Plastik zur Gewinnung von Diesel, welches zunehmend die Erzeugung von Diesel aus Petroleum ersetzen kann. Der von dem Unternehmen verwendete Prozessor kann aus etwas über acht Pfund Plastik etwa 1 Gallone [~4 l] Treibstoff herstellen.
Ein anderes Verfahren zur Konversion von Plastik würde die Bindungen von Polyäthylen-Plastik lösen, um Petroleum und andere Treibstoffe zu erzeugen. Mittels eines Prozesses der Entfernung und Hinzufügung von Bindungen zwischen Kohlenstoff- und Wasserstoff-Atomen in Polyäthylen-Plastik kann das Plastik in flüssigen Treibstoff umgewandelt werden für Autos und das produzierende Gewerbe. Dies ergibt sich aus Forschungen an der University of California und dem Shanghai Institute.
Sogar Plastiktüten, welche in New York und anderswo inzwischen verboten sind, können in „Plastik-Rohöl“ umgewandelt werden mittels des Prozesses der Pyrolyse, wobei sich Material bei hohen Temperaturen zersetzt. Tatsächlich dürfte es nicht mehr lange dauern, bevor in den Wohnungen eine Maschine von geringer Größe zum Standard wird, welche Plastiktüten und andere Plastikabfälle in Energie für den Hausgebrauch umwandelt.
Plastik-zu-Energie-Technologien wären ein neuer Weg, um traditionelle Treibstoffe für das tägliche Leben herzustellen aus Plastikerzeugnissen, die bereits in großer Vielfalt im Umlauf sind. Der daraus folgende reduzierte Bedarf von Deponien an Land und weniger Abfälle in den Ozeanen wären bedeutende umweltliche Vorteile und ein „Win-Win“ für individuelle Verbraucher und den Planeten als Ganzes.
Über den Autor: Peter Murphy, a CFACT analyst, has researched and advocated for a variety of policy issues, including education reform and fiscal policy. He previously wrote and edited The Chalkboard weblog for the New York Charter Schools Association, and has been published in numerous media outlets, including The Hill, New York Post and the Wall Street Journal
Sehr geehrter Herr Finger, in diesem Newsletter beschäftigen wir uns stärker mit „Extinction Rebellion“. Daneben haben wir auch einem ermutigenden Bericht über Lehrer, die ihrem Bildungsauftrag noch gerecht werden wollen. Viele Spaß bei der Lektüre!
Wo kommt das Geld für Extinction Rebellion her? Michael Klein, Sciencefiles Die folgenden Zahlen stammen ALLE von Extinction Rebellion selbst. Die Rebellen sind, was ihre Finanzierung angeht, semi-transparent, d.h. sie genügen den Anforderungen an die Offenlegung von Spenden, die es im Vereinigten Königreich gibt. Weniger transparent sind die Rebellen dann, wenn es um Crowdfunding- und Paypal-Unterstützer geht, so dass man auf interessierte Zeitgenossen wie Paul Homewood angewiesen ist, die zuweilen eine Lücke im System finden, die auf George Soros und seine Open Society Foundations verweist. www.eike-klima-energie.eu/2019/10/16/wo-kommt-das-geld-fuer-extinction-rebellion-her/
Grotesk – Die Umweltlinken wollen mehr als Ihren CO2-footprint beseitigen Donald Kendal Die meisten Menschen schrecken vor dem Gedanken zurück, dass die Regierung Maßnahmen zur Bevölkerungskontrolle ergreift und plant, die Geburtenraten zu senken. Der Gedanke, parteipolitische Bürokraten in die zutiefst persönliche Entscheidung, Kinder zu haben, einzubeziehen, widerspricht offenkundig den Vorstellungen der amerikanischen Unabhängigkeit und Freiheit. Aber das ist kein Hindernis für eine wachsende Bewegung in der Umwelt, die diese radikalen Pläne jetzt im Namen der Bekämpfung der globalen Erwärmung propagiert ….- eine bemerkenswert beunruhigende Entwicklung. www.eike-klima-energie.eu/2019/10/19/grotesk-die-umweltlinken-wollen-mehr-als-ihren-co2-footprint-beseitigen/
Aufkommender Todes-Kult Craig Rucker Nach der ANTIFA ist die jüngste Gruppe radikaler Nihilisten, welche unser tägliches Leben stören in der Hoffnung, uns alle zurückzuwerfen in die Dark Ages, die Bewegung Extinction Rebellion. Greta Thunberg trägt oftmals deren Symbole spazieren, während sie fordert, dass wir unsere individuelle Freiheit aufgeben und nach dem Ende der industriellen Zivilisation ruft. Man hüte sich vor den erwachsenen Verrückten, die hart daran arbeiten, Kinder wie Greta in den Wahnsinn zu treiben. Sie sind wirklich gefährlich. www.eike-klima-energie.eu/2019/10/14/aufkommender-todes-kult/
Weltuntergang durch Treibhaus-Effekt? Klaus-Eckart Puls Seit mehr als 20 Jahren prognostizieren die Klima-Modelle stereotyp: ‚Die Erdatmosphäre wird sich bei CO2-Verdopplung um 2…5 Grad erwärmen‘. Diese Metapher ist allgegenwärtig. Der „gläubigen“ Öffentlichkeit ist jedoch nahezu unbekannt, daß die physikalischen Gesetze („Treibhaus-Effekt“) bei der Auswertung der CO2-Spektral-Banden für CO2-Verdoppelung allenfalls +1 Grad Erwärmung… www.eike-klima-energie.eu/2019/10/20/weltuntergang-durch-treibhaus-effekt/
CO2+ Klima: Ein Massenwahn? MMnewsTV, Michael Mross „Extinction Rebellion“: Wird die Klima-Diskussion immer irrer? Welche Rolle spielen Medien und Schulen? Welche Konsequenzen sind für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu befürchten. Michael Mross im Gespräch mit Michael Limburg vom Europäischen Institut für Klima und Energie (EIKE). www.eike-klima-energie.eu/2019/10/17/co2-klima-ein-massenwahn/
Kernenergie: Der Weg in die Zukunft Lutz Niemann über ein wichtiges Buch In Deutschland herrscht in allen öffentlichen Medien meist Schweigen über die Kernenergie, und wenn es in den öffentlichen Medien dennoch einmal passiert, wird meist über Gefahren berichtet und die Bedeutung der Kernkraft für die Energieversorgung der Menschheit falsch dargestellt. Nur in privaten Medien wie hier bei EIKE wird darüber gesprochen. www.eike-klima-energie.eu/2019/10/14/kernenergie-der-weg-in-die-zukunft/
Extinction Rebellion und die neue Berlin-Blockade Larissa Fußer, Apollo-News Als ich 15 Jahre alt war, haben wir in der Schule die RAF behandelt. Für mich waren das die spannendsten Geschichtsstunden meiner gesamten Schullaufbahn. Ich hatte vorher noch nie von der Baader-Meinhof-Bande gehört und konnte es gar nicht fassen, dass vor nicht einmal vierzig Jahren quasi bei mir um die Ecke in Berlin so brutal gemordet worden war. Ich hatte noch keine Erfahrungen mit Terror gemacht, an 9/11 war ich drei Jahre alt und der Breitscheidplatz-Anschlag sollte erst noch kommen. Ich habe meine Eltern ausgefragt, was sie davon mitbekommen hatten. Nicht viel. Meine Mutter war damals noch nicht in Berlin gewesen und mein Vater hinter der Mauer. Mein Vater erzählte mir, dass er in dieser Zeit auf Untergrundpartys in der DDR gewesen war und die Stasi ihn überwacht hatte. www.eike-klima-energie.eu/2019/10/19/extinction-rebellion-und-die-neue-berlin-blockade/
Chicken Little*-Syndrom wird in ,Ende-der-Welt‘-Prophezeiungen sichtbar H. Sterling Burnett Berichte vom Competitive Enterprise Institute (CEI), von Breitbart und dem American Enterprise Institute (AEI) belegen, dass die jüngere Geschichte voller drastisch falscher Behauptungen steckt, welche von so genannten (und oftmals selbst ernannten) Experten hinaus posaunt wurden, wonach die Welt vor dem Abgrund einer Öko-Apokalypse stand. CEI listet detailliert 27 verschiedene Beispiele, in welchen die Medien Prophezeiungen des Klima-Untergangs ausstießen, wobei die jeweiligen Daten des Endes der Welt ereignislos verstrichen. www.eike-klima-energie.eu/2019/10/15/chicken-little-syndrom-wird-in-ende-der-welt-prophezeiungen-sichtbar/
Mit freundlichen Grüßen Ihr Michael Limburg, Vizepräsident EIKE Tel: +49-(0)33201-31132
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Europäisches Institut für Klima und Energie Brückenstr. 4 07743 Jena
Eigentlich hatte ich das vorhin mit der sozialwissenschaftlichen Wegdiskussion von Müll als Witz, als Satire, als Spott gedacht. Glatt kommt einer um die Ecke und sagt mir, dass die Satire wieder mal nicht mit der politischen Realität mithalten kann.
Oder: Sauber ist rassistisch! Gewöhnt Euch an Dreck!
Wie ich es vorhin verulken wollte, meinen die das wirklich ernst.
Reden wir also über Müll.
Eigentlich hatte ich das vorhin mit der sozialwissenschaftlichen Wegdiskussion von Müll
als Witz, als Satire, als Spott gedacht. Glatt kommt einer um die Ecke
und sagt mir, dass die Satire wieder mal nicht mit der politischen
Realität mithalten kann.
Oder: Sauber ist rassistisch! Gewöhnt Euch an Dreck!
Wie ich es vorhin verulken wollte, meinen die das wirklich ernst.
Wenn man den Titel liest, weiß man schon was drinsteht, weil in
marxistischen Machwerken eignetlich immer nur dasselbe drinsteht. Es
geht immer nur darum, Marxismus ständig zu wiederholen und immer
denselben Schrott zu erzählen.
“Erst wer recycelt, ist in Deutschland richtig
integriert” – so lautet die Überschrift einer Kolumne des kriegsbedingt
aus Syrien geflohenen Journalisten Mohamad Alkhalaf, in der er 2016 für
die “Süddeutsche Zeitung” mit Erstaunen darüber schrieb, welche
Bedeutung das Trennen und Sortieren von Abfall in Deutschland offenbar
haben. Gelber Sack, Blaue Tonne, Bioabfall, Restmüll – der
bundesdeutsche Müll setzt tatsächlich spezifische Trennungs- und
Einteilungskenntnisse voraus. Das ist besonders deshalb erstaunlich,
weil die Dinge, die zu Müll werden, sich zunächst dadurch auszeichnen,
dass sie aus Zugehörigkeiten herausfallen – sei es symbolisch, materiell
oder räumlich.
Jahrzehntelang war die Mülltrennung grünes Zwangsprojekt, ökolinke
Selbstverständlichkeit, und jetzt plötzlich soll es rassistisch
ausgrenzend sein?
In Hamburg ist man ja gegen einen missliebigen Professor etwas handgreiflicher vorgegangen – er wurde einfach rausgeworfen! (unter Polizeischutz)(L.J. Finger)
Der „Kampf gegen Rechts“ erreicht inzwischen zunehmend auch die Universitäten. Studentische Gruppen attackieren Hochschullehrer mit dem offenkundigen Ziel, deren Lehrtätigkeit zu unterbinden. Ein Bremer Rechtswissenschaftler liefert ihnen dafür die Argumente.
Der Jura-Professor Andreas Fischer-Lescano, der an der Universität
Bremen Öffentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht, Rechtstheorie und
Rechtspolitik lehrt, hat am 29. September diesen Jahres in dem
juristischen Online-Journal VerfassungsBlog unter dem Titel „Rechte und Rechtswissenschaft“
einen gewiß nicht nur für Rechtswissenschaftler höchst irritierenden
Artikel veröffentlicht. Wer bei diesem Titel vermutet, es ginge in dem
Artikel im juristischen Sinne um Rechte in der Rechtswissenschaft, sieht
sich schnell eines Besseren belehrt. Der Artikel beginnt mit der
Feststellung: „Die Rechte drängt in die gesellschaftliche Mitte.
Diese Entwicklung macht vor Recht und Rechtswissenschaft nicht Halt,
erfährt aber bislang zu wenig Beachtung. Das ist gefährlich, denn längst
sind rechte Netzwerke am Werk, die ihr Weltbild ins Recht und in die
Rechtswissenschaft hineintragen.“
Freiheit von Forschung und Lehre verkümmert
Der Deutsche Hochschulverband (DHV) schlägt zu Recht Alarm
Gefordert sei angesichts dieser Bedrohungslage eine gezieltes Vorgehen gegen „rechte (Rechts-)Wissenschaft“
nicht nur in der Jurisprudenz, sondern in allen Fachbereichen. Als
Beispiel für ein solches Vorgehen nennt er unter anderem die Attacken
einer linken studentischen Gruppe an der Humboldt Universität Berlin
gegen den Historiker Jörg Baberowski. Die Studenten werfen dem
Geschichtsprofessor unter anderem aufgrund seiner öffentlichen Kritik an
Angela Merkels Asyl- und Migrationspolitik vor, „rechtsradikal“ zu sein
und bringen damit gleichzeitig ihre Auffassung zum Ausdruck, ein
solcher Hochschullehrer solle an einer deutschen Hochschule weder
forschen noch lehren.
Der Präsident des Deutschen Hochschullehrerverbandes (DHU), Bernhard
Kempen, hat sich in dem Streit, der sich mittlerweile auf einen Konflikt
zwischen Baberowski und zwei Studentinnen zugespitzt hat, die im Senat
der Universität mit höchst unlauteren Mitteln gegen ein von Baberowski
initiiertes, inzwischen gescheitertes Projekt zur Gründung eines
Zentrums zur Erforschung von Diktaturen vorgegangen sind, auf die Seite
von Baberowski gestellt. Er hat dabei von einer „Rufmordkampagne“
gesprochen und davor gewarnt, dass mit derlei politischen Aktivitäten
gegen einzelne Hochschullehrer die Wissenschaftsfreiheit bedroht sei.
Keine Causa Baberowski, sondern eine Causa HU
Wissenschaftsfreiheit à la Humboldt-„Exzellenz“-Universität (HU)
Für eine solche Warnung sieht Fischer-Lescano im Fall Baberowski
keinerlei Veranlassung, hätten die Studenten und Studentinnen doch nur
ihr grundgesetzlich geschütztes Recht auf Meinungsfreiheit wahrgenommen,
als sie Baberowski, der laut Wikipedia als Schüler im Kommunistischen
Bund Westdeutschland (KBW) aktiv gewesen ist, des Rechtsradikalismus
bezichtigten. Und in der Tat wurde eine Klage Baberowskis gegen den
Vorwurf des Rechtsradikalismus vor Gericht mit dem Argument abgewiesen,
ein solcher Vorwurf sei durch das Recht auf freie Meinungsäußerung
gedeckt. Ähnliche Erfahrungen mussten auch Alice Weidel, Björn Höcke und
jüngst Renate Künast vor Gericht machen, als Weidel juristisch gegen
die Bezeichnung „Nazi-Schlampe“, Höcke gegen die Bezeichnung „Faschist“ und Künast gegen Bezeichnungen wie „Sondermüll“ oder „hohle Nuß“, vorgingen, um im Falle Künast nur die weniger schlimmen Beleidigungen zu nennen.
Als Jurist weiß Fischer-Lescano natürlich, dass solche Urteile keine
Urteile über richtig oder falsch, sondern nur über rechtlich zulässig
oder nicht zulässig sind. Im von ihm abgehandelten Fall Baberowski steht
allerdings außer Zweifel, dass er das Urteil auch als eine Bestätigung
der sachlichen Richtigkeit des von den Studenten erhobenen Vorwurfs
wertet. Baberowski ist seinem Verständnis nach ein Vertreter „rechter Wissenschaft“, deren Vordringen an deutschen Universitäten es laut Fischer-Lescano dringend zu bekämpfen gilt. Denn: „Die
reale Gefahr für Recht und Gesellschaft lauert da, wo rechte Praxen in
den Apparaten, in der Justiz, in den Sicherheitsbehörden, in der
Gesellschaft, in der Rechtswissenschaft Anschluss finden, wo rechte
Ideologie salonfähig wird, wo rechtes Recht sich in konkreten
juristischen Aktionen zur herrschenden Meinung formen kann.“
Denk- und Sprechverbote
Kesseltreiben gegen eine islamkritische Frankfurter Professorin
Wenn gemäß Fischer-Lescano bislang nur die Gefahr drohe, dass „rechtes Recht“ und „rechte Wissenschaft“ zur herrschenden Meinung an den Universitäten wird, muss dort derzeit logischerweise „linkes Recht“ und „linke Wissenschaft“
die Meinungsvorherrschaft innehaben. Um die Verteidigung von deren
Vorherrschaft geht es Fischer-Lescano auch folgerichtig, wobei er es
tunlichst vermeidet, dafür die entsprechenden politischen Attribute zu
verwenden. Teilweise im Unklaren bleibt dabei, welche Mittel er in
diesem Zusammenhang für geeignet hält. Verbale und/oder schriftliche
Attacken jenseits des sachlichen wissenschaftlichen Diskurses zählen,
wie im Fall Baberowski, im „Kampf gegen Rechts“ an den Universitäten
aber offenkundig zum von Fischer-Lescano für unbedenklich gehaltenen
studentischen Waffenarsenal. Wie es mit der aktiven Verhinderung von
wissenschaftlichen oder auch politischen Diskussionsveranstaltungen und
selbst Vorlesungen, wie jüngst im Fall von Bernd Lucke an der Universität Hamburg, bestellt ist, bleibt in dem Artikel ausgeklammert.
Offen formuliert wird allerdings das Ansinnen, „rechte Wissenschaft“ als verfassungswidrig zu deklarieren. Fischer-Lescano schreibt dazu: „Was
als Plädoyer für die Verteidigung der Freiheit der Wissenschaft begann,
entpuppt sich als Versuch, die Wissenschaft zur verfassungsfreien Zone
zu erklären. Wenn Wissenschaft so frei ist, dass sie auch frei von den
verfassungsrechtlichen Zumutungen des Friedensgebots, des
Diskriminierungsverbots, der Rassismusächtung ist, dann degeneriert die
Wissenschaft vom Ort freier Rede zum Hort verfassungswidriger Umtriebe.“
Wissenschaftliche Kritik an den inhaltlichen Essentials des
linken/grünen Mainstreams soll, gänzlich unabhängig von jeglicher
inhaltlichen Bestimmung dieser Essentials, offensichtlich mit dem
Verdikt der Verfassungsfeindlichkeit überzogen werden, um die seit den
1970er Jahren erkämpfte linke/grüne Vorherrschaft an den Universitäten
zu retten.
„Der Wahnsinn der Massen“
Douglas Murray über die Diktatur der Minderheiten
Diese sieht Fischer-Lescano inzwischen als in höchstem Maß bedroht an, wenn man, wie er schreibt, „rechte
Wissenschaft unter den Artenschutz der Diversität stellt, wenn man es
unter dem Vorwand, dass Personen nicht zu Unpersonen erklärt werden
dürfen, verbietet, dass die Dinge beim Namen (rechtsradikal) genannt
werden, dann verkennt man die gesellschaftliche Lage, in der wir sind.“
Eine Aussage, die sich weitgehend mit einer Erklärung des Verbands
„Freier Zusammenschluß von Student*innenschaften“ zu dem Versuch
linker/grüner Studenten, Bernd Lucke von der Hamburger Universität zu
vertreiben, deckt. In ihr ist u.a. zu lesen: „Im Detail mag ihr
Vorgehen kontrovers sein, insgesamt ist es aber notwendig im Kampf gegen
die Normalisierung rechter Positionen.“
In Erwägung gezogen wird von Fischer-Lescano gemäß dieser Sichtweise
als weitere Waffe im „Kampf gegen Rechts“ ein erneuter Radikalenerlass,
wie er zu Zeiten der linksradikalen Studentenbewegung ergangen ist.
Diese Waffe hält er, ohne dies näher zu begründen, allerdings nicht für
wirklich geeignet, vermutlich um nicht in den Geruch zu kommen, sich in
seinem Kampf gegen „rechte Wissenschaft“ des Mittels des
Berufsverbots bedienen zu wollen, das in den 1970er Jahren unter anderem
gegen Wissenschaftler erfunden wurde, die der linksradikalen
Studentenbewegung nahe standen. Stattdessen wirbt er unter Berufung auf
einen der wissenschaftlichen Ideengeber dieser Bewegung, den Nestor der
„Kritischen Theorie“, Theodor W. Adorno, recht scheinheilig für eine „offensive Auseinandersetzung“ mit den von ihm inkriminierten „Unpersonen“ mit den Worten: „Die
Dinge beim Namen zu nennen, das ist die Aufgabe der Wissenschaft. Und
darum muss wehrhafte Demokratie an den Universitäten bedeuten, dass wir
es nicht zulassen, dass autoritäre Ordinarien unter dem Deckmantel der
Verteidigung der Wissenschaftsfreiheit ihre autoritären Vorstellungen
einer Tabuisierung von Kritik durchsetzen.“
Wann ist ein Rassist ein Rassist?
Identitätslinke Läuterungsagenda manipuliert Politik und Gesellschaft
Vielleicht ist dem Juristen Fischer-Lescano in diesem Zusammenhang
folgende in Wikipedia dokumentierte Episode des Soziologen Adorno
einfach entgangen, die durch Vorwürfe linker Studenten ausgelöst wurde,
er sei „ein Büttel des autoritären Staates“.
1969 sah Adorno sich gezwungen, seine Vorlesungen einzustellen.
Als am 31. Januar 1969 Studenten in das Institut für
Sozialforschung eingedrungen waren, um kategorisch eine sofortige
Diskussion über die politische Situation durchzusetzen, riefen die
Institutsdirektoren – Adorno und Ludwig von Friedeburg – die Polizei und
zeigten die Besetzer an. Adorno, der immer ein Gegner des Polizei- und
Überwachungsstaats gewesen war, litt unter diesem Bruch seines
Selbstverständnisses. Er musste als Zeuge vor dem
Frankfurter Landgericht gegen Hans-Jürgen Krahl, einen seiner
begabtesten Schüler, aussagen. Adorno äußerte sich dazu in einem Brief
an Alexander Kluge:
„Ich sehe nicht ein, warum ich mich zum Märtyrer des Herrn Krahlmachen
soll, von dem ich mir doch ausdachte, daß er mir ein Messer an die
Kehle setzt, um mir diese durchzuschneiden, und auf meinengelinden Protest erwidert: Aber Herr Professor, das dürfen Sie dochnicht personalisieren.“
Das Ganze mündete unter anderem in Adornos Vorwurf des „Linksfaschismus“
gegenüber den Studenten, die in diesen Jahren ja keineswegs nur gegen
ihn mit Besetzungen und anderen Aktionen vorgingen. Der Vorwurf selbst
stammte ursprünglich von Jürgen Habermas aus dem Jahr 1967 gegenüber der
damals aufkommenden Außerparlamentarischen Opposition (APO). Ihm schloß
sich Adorno angesichts der Ereignisse an seinem eigenen Institut 1969
in einem Briefwechsel mit Herbert Marcuse ausdrücklich an, bevor er kurz
nach diesen Ereignissen im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt
starb.
Adorno kann von Fischer-Lescano daher mit Blick auf die Causa
Baberowski und weiterer, ähnlich gelagerter Fälle wohl schwerlich für
seinen „Kampf gegen Rechts“ an den deutschen Universitäten vereinnahmt
werden. Dafür kannte Adorno als deutscher Jude und Wissenschaftler, der
vor den Nazis ins amerikanische Exil fliehen musste, viel zu gut die
Praktiken der SA aus den Jahren vor und nach 1933, an die er sich nach
seiner Rückkehr nach Deutschland gänzlich unerwartet im Jahre 1969 nicht
nur anlässlich seines eigenen Falles wieder erinnert sah. Sicher ginge
es ihm heute, würde er noch leben, wieder genau so.
Der „Kampf gegen Rechts“ erreicht inzwischen zunehmend auch die Universitäten. Studentische Gruppen attackieren Hochschullehrer mit dem offenkundigen Ziel, deren Lehrtätigkeit zu unterbinden. Ein Bremer Rechtswissenschaftler liefert ihnen dafür die Argumente.
Ministerpräsident Giuseppe Conte macht die italienische Merkel: Die Häfen sollen geöffnet, Tausende von Arbeitsplätze für Migranten aus Afrika geschaffen werden. Ob er so die bevorstehenden Regional-Wahlen gegen Matteo Salvini gewinnt?
Wie fast immer sind die Kommentare das Beste (ganz unten!)
Ob die 110 Flüchtlinge auf der Dschunke vor Tunesien bereits Giuseppe
Conte und sein Wahlversprechen gehört hatten oder übermittelt bekamen?
Wer weiß, jedenfalls kam es auf offener See in Richtung Italien zu
handfesten Auseinandersetzungen zwischen 110 Migranten, vorwiegend
männlichen und der tunesischen Küstenwache in den Gewässern vor der
Hafenstadt Sfax.
Acht Patrouillenboote waren notwendig, um die
Fischerdschunke mit den über 100 Männern unter Kontrolle zu
bringen. Nachdem zuerst drei Patrouillenboote das Boot erreicht hatten
und die Kommunikation mit dem Bootsführer aufgenommen wurde, beschloss
dieser wohl in Absprache mit einigen Männern, alle Signale und Warnungen
zu ignorieren – man gab der Küstenwache zu verstehen, sie solle
verschwinden (so berichten mehrere italienische Medien übereinstimmend).
Angriffe auf die Küstenwache
Plötzlich wurde das Personal der Küstenwache sogar mit Waffen und
Messern bedroht und angegriffen, außerdem wurden weitere stumpfe
Gegenstände in Richtung der Einsatzkräfte geschleudert.
Daraufhin wurde weitere Verstärkung angefordert. Mit viel Einsatz
brachten die staatlichen Polizisten der Küsten- und Grenzwache die Lage
unter Kontrolle, dabei verletzten sich auch die Einsatzkräfte. Fünf
weitere Patrouillenboote mussten das Boot dann nach Tunesien
eskortieren, wodurch sich die Situation etwas normalisierte.
Insgesamt waren also acht Einheiten im Einsatz, um das Schiff mit den
Migranten zur Kursumkehr zu bewegen. Am Ende der Aktion am Hafen wurde
jedoch noch ein Boot der Küstenwache beschädigt und es kam zu weiteren
Unruhen.
So gewinnt man ein Bild darüber, etwa dieses, welche Art von Männern
auch die NGO-Aktivisten ständig aufnehmen und nach Europa und Italien
schippern. Eine ernstgemeinte Frage ohne Polemik: wer kümmert sich denn
danach bei uns in Deutschland um solche Männer, die weder Respekt noch
Hemmungen haben, jeden anzugreifen, der sich ihnen mit Gesetz und Regeln
nähert?
Ohne Regierungsamt – aber Beherrscher der Espresso-Bars
Derweilen beherrscht der regionale Wahlkampf in Italien die Gazetten
und die Diskussionen an der Bar beim Espresso. Matteo Salvini, obwohl
abgetreten, wirkt populärer denn je. Eine Woche vor der großen
Kundgebung in Rom, wirbt Salvini in Umbrien für die Wahlen am 27.
Oktober und stärkt die Lega-Mandatsträger und Kandidaten vor Ort. Egal,
wo er in Umbrien auftritt, die Piazze sind überfüllt. Die Fünfsterne
haben sich entschlossen, gemeinsam mit der roten PD Wahlkampf zu machen –
viele Italiener fragen sich, was man davon halten soll.
Jedenfalls ist die Zustimmung für Salvini selbst und für die Lega nach wie vor groß, genauso wie im Mitte-Rechts-Lager generell.
Der parteilose Premier Giuseppe Conte möchte mit seinem zweiten
Kabinett nun Boden gut machen und trat am Wochenende erst in Neapel auf,
und zwar auf der Bühne der Cinque Stelle, dabei gab er folgende Sätze voller Pathos
von sich, die bis nach Afrika nachklingen dürften: „Wir lösen die
Probleme nicht mit dem Slogan ‚geschlossene Häfen‘ – Wir werden uns
bemühen, Tausenden von Afrikanern Arbeit anzubieten.“ Beobachter fragten
schon, ob der Premier all seine politischen Sinne beisammen habe oder
ob er nur auf Vorgaben der EU gehört hat.
Auf dem Podium beim zehnjährigen Geburtstag der „Grillini“, wie die
Fünfsterne-Freunde nach deren Gründer Beppe Grillo auch genannt werden,
wirkte Conte anders als sonst. Nicht leise und bedächtig, sondern
engagiert und angeheizt. Doch ob dieses Thema ziehen und er damit die
Mengen begeistern wird?
Wie soll das funktionieren, Arbeit für hunderttausende Migranten zu
finden, wenn es bisher selbst für die einheimische Bürgerschaft kaum
gelang, zumindest nicht mit den Sofortprogrammen, die einst die PD mit
Matteo Renzi angeschoben hatte. Außerdem folgt das Kabinett Conte II
eindeutig dem Spardiktat aus der EU.
Matteo Salvini vermutete bereits vor anderthalb Jahren, dass die EU die vielen Migranten brauche, um sich wieder billige Arbeitskräfte zu halten – damit würden auch die vollmundigen Versprechungen der gleichen Mindestlöhne in Europa in weite Ferne rücken.Die italienische Ökonomie werde mit diesen Plänen nie auf die Beine kommen, kontert Salvini wie gehabt.
Naturlandschaften werden der Ökoindustrie überlassen, ohne dass damit die Ziele der „Energiewende“ erreicht werden. Ideologie schlägt Ökonomie, Umweltschutz und gesunden Menschenverstand. Tichys Einblick dokumentiert die zur Vernichtung freigegebene Schönheit vor ihrer Zerstörung.
Sie heißen Weiten-Gesäß, Schöllenbach, Schönmattenwag, Hummetroth oder
Unterhöllgrund. Oft hängt an den Namen der Odenwälder Orte ein „Unter“
oder ein „Ober“ an. Tiefe Taleinschnitte mit Bächen wechseln sich mit
bewaldeten Hochflächen ab. Schon die Römer waren hier und zogen ihren
Limes quer durch den Odenwald, um Grenzen festzulegen und abzusichern.
Odenwald bedeutet vielleicht „Wald der Sagen“ oder könnte
von „öde“ kommen, von dünn besiedelt. Die sanfte, bergige Landschaft mit
den vielen dunklen Wäldern machte den Menschen die Besiedelung nicht
leicht. Zudem verunsicherten früher Räuberbanden die Bewohner. Heute
kommen die Räuber unter dem Deckmantel des Klimaschutzes und rauben die
Heimat.
Einst erschütterten Erdbeben und Vulkanausbrüche die Gegend, heute
erschüttern Pläne der schwarz-grünen Landesregierung Hessens, gewaltige
Windräder in den Odenwald zu pflanzen, die Bürger. Viele Flächen sind
zwar als Natur- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen, doch das
schützt sie nicht mehr: Der Odenwald darf mit Windrädern zugepflastert
werden. So setzen die Grünen ihr Zerstörungswerk deutscher Landschaften
auch im Odenwald fort.
Tichys Einblick dokumentiert die zur Vernichtung freigegebene
Schönheit. Sie haben in Ihrer Umgebung selbst Bilder gemacht? Senden Sie
Ihre Bilder bitte mit genauer Ortsangabe und Windanlagen-Vorhaben an:redaktion@tichyseinblick.de
Correctiv will eine Antwort auf die Medienkrise sein und fake news entlarven. Doch seine Macher treiben auf der Website selbst ein Verwirrspiel in eigener Sache.
So beschreibt der Duden den Begriff Korrektiv: „Kor|rek|tiv – etwas, was dazu dienen kann, Fehlhaltungen, Mängel o. Ä. auszugleichen; Mittel, Maßnahme zur Milderung von Missständen, Gegensätzlichkeiten oder Ungleichheiten“. Wobei festzuhalten ist: KANN, nicht MUSS
„Correctiv versteht sich als Antwort auf eine
Medienkrise, in der Verlage und Zeitungen Etats kürzen müssen, um
schwächelnde traditionelle Geschäftsmodelle aufzufangen, wodurch die
Wächterfunktion der Medien gefährdet sei. Durch sein Modell will
Correctiv investigativen, aufklärenden Journalismus für alle Verlage und
Sender in Deutschland erschwinglich und zugänglich machen. Alle
Recherchen und Geschichten würden an Zeitungen und Magazine oder auch an
Radio- und Fernsehsender weitergereicht. Zudem werden Inhalte auch über
das Internet veröffentlicht. Durch die Einsparung von Druck- und
Vertriebskosten solle Correctiv in die Lage versetzt werden, aufwendige
und investigative Recherchen zu finanzieren, die für andere Medien zu
teuer seien.
Das Unternehmen wurde im Juni 2014 als gemeinnützige GmbH
gegründet. Gründer und zunächst alleiniger Geschäftsführer ist David
Schraven. Seit Mai 2018 ist Simon Kretschmer, ehemaliger Geschäftsführer
bei Gruner + Jahr ebenfalls Geschäftsführer bei Correctiv. … Correctiv
finanziert sich vor allem über Spenden und Stiftungsbeiträge. Dadurch
soll die Unabhängigkeit von Werbeeinnahmen, Verkaufszahlen und Quoten
gewährleistet werden. Die Anschubfinanzierung von 3 Millionen Euro wurde
für vier Jahre durch die Essener Brost-Stiftung abgesichert.
2017 kündigte Facebook eine Kooperation mit Correctiv an:
Bestimmte Beiträge, die von Nutzern als Falschmeldung oder als
Lügengeschichte (sog. Fake News) gemeldet werden und sich stark
verbreiten, würden von Correctiv überprüft. Gelangen deren „Factchecker“
zu dem Schluss, dass ein solcher Beitrag vorliege, werde der
Facebook-Beitrag zwar nicht gelöscht, aber mit einem Warnhinweis
versehen, dass die Geschichte von unabhängiger Seite angezweifelt werde.
Correctiv fügt einen Link auf einen eigenen Text hinzu, der dem
verfälschenden Beitrag die vermeintlichen Fakten gegenüberstellt.
Weiterhin werde die Sichtbarkeit dieser Beiträge durch technische
Parameter in der Datenbank von Facebook ggf. reduziert. Die Arbeit wird
nach einer ersten kostenfreien Testphase inzwischen von Facebook
bezahlt. …
Alle Geldgeber, die dem Büro mehr als 1000 Euro zukommen lassen,
werden namentlich auf der Website ausgewiesen. Nach einem Bericht des
Handelsblatts erhielt Correctiv 2017 eine Spende der Open Society
Foundations des US-Milliardärs George Soros von über 100.000 €.
Gefördert werden soll der Kampf gegen sogenannte Fake News.“
So beschreibt Wikipedia das selbsternannte Zensurat. Gehen wir davon
aus, dass die Aussagen zutreffen – denn andernfalls hätte Correctiv sie
längst korrigiert.
Verwirrspiel mit den Websites
Ziemlich schwierige Gemengelage
CORRECTIV – Von Eigennutz und Gemeinnutz
Was jedoch irritiert: Mit seinen Websites trieb Schraven ein
Verwirrspiel. Über Google angesteuert, wo Correctiv gleich zweimal
prominent auftaucht, führte der Link noch am 20. Mai zu einer
correctiv.jimdo-Seite, die einen zielsicher zum Correctiv-Shop führte.
Allerdings nur so lange, bis die Nachfrage des Autors zum Geschäftszweck
bei Schraven auf dem Tisch lag. Ein hiernach gestarteter Kontrollklick
fand sich nun auf einer professionell gestalteten Site ohne Shop wieder.
Hat da ein Webmaster versagt?
Wie auch immer: Im Impressum seiner unter „Correctiv.com“ agierenden
Homepage – mittlerweile automatisch umgeleitet auf „correvtic.org“ – war
von Gemeinnützigkeit keine Rede. Dort wurde unter Hinweis auf das
Handelsregister Essen HRB 26115 ausgewiesen: „CORRECTIV
– Verlag und Vertrieb für die Gesellschaft UG (haftungsbeschränkt)“.
Demnach also ist Correctiv als „Unternehmergesellschaft“ (UG) mit
Haftungsbeschränkung gestartet. Eine klassische Kapitalgesellschaft, die
den Unternehmer im Falle des Konkurses oder verlustreicher, gegen ihn
geführter Klagen vor der Haftung mit seinem persönlichen Eigentum
bewahren soll. Eine Feststellung, die Schraven auf Anfrage bestätigte:
„Die Gesellschaft ist nicht gemeinnützig. Sondern eine „normale“
Firma, die am Wettbewerb teilnimmt. Gegenstand des Unternehmens ist die
Organisation und Durchführung von Veranstaltungen, der Vertrieb von
gedruckten und elektronischen Medien, die sonstige Betätigung auf dem
Gebiet der Information und Kommunikation, der Handel mit Waren aller
Art, soweit sie zum Unternehmensgegenstand gehören, sowie damit im
Zusammenhang stehende Vermittlungstätigkeiten, mit Ausnahme von
Geschäften, die einer behördlichen Genehmigung bedürfen.“
Das Geschäftsfeld dieses klassischen Gewerbeunternehmens beschäftigte sich auf seiner Website im Wesentlichen mit dem Verkauf von Printprodukten. Beworben wurde dort vor allem der Titel „32 Gründe, warum Europa eine verdammt gute Idee ist …“.
Die Grünen fahren mit dickem Pick-Up-Truck zum Wahlkampf vor. Begründung: Sie mussten einen schweren Lehmofen transportieren. 😂 Ja, die Grünen sind DIE Heuchlerpartei. Die grüne Heuchelei allerdings ist »nur« die Folge selbstgewählter Dummheit.
Ein Schüler kam zum Meister, um über
das Leben zu lernen. Der Meister hatte gehört, dass dieser Schüler ein
Beamter war, der Gesetze zur Anpflanzung von Reis erlassen wollte.
Der
Meister sagte: »Wer die Regeln des Lebens verstehen will, der sollte
mit den Regeln der einfachen Dingen beginnen, bevor er sich an die
großen Dinge macht. Beginnen wir mit dem Reis! Sage mir: Was sind die
Regeln des Reises? Beherrschst du sie?«
Der
Schüler sagte: »Selbstverständlich! Man soll vorm Essen danken: Ich
empfange diese Speise! Man soll am Ende ein wenig Reis aufbewahren. Man
soll nicht auf die Art essen, wie beim Begräbnis gegessen wird. Man soll
zum Ende danken: Es war ein Festessen!«
»Gut«,
sagte der Meister, »dein Wissen über den Reis ist ganz hervorragend.
Komm doch mit mir mit, und wir bringen es zur Anwendung!«
Der
Meister führte den Schüler zu einem Reisfeld. Eine Bäuerin hatte
begonnen, Reis zu pflanzen, einen Korb voller Setzlinge im Arm haltend.
Die
Bäuerin kannte den Meister und der Meister kannte die Bäuerin. Sie
grüßte ihn, und er grüßte sie, und dann bat er: »Mein Freund ist ein
Experte in Angelegenheiten des Reises! Gib ihm doch den Korb mit den
Setzlingen, und er wird uns lehren, wie sie in der Stadt den Reis
pflanzen!«
Der Schüler
zögerte und wollte zurückweichen, doch der Meister war fröhlich und
nicht aufzuhalten. (Ein Beobachter hätte vermutet, dass es nicht das
erste Mal war, dass die Reisbäuerin dieses Spiel mitspielte.)
Der
Schüler gehorchte. Er nahm den Korb mit den Setzlingen, doch er war auf
geradezu lächerliche Weise hilflos. Kaum hatte er einen Schritt ins
nasse Reisfeld getan, sank er ein. Er setzte die Setzlinge in die nasse
Erde, doch er setzte sie krumm und schief, jeden zweiten Setzling
ertränkte er gleich ganz.
Der
Meister lachte, und er sagte schon bald: Es ist genug! Du verlierst ja
noch alle Setzlinge, und woher soll dann der Reis kommen?«
Später fragte der Meister den Schüler: »Sag mir noch einmal, was weißt du über die Regeln des Reises?«
»Nichts«, sagte der Schüler, denn er hatte gelernt, »in Wahrheit weiß ich so gut wie nichts.«
Der Meister lächelte, und er sagte: »Gut, du weißt mehr als du heute morgen wusstest.«
»Soll ich mehr über den Reis lernen?«, fragte der Schüler schüchtern.
»Nun«,
sagte der Meister, »vor allem solltest du der Bäuerin den Schaden
ersetzen, den du angerichtet hast, als du ahnungslos durchs Reisfeld
getrampelt bist. Auch das ist eine Regel des Reises!«
258-Diesel-PS, 221 Gramm CO2/km
Wir wissen, wir erleben es im Alltag und wir lesen es in den Nachrichten: Je öko desto pfui.
Das
bedeutet, als ein bekanntes Beispiel: Grünen-Wähler fliegen häufiger
als andere. Das ist nicht eine einmalige Umfrage, ein Ausrutscher, ein
»glitch in the matrix« – das bestätigt sich seit Jahren. spiegel.de, 12.11.2014
etwa: »Ausgerechnet die Wähler der Ökopartei steigen am liebsten ins
Flugzeug«. Die Grünen Abgeordneten im Bundestag sind wahrlich würdige
Vertreter ihrer heuchlerischen Klienten! tagesspiegel.de, 10.8.2019:
»Ausgerechnet Abgeordnete der Grünen saßen am meisten im Flugzeug.
Insgesamt sind die zurückgelegten Strecken im Vergleich zu 2017 noch
gestiegen.« Der prototypischste der Grünen Prototypen ist wahrscheinlich
der langhaarige Brüllkopf Anton Hofreiter, der allen Ernstes nach
Grönland flog, um einmal persönlich zu sehen, wie Gletscher schmelzen (rbb-online.de, 21.3.2019). Wir sollten einen alten Demo-Slogan neu formulieren: Für den Umweltschutz zu fliegen, dass ist wie für Jungfräulichkeit zu vögeln!
[An
dieser Stelle habe ich die Beschreibung von »grünen« Bekannten
gelöscht, die jeden Meter mit dem Auto zurücklegen, sich im Alltag von
Ausländern so weit wie irgend möglich fernhalten, in jedem Urlauben so
weit wie finanziell möglich fliegen, aber den Rest der Zeit die Welt mit
ihrer Moral nerven – sie wären möglicherweise identifizierbar gewesen.
Ich denke, die Beschreibung ist nicht notwendig – wir kennen alle solche
Leute, wie Sie mir auch in Zuschriften und Gesprächen berichten.]
In
Thüringen findet der letzte große Landtagswahlkampf dieses Jahres
statt. Am 27. Oktober 2019 wird gewählt. Thüringen hat mit insgesamt
etwa 2.2 Millionen Einwohnern um mehr als eine Million weniger Einwohner
als Berlin und nur etwa 700 Tausend mehr als München, doch es ist ein
Bundesland mit Vertretung im Bundesrat, und in unruhigen Zeiten hat jede
Wahl hohe Symbolkraft. Thüringen ist Wahlheimat (im doppelten Sinn) des
AfD-Politikers Björn Höcke, für den das Etikett »umstritten« einmal
passt (sonst wird es ja im Sinne von »stört das Establishment«
verwendet, wobei das im Fall von Höcke auch richtig wäre).
Nach aktuellen Umfragen (siehe wahlrecht.de, Stand 18.10.2019)
liegen CDU und AfD in Thüringen etwa gleichauf bei jeweils 22 – 24%,
SPD und Grüne bei etwa 7-8%, und die neonbunte FDP knabbert auch in
Thüringen an der 5-Prozent-Hürde.
Die Grünen kämpfen noch, und wie
sie kämpfen!! Wer so richtig in den Krieg zieht, und sei es in den
Krieg um die bessere Volksvertretung, der braucht auch heute noch einen
Panzer – so scheinen die Grünen in Thüringen zumindest zu denken.
Wir lesen:
„Es
gibt keinen Planet B“, steht auf dem Banner der Grünen Wahlkämpfer. Was
es gibt, ist allerdings ein Mercedes X …. Klima-Wahlkampf mit dem
Pick-up-Truck! (bild.de, 17.10.2019)
Im
weiteren Text erfahren wir, dass das Gefährt starke 258-Diesel-PS auf
die Straße bringt und 221 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt. So sind sie
halt die Grünen: Tretroller predigen, Diesel saufen.
Erklärung: Dumm, nicht böse
Die
Vertreter der Thüringer Vielfliegerpartei wurden gefragt, wie sie es
denn erklären würden, dass ausgerechnet sie, die selbsterklärten Feinde
der SUVs, mit so einem Panzer von Fahrzeug zur Moralpredigt auf dem
Marktplatz aufkreuzen: Die Begründung: Es sei »nötig gewesen, um einen
Anhänger samt schwerem Lehmofen in die Stadt zu bringen« (bild.de, 17.10.2019).
Diese
Begründung klingt zunächst banal, doch sie ist verräterisch, und es ist
nicht das erste Mal, dass wir dieses Muster hören. Als ein anderer
grüner Herumbrüller, Cem Özdemir, gefragt wurde, warum er mal eben auf
einen anderen Kontinent fliegt, sagte dieser:
Stimmt,
nach Argentinien rudere ich nicht, sondern wenn ich meine Familie
besuche, fliege ich dahin. Das lässt sich nicht vermeiden. (bild.de, 17.10.2019)
Nun
ist natürlich beides falsch. Beides ließe sich vermeiden, problemlos.
Warum müssen die Thüringer Grünen denn einen großen Lehmofen auf den
Marktplatz transportieren? Sie müssen nicht. Warum muss denn der Grüne
Populist zu seiner Familie fliegen, statt etwa zu skypen? Er muss nicht.
In
der Logik von Grünen und Gutmenschen sind ihre spontanen Ideen und
Gefühle mit der Realität und absoluter Notwendigkeit gleichzusetzen –
die Ideen und Gefühle von Abweichlern sind denen dagegen einen Dreck
wert.
Es ist ja eher die Regel als die Ausnahme, dass Linke die
Folgen ihrer Handlungen und Ideologien nicht überblicken. (Kleiner Test:
Nennen Sie aus dem Stegreif fünf Ländern, in denen Sozialismus zu einem
besseren Leben der Menschen und nicht zu Leid und Elend führte. – Ein
aktuelles, extra schräges und doch typisches Beispiel ist etwa das
Projekt zweier TV-Aktivisten, die ein Schiff finanzieren wollten, das
Migranten von Schleppern abholte (»Seenotrettung«) und scheiterten, so
mein Stand der Informationen, laut krachend an der Komplexität des
Vorhabens, siehe dazu etwa addendum.org, 22.9.2019; uebermedien.de, 23.9.2019.
Linke Kompetenz und linker Anspruch sind einander abstoßende Pole,
würden Kompetenz und Anspruch zusammengehen, wären sie ja nicht links.)
Die
moralischen Gesetze der Grünen sollen für »die Anderen« gelten, nicht
für sie selbst. »Die Anderen« sollen sich einschränken, denn die
Bedürfnisse »der Anderen« sind unwichtig, die Bedürfnisse und Wünsche
der Grünen Bessermenschen dagegen sind moralisch erhaben und haben den
Status absoluter Notwendigkeit.
Vorm Essen des Reises
Man
könnte Grünen und Gutmenschen maximale Heuchelei vorwerfen, Verlogenheit
und Unehrlichkeit, und man läge wohl mit jeder Silbe richtig. Und doch
greift es zu wenig, es ist mehr als »nur« Heuchelei.
Greifen wir noch einmal die Einstiegsgeschichte auf. Nehmen wir an, jener »Schüler« würde sich als großer Reisexperte ausgeben,
aber seine Maßnahmen als hoher Beamter würden Reisfelder zerstören. Er wird Gesetze erlassen, etwa dass zum Schutz der Reispflanzen diese nicht mehr bewässert werden sollten, woraufhin der Reis stirbt und die Menschen hungern. Er wird vorm Essen des Reises besonders laut danken und er wird nach dem besonders laut vom Festessen reden, doch in Wahrheit weiß er nichts über den Reis, und was er tut, bringt viel Schaden und keinen Nutzen, wie erhaben er sich auch dabei fühlt.
Die Ethnologin Susanne Schröter kritisiert in ihrem neuen Buch den politischen Islam. Auch der Moscheeverband Ditib laufe dabei Gefahr, immer weiter zum Instrument für Erdogans Propaganda zu werden.
Die
Frau mit der großen Handtasche scheitert an der Einlasskontrolle.
„Einschließen“, sagt der Mitarbeiter des Historischen Museums und deutet
auf die Tasche. „Ist mir zu anstrengend“, erwidert die Frau und macht
auf dem Absatz kehrt.
Wer so wenig Bereitschaft
mitbringt, sich anzustrengen, ist an diesem Abend im Historischen Museum
ohnehin fehl am Platz. Am Mittwoch hat dort Susanne Schröter,
Professorin für Ethnologie und Mitglied des Forschungsverbundes
Normative Ordnungen an der Goethe-Universität, ihr neues Buch
„Politischer Islam – Stresstest für Deutschland“ vorgestellt. Der Inhalt
strengt an. Weil Schröter Missstände benennt, weil sie mit Kritik nicht
spart – und weil es keine einfachen Lösungen für das Problem zu geben
scheint.
Mit nüchternem Blick schreibt Schröter darüber, wie der politische Islam
durch machtbewusstes Agieren seiner Funktionäre großen
gesellschaftlichen Einfluss ausübt und den öffentlichen Dialog prägt –
auch in Deutschland.
Kritik an Zusammenarbeit mit Ditib
„Ich bin alles andere als eine Islamfeindin“, sagt Schröter im Gespräch mit F.A.Z.-Herausgeber Jürgen Kaube. „Ich habe äußerste Sympathien für den Islam in den meisten seiner Spielarten.“ Aber eben nicht für alle. „Es gibt immer Strömungen, die die Politisierung des Islams wollen“, sagt sie und verweist auf den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. „Er hat das Ziel, die Türkei immer mehr in eine islamistisch-nationalistische Richtung zu treiben.“ Schröter ist bekannt für klare Worte. Dem Muslimverband Ditib sagt sie nach, sich für Erdogans Propaganda missbrauchen zu lassen. Vor allem der hessischen Politik wirft sie vor, sich nicht deutlich genug gegen eine Zusammenarbeit mit Ditib auszusprechen.
Nur etwa 20 Prozent der Verbände stünden für einen politischen Islam, sagte Schröter. „Aber diese kleine Minderheit vertritt das Bild des Islams in der Öffentlichkeit. Sie können das nur, weil sie ihre Normen darstellen dürfen.“ Der „Stresstest“ bestehe unter anderem darin, auch die anderen Ausprägungen des Islams sehen zu wollen, ein differenzierteres Bild zuzulassen. Schröter macht an diesem Abend den ersten Schritt. Sie fordert, ein „Fundament der Gleichheit“ zu schaffen, indem von „Bürgern“ und nicht mehr von Christen und Muslimen gesprochen wird.