Deutscher Klima-Monitoring­bericht 2019, S. Schulze spricht über alarmie­rende Befunde

Helmut Kuntz
Eine Woche vor dem Klimagipfel in Spanien schaffte es unsere Umweltministerin, den Deutschen Klima-Monitoringbericht 2019 zu verkünden und zeigte damit eindrucksvoll, dass in der Industrie und bei öffentlichen Bauten und Infrastruktur zwar nichts mehr rund – eher regelmäßig aus dem Ruder – läuft, das Controlling zum Klima und alles was so dazu gehört, dafür aber bestens und pünktlich funktioniert, Deutschland für seine neue Zukunft also gut vorbereitet und gerüstet ist …

Schlimmer war es scheinbar noch nimmer …

Frau S. Schulze ist zwar nicht so wahnhaft einer Klimaangstpsychose verfallen, wie es ihre Vorgängerin erkennbar war, ersetzt dies aber problemlos durch mindestens das gleich niedrige Niveau an Wissen über ihr Aufgabengebiet Klima. Und so verkündete sie mit der Vorlage des neuen Klimaberichtes, was sie daraus „gelernt“ hat, oder ihr vielleicht einfach dazu vorgelegt wurde:
[59] Merkur 26.11.2019: „Alarmierend“ Immer mehr „heiße Tage“: Ministerin mit drastischem Urteil über Klima-Folgen für Deutschland
… Der Klimawandel hinterlässt in Deutschland immer heftigere Spuren. Laut einem neuen Bericht der Bundesregierung kam es wegen der Hitze sogar zu mehr Todesfällen.
… Die Folgen des Klimawandels lassen sich immer besser erkennen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze spricht über „alarmierende“ Befunde.

Dabei steht im Bericht, dass das Klima noch nie so gut wie derzeit war

Der Autor hat den Bericht daraufhin natürlich sofort gelesen. Schließlich behauptet er immer steif und fest, dass sich in Deutschland kein schlimmer Klimawandeleinfluss (der über den natürlichen Wandel und Extreme hinausgeht) zu erkennen ist, eher sogar viele positive Einflüsse der zunehmenden Wärme ihre Wirkungen entfalten.

Und was ist die Erkenntnis des Durchlesens: Der Bericht bestätigt diese Anschauung (rein persönliche Meinung des Autors). Wer Berichte über die Extreme und auch Hungerjahre (die zu vielen Toten und Auswanderungswellen führten) der zum Glück vergangenen Kaltzeit daneben stellt, muss sich wirklich wundern, dass in einem (noch) Hochtechnologieland dargestellt wird, dass Autobahnen 1 … 6 Stunden im Jahr von Starkregen negativ beeinträchtigt werden, es sonst scheinbar keine schlimmeren Beeinträchtigungen der „freien Fahrt“ gibt.
Gut, die Bahn macht exemplarisch vor, dass man bei Wetterunbilden den Betrieb generell sehr großflächig einstellt, das Wetter inzwischen also sehr wohl große – früher so nicht gekannte – Auswirkungen hat.

Eine wichtige Erkenntnis hat der Bericht allerdings schon zutage gefördert: 63 % der Deutschen trauen unserer Regierung nicht mehr zu, die Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland zu beherrschen … Bevor man nun über solche Personen etwas fabuliert, könnte man auch sagen: Nun fällt unserer Regierung das von ihr selbst erklärte Problem ganz gehörig auf die eigenen Füße. Leider werden diese Schmerzen sehr, sehr teuer nicht mit eigenem, sondern gutem Geld der Bürger gelindert.

Die Inhalte des Berichtes wurden in einen Foliensatz eingetragen. Diese Blätter anbei, damit sich jeder ein Bild über wesentliche Aussagen des Berichtes (und des Autors) machen kann:

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Quellen

[58] 26.11.2019:Monitoringbericht 2019 zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel
[59] Merkur 26.11.2019: „Alarmierend“ Immer mehr „heiße Tage“: Ministerin mit drastischem Urteil über Klima-Folgen für Deutschland
[60] EIKE 08.05.2018: CO2-Zertifikatekosten: Wirkungsloser kann Klimak(r)ampf nicht betrieben werden, doch alle Altparteien plädieren dafür
[61] EIKE 21.07.2015: Ruhestand im Süden kann tödlich sein – Wetterdienst glaubt Klimawandel tötet alte Menschen[62] Achgut: Von Hitze- und Kältetoten – Journalismus im Klimafieber
[63] EIKE01.06.2015:In Deutschland kein Klimawandel in Sicht – das kann die SZ nicht auf sich sitzen lassen (Teil2)

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Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts: H.-E. S.

Immer wieder begegnen wir Zeitgenossen, die Dieter Bohlen gemeint haben muss, als er den Satz sagte: „Das Problem ist: Mach einem Bekloppten klar, dass er bekloppt ist.“

Zu den Menschen, die eine Wäscheklammer von einer Lüsterklemme nicht unterscheiden können, sich selbst aber maßlos überschätzen, gehört auch der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Hans-Eckhard Sommer, der eben bekanntgegeben hat, die Flüchtlingskrise der Jahre 2015 und 2016 sei vorbei. Weiter sagte er: „Ich weiß nicht, ob andere Staaten in der Welt diese Leistung von 2015 und 2016 hätten vollbringen können. Deutschland hat Hunderttausende Schutzsuchende innerhalb weniger Monate aufgenommen…“ Was sich etwa so anhört wie die Behauptung eines inzwischen verstorbenen Historikers, andere Völker würden „uns um dieses Mahnmal beneiden„, womit er das Holocaustmahnmal in Berlin meinte, also indirekt auch den Holocaust. 

Angesichts der Tatsache, dass immer noch jeden Tag etwa 500 „Geflüchtete“ nach Deutschland kommen, was, aufs Jahr umgerechnet, etwa so viele Menschen ausmacht, wie in Osnabrück gemeldet sind, muss ein Mann, der par ordre du mufti erklärt, die Flüchtlingskrise sei vorbei, und zwar seit Jahren, also noch ehe sie begonnen hat, den IQ einer Gonsenheimer Schnabeltasse haben. Was aber vollkommen reicht, um in ein Spitzenamt der Bundesrepublik befördert zu werden, wo Ahnungslosigkeit die erste aller Voraussetzungen für eine Karriere ist. 

Nicht vorbei dagegen ist die Bereitschaft, sich selbst auf die Schulter zu schlagen und zu dröhnen, andere Staaten hätten „solche Leistungen“ kaum vollbringen können. 

Den Holocaust macht uns keiner nach. Die Füchtlingskrise auch nicht. Und den Präsidenten des BAMF schon gar nicht.

Am 8. November 2019 erschien das Buch „Wer, wenn nicht ich – Henryk M. Broder“. Das Buch kann im Achgut.com-Shopbestellt werden.

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Venezuela, Bolivien, Kolumbien – Die letzten Entwicklungen im Pulverfass Südamerika

In Südamerika gehen die Unruhen in verschiedenen Ländern weiter. Nun rumort es auch in Kolumbien.

Kolumbien ist ein sehr armes Land, das Durchschnittsgehalt liegt bei 399 Dollar und ist damit eines der geringsten in der Region. Und das, obwohl das Land reich an Bodenschätzen wie Gold, Silber, Platin und auch Öl und Gas ist. Das Land war lange von einem Bürgerkrieg zerrissen, der heute zwar vorbei ist, aber die Armut hat in den letzten Jahren sogar zugenommen. Der Grund war in erster Linie, dass die Währung an Wert verloren hat. So sind die Löhne in Peso zwar gestiegen, aber die Kaufkraft der Menschen hat trotzdem abgenommen.

n unseren Medien hören wir immer, dass die Lage in Venezuela so katastrophal sei und das ist sicher richtig, aber was wir im Zusammenhang mit den Unruhen, die derzeit in Kolumbien herrschen, nicht berichtet bekommen ist, dass die Armut in Kolumbien sogar noch größer ist. Und nicht nur das, auch die Wirtschaftsleistung pro Kopf ist in Kolumbien sogar noch niedriger, als in Venezuela. Zumindest galt das vor der Einführung der harten US-Sanktionen, die Venezuela derzeit wirtschaftlich abwürgen. Die letzten verlässlichen Zahlen zum BIP von Venezuela sind aus dem Jahre 2016 und damals lag das BIP pro Kopf in Venezuela bei ca. 15.800 Dollar, in Kolumbien nur bei ca. 7.900.

https://www.google.com/publicdata/explore?ds=d5bncppjof8f9_&met_y=ny_gdp_pcap_cd&idim=country:COL:VEN:MEX&hl=de&dl=de#!ctype=l&strail=false&bcs=d&nselm=h&met_y=ny_gdp_pcap_cd&scale_y=lin&ind_y=false&rdim=region&idim=country:COL:VEN&ifdim=region&tstart=501800400000&tend=1511643600000&hl=de&dl=de&ind=false

Nebenbei ist sogar für mich überraschend, wie stark das BIP pro Kopf in Venezuela unter der sozialistischen Regierung von Chavez ab dem Jahr 2000 gewachsen ist, was in einem krassen Widerspruch zu den Thesen der Neoliberalen und auch zu den Medienberichten in Deutschland steht.

Kolumbien ist nicht nur wegen seiner Bodenschätze wichtig, es ist auch ein strategisch wichtiges Land für die USA. Als einziges Land Südamerikas ist Kolumbien seit 2018 sogar ein offizieller Nato-Partner. Und die USA haben das genutzt, denn diese Vereinbarung macht es den USA leichter, Truppen dort zu stationieren. Und diese Truppen waren Anfang 2019 ein Druckmittel gegen Venezuela, als dort Guaido seinen Putschversuch startete. Wochenlang fürchtete die Welt damals, dass die USA Kolumbien als Basis für ein militärisches Eingreifen in Venezuela nutzen könnten.

So spielt Kolumbien für die USA eine durchaus strategische Rolle bei dem offensichtlich fokussierten Wiederbeleben der Monroe-Doktrin, die vorsieht, dass die USA Nord- und Südamerika beherrschen. Sehr zum Ärger der USA gewinnt nämlich vor allem China in Südamerika an Einfluss hinzu, aber auch Russland ist auf dem Vormarsch. Und daher sehen wir derzeit, wie Regierungen in der Region, die sich von den USA abwenden, gestürzt werden.

Das versuchen die USA seit Jahrzehnten in Kuba, seit einigen Jahren in Venezuela und in Bolivien ist es ihnen gerade gelungen.

Wie sehr die USA aus dem Verborgenen hinter dem Putsch in Bolivien stehen, kann man daran sehen, wie eine wahre Armee von erst kürzlich eingerichteten Bot-Accounts den Putsch auf Twitter unterstützt.

Abgesehen davon gab es noch eine Entwicklung, die aufzeigt, wie sehr die USA in Bolivien die Fäden ziehen. Am 21. November hat sich US-Außenminister Pompeo zu Wort gemeldet und gefordert, dass der gestürzte Präsident Morales in Bolivien nicht bei der nächsten Wahl antreten solle. Und schon drei Tage später, am 24. November, wurde dort ein entsprechendes Gesetz erlassen und Morales von der Wahl ausgeschlossen.

Darüber hat auch der Spiegel berichtet. Was der Spiegel aber verschwiegen hat ist, dass die Übergangspräsidentin es dort mit dem Einhalten von Gesetzen nicht ganz so ernst nimmt. Am gleichen Tag hatte das Parlament nämlich auch noch ein weiteres Gesetz verabschiedet, dass Morales Straffreiheit garantieren sollte. Die Übergangspräsidentin weigerte sich jedoch kurzerhand, das Gesetz zu unterschreiben. In Bolivien wird nun nur noch das Gesetz, was die Putschisten wollen, das Parlament wird notfalls einfach ignoriert. Eine sehr interessante Auslegung demokratischer Regeln, die uns der Spiegel jedoch lieber verschwiegen hat.

Stattdessen können wir im Spiegel lesen, dass der neue Innenminister Morales für die Unruhen im Land verantwortlich macht und ihm Terrorismus vorwirft. Das war schon am 22. November und am gleichen Tag gab Morales RT-Spanisch ein Interview, das der Spiegel aber nicht erwähnt hat. Verständlich, denn dass es bei dem Putsch in Bolivien um Lithium, also um Bodenschätze, geht, das soll der deutsche Leser nicht so gerne wissen. Dem deutschen Leser wird die Legende vom Kampf um die Demokratie erzählt. Morales hat in seinem Interview jedoch das Lithium als Grund für den Putsch genannt:

„Als wir den Plan zum Ausbau des Lithium-Industrie abgeschlossen hatten, hätte Bolivien die weltweiten Lithiumpreise kontrollieren können. (…) Jetzt verstehe ich, dass einige Industrieländer keinen Konkurrenten wollen“

Zur Erinnerung: Lithium wird gerade das neue Öl, denn es wird in riesigen Mengen für die Batterien von Elektroautos gebraucht und Bolivien hat die weltweit größten Lithiumvorkommen. Es geht also wieder nur ganz schnöde um Geld und Rohstoffe und nicht um Demokratie.

Bolivien hatte nämlich unter Morales den Plan entwickelt, mit einer deutschen Firma das Lithium nicht nur abzubauen, sondern auch im Lande zu Batterien zu verarbeiten. Die ganze Wertschöpfungskette sollte in Bolivien bleiben, was den westlichen Konzernen nicht gefallen hat. Die wollen das Lithium dort so abbauen, wie sie es mit den Bodenschätzen in Entwicklungsländern gewohnt sind: Das Land wird mit ca. 25 Prozent abgespeist, der westliche Konzern kassiert den Rest und verarbeitet es dann woanders. Dem stand Morales im Weg und deshalb musste er weg.

Der Weg Boliviens ist damit vorgezeichnet. Demnächst werden sich US-Firmen die Förderrechte sichern und Bolivien bekommt nur Almosen, anstatt von seinen Rohstoffen zu profitieren.

Wie sich jedoch die Dinge in Kolumbien entwickeln, bleibt abzuwarten. Dort gab es Massenproteste und einen Generalstreik. Daraufhin hat der Präsident zu einem nationalen Dialog aufgerufen, dessen Ergebnisse man abwarten muss. Einen Sturz der Regierung wird es kaum geben, zu wichtig ist das Land für die USA im Kampf gegen Maduro im Nachbarland Venezuela. Die kolumbianische Regierung hat sich längt offen auf die Seite von Guaido gestellt, dessen Unterstützung in Venezuela jedoch abnimmt.

Guaido ruft zwar immer wieder zu Demonstrationen auf, aber beim letzten Mal sind nur noch einige Hundert gekommen und das Militär unterstützt Maduro weiterhin. Der Putschversuch von Guaido ist offensichtlich gescheitert.

Wen die Medien in Deutschland unterstützen, kann man sehr leicht erkennen. In Chile gab es bereits hunderte Tote, auch in Bolivien. Darüber wird in Deutschland zwar berichtet, aber es fehlt dabei Kritik an dem Vorgehen der Polizei, vor allem in Bolivien. Im Iran hingegen, wo es kürzlich bei Protesten ebenfalls zu Toten gekommen ist, klingen die Formulierungen anders. Dort wird von den „Befürchtungen“ berichtet, die Amnesty äußert:

„Nach Zahlen der iranischen Behörden wurden ein Demonstrant und vier Sicherheitskräfte getötet, die Menschenrechtsorganisation Amnesty International befürchtet hingegen, dass es allein unter den Demonstranten mehr als hundert Todesopfer gegeben haben könnte.“

Während es in Bolivien und Chile weit mehr Tote gegeben hat, auch nach offiziellen Angaben, fehlen solche „Besorgnisse“ bei den Berichten über die Proteste in diesen Ländern. Kein Wunder: In den Augen der Medien sind die Putschisten in Bolivien und die neoliberale Regierung in Chile „die Guten“. Deren Gewalt wird möglichst klein geredet. Der Iran ist hingegen „der Böse“, dessen Gewalt weit dramatischer dargestellt wird, als sie war.

Gewalt ist immer schlecht, aber wenn es sie gibt, sollte darüber auch objektiv berichtet werden und nicht so parteiisch, wie es die deutschen Medien tun.

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US-Demokraten in Erklärungsnot? Ermittlungen zu Mueller-Bericht Fehlverhalten beim FBI

US-Demokraten in Erklärungsnot? Ermittlungen zu Mueller-Bericht Fehlverhalten beim FBI

Während die Medien in Deutschland groß über das Amtsenthebungsverfahren gegen Trump berichten, verschweigen sie zwei andere Untersuchungen, die in den USA laufen.

Während des Wahlkampfes 2016, als die „Russland-Affäre“ erfunden wurde, wurde mindestens ein Mitarbeiter von Trumps Wahlkampfteam vom FBI überwacht. Es ging dabei um Carter Page, der Trumps außenpolitischer Berater war. Der Vorwand für die Überwachung waren angebliche Russland-Kontakte von Page.

Wie von der gesamten „Russland-Affäre“ blieb auch von den Vorwürfen gegen Carter Page wegen seiner angeblichen Russland-Kontakte nichts übrig. Seit dem Mueller-Bericht ist bekannt, dass an all den Anschuldigungen gegen Trump und Russland nichts dran war. Und nachdem das im April offiziell war, ging Trump in die Offensive. Er forderte daraufhin Aufklärung darüber, wie es überhaupt zu den Mueller-Ermittlungen und auch zu der Bespitzelung seines Wahlkampfteams kommen konnte.

Das Ausspionieren eines Wahlkampfteams ist ein Verbrechen, erst recht, wenn der Staat den Kandidaten der Opposition ausspioniert. Wir erinnern und an Watergate: damals hat Nixon Leute in das Büro des Wahlkampfteams seines Gegners einbrechen lassen, um ihn auszuspionieren. 2016 brauchte man dazu keinen Einbruch mehr, in unserer Zeit reicht es aus, Telefon und Computer anzuzapfen und man hat mehr Informationen, als Nixon beim Watergate-Skandal durch den Einbruch bekommen konnte. Es handelt sich also um ernste Vorwürfe und es ist verständlich, dass Trump wissen möchte, wie es dazu kommen konnte.

Im Mai wurde der FBI-Direktor dazu befragt und er hat sich um eine klare Antwort gedrückt.

In einem Strafverfahren ermittelt ein Staatsanwalt außerdem zu der Frage, wie es zu der Mueller-Untersuchung kommen konnte und wer dabei die Fäden gezogen hat.

Es sind also inzwischen zwei Untersuchungen zur „Russland-Affäre“ im Gange, die nicht in das Narrativ der deutschen Medien passen: Erstens die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zum Beginn der Mueller-Untersuchung und zweitens eine interne Prüfung beim FBI, wie es zur Überwachung von mindestens einem Mitarbeiter von Trumps Wahlkampfteam kommen konnte. Aber haben Sie davon in den deutschen Medien etwas gehört? Ich nicht, ich lese in den „Qualitätsmedien“ immer nur davon, dass die Demokraten eine weiße Weste haben und dass Trump beim Amtsenthebungsverfahren furchtbar unter Druck steht, dabei ist bei den Anhörungen noch nicht einmal etwas belastbares zu Tage gekommen.

Am 9. Dezember soll der Bericht über die Untersuchung beim FBI veröffentlicht werden und es sickern erste Informationen durch. Trump selbst hat bei Fox gesagt, der Bericht werde den „größten Skandal der Geschichte“ aufdecken. Trump ist für seine mit Superlativen gespickten Kommentare bekannt, wir sollten also erst einmal abwarten, was da tatsächlich drin stehen wird.

Erste Informationen sickern in den USA bereits durch. CNN hat berichtet, dass der Bericht Beweise enthält, dass ein FBI-Mitarbeiter Dokumente zur Überwachung von Carter Page gefälscht hat, es soll um mindestens eine Email gehen, die nachträglich verändert wurde. Mehr Details sind aber noch nicht bekannt.

Die Washington Post geht noch weiter. Sie will erfahren haben, dass der Bericht systematische Regelverstöße des FBI bei der Überwachung von Page aufzeigt. Gleichzeitig soll es dabei jedoch keine politische Komponente gegeben haben. Und auch die Washington Post hat über gefälschte Unterlagen berichtet.

Die deutschen Medien verschweigen das alles. Anscheinend weil es nicht in das gewollte Narrativ passt. Jetzt müssen wir bis zum 9. Dezember abwarten, dann geht dieser Teil der Schlammschlacht in Washington in die nächste Runde.

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Alle Menschen sind gleich: Edelsozialisten von AWO und SPD sind gleicher !

Von Josef Kraus Mi, 27. November 2019

AWO-„Mitarbeiter“ ohne Studienabschluss kassieren pro Jahr über 100.000 Euro.

imago images / Michael Schick Peter Feldmann beim Festakt anlässlich des 100-jährigen Bestehens der AWO in Frankfurt Der Hessische Rundfunk (ja der vormals so genannte hessische Rotfunk) hat herausgekramt, wie skandalös üppig es bei der Arbeiterwohlfahrt Frankfurt (AWO) zugeht. Zum Beispiel bei der Vergütung für Frau Zübeyde Feldmann. Die ist nicht irgendjemand, sondern die Gattin von Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD). Als Kita-Leiterin erhält sie von der AWO eine Vergütung, auf die man normalerweise 17 Jahre warten muss. Frankfurter OB Feldmann, Ehefrau und die AWO-Frankfurt

Getoppt wird der AWO-Skandal – ebenfalls aufgedeckt vom Hessischen Rundfunk – durch die Vergütung der AWO für Ungelernte. Es geht um die Beschäftigung zweier Frankfurter SPD-Nachwuchskräfte in der Verwaltung des gemeinnützigen (!) AWO-Kreisverbands. Anzeige

Ein 33-Jähriger, der noch als Student an der evangelischen Hochschule in Darmstadt eingeschrieben ist, kommt auf rund 100.000 Euro Jahresgehalt. Zudem stellt die AWO ihm einen Dienstwagen zur Verfügung. „Qualifiziert“ hat er sich als Vorsitzender von „SPDqueer“ im Bezirk Hessen-Süd, der AG Lesben und Schwulen in der SPD.

Ungewöhnlich ist auch die Behandlung, die Myrella Dorn bei der AWO Frankfurt erfährt. Die frühere Frankfurter Juso-Sprecherin ist 30 Jahre alt und SPD-Stadtverordnete im Römer. Auch sie ist noch Studentin. Sonst hat sie nichts vorzuweisen. Noch bis Sommer 2019 führte der Wohlfahrtsverband sie als studentische Mitarbeiterin. Dann kam der Karrieresprung: Abteilungsleiterin in Vollzeit. Der AWO-Pressesprecher weiß dazu: „Einer erfolgreichen Frau aus ihrem berufsbegleitenden Studium und ihrem ehrenamtlichen Engagement fehlende Führungskompetenz zu unterstellen, ist ebenfalls höchst diskriminierend.“

Aber ja doch, die AWO spricht von einer „unlauteren“ Kampagne. Haltet den Dieb! Diese sozialistische Methode kennt man. Und nur mal zum Vergleich: Ein junger Bundespolizist kommt im Jahr auf rund 30.000 Euro.

Nur: Was hat das mit Leistungsprinzip zu tun, was hat das mit Gemeinnützigkeit (!) zu tun? Was hat das mit Arbeiter(!)-Wohlfahrt(!) zu tun? Hier(!) sollte Finanzminister Genosse Olaf Scholz einmal hineinleuchten, anstatt Männerchören die Gemeinnützigkeit entziehen zu wollen. Aber offenbar strebt die SPD doch den Absturz auf unter zehn Prozent an. Da muss man doch retten, was noch zu retten ist.

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Bauernproteste erschrecken Berliner Politik-Blase

Die riesigen Traktoren rattern zu Tausenden hupend durch Berlin, legen den Verkehr lahm. Sie wirken bedrohlich wie Kampfmaschinen. Die protestierende Landbevölkerung schreckt die Politik in ihrer Blase auf.

Eine solche massive Demonstration gab es schon lange nicht mehr. 8.600 Traktoren aus ganz Deutschland rollten laut Polizei nach Berlin und sorgten für eine verstopfte Hauptstadt. Rund 40.000 Bürger reisten mit Sonderzügen, Bussen und Flugzeugen aus ganz Deutschland an. Selbst jene legendären Proteste der Bauern in Brüssel reichten nicht an diese Großkundgebung heran. Die Vereinigung »Land schafft Verbindung« hatte zu der Demonstration aufgerufen und zusammen mit der Polizei eine gewaltige Organisationsleistung vollbracht. Nase voll Bauern demonstrieren in Berlin

»Es brennt überall!« rufen die Bauern und wollen sich nicht mehr damit abspeisen lassen, dass all die vielen Wenden in Deutschland »hart für uns werden« sollen. »Wir lassen uns das nicht mehr länger bieten!« Die Existenz von vielen bäuerlichen Betrieben steht durch unsinnige Gesetze und Verordnungen auf dem Spiel, die etablierten Verbände kungeln mit der Politik und genießen nicht mehr das Vertrauen der Bauern. Anzeige

Immerhin scheint die Politik aufgeschreckt. FDP-Chef Christian Lindner marschierte zu den Bauern aufs Rednerpodest und war beeindruckt von der schier unübersehbaren Heerschar der angereisten Bauern: »Was für ein Bild!« Konkretes hatte er nicht zu verkünden außer:

»Es wird Zeit, dass mit den Landwirten gesprochen wird.« Lindner wünscht sich mehr Rationalität. Doch er weiß zum Beispiel nichts zu den Landfrauen zu sagen, die sich gegen das zunehmende Mobbing von Bauernkindern wehren, wie diese es immer öfter aus den Schulen berichten.

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner kam aus dem Bundestag auf das Rednerpodest und berichtete den Landwirten, dass gerade ein Rekordhaushalt des Bundesagrarministeriums verabschiedet wurde. 6,7 Milliarden Euro stehen jetzt für die deutsche Landwirtschaft zur Verfügung. Der soll den Umbruch in der Landwirtschaft begleiten und Planungssicherheit und Perspektiven für die Landwirte schaffen. Das Geld werde, so Klöckner, auch für die Absicherung der Landwirte bei Krankheit im Alter und bei Unfällen benötigt. Für diese »agrarsoziale Sicherung« stehen 4,1 Milliarden € bereit. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Youtube angezeigt werden.

Doch mit immer neuen Geldgeschenken kann die Politik bei den Landwirten kaum punkten. Die alten Zeiten, in denen Landwirtschaftsminister ihrer Klientel freudig berichteten, wie viele Millionen sie mehr bekommen, sind vorbei.

Das weiß Landwirtschaftsministerin Klöckner und versuchte, ihre politischen Anstrengungen schmackhaft zu machen: »Sie sagen, ‚wir brauchen kein Geld‘. Sie brauchen aber Geld, wenn sie Unfälle haben.« Auch die Anreize, im Sinne des Klimapaketes zu handeln, sollen mit Geld gefördert werden. »Wir Christdemokraten stehen an der Seite der Landwirtschaft«, rief sie aus und erntete wütende Buhrufe.

Sie forderte immer wieder »mehr Ehrlichkeit«: »Meinen Sie, mir macht das Spaß?« Der Ärger, den sie vor den wütenden Landwirten aushalten musste, sei allerdings eingepreist, meinte sie wohl im Hinblick auf ihr Gehalt. »Wir haben dafür gekämpft, dass wir Sie unterstützen können!« betont sie immer wieder und glaubt: »Die Debatte mit den Verbrauchern werden wir nicht gewinnen.« Also müssten sich die Bauern an die Realitäten anpassen und dafür wenigstens Geld erhalten.

Ebenso sieht sie Deutschland in einer schwächeren Position gegenüber der EU: »Ich kann Ihnen auch sagen, dass die EU die Geduld mit uns verloren hat.« Immerhin sei die Düngeverordnung 2017 verschärft worden, und Deutschland halte nicht die Nitratgrenzwerte ein. Das wiederum macht die Landwirte wütend. Sie weisen auf den Nitratmesswerte-Schwindel hin. Eine Bäuerin hatte zuvor in ihrer Rede das Beispiel ihres Bauernhofes angeführt. Dort lägen die Messwerte für Nitrat in ihrem Hausbrunnen »im nicht messbaren Bereich«, sagt sie und fährt empört fort: »Trotzdem liegen wir im roten Bereich, doch die Messstelle liegt mehrere Kilometer weit entfernt von uns.«

Klöckner kennt die Auseinandersetzungen um die Nitratgehalte im Grundwasser: »Dafür sind die Länder zuständig.« Sie führt jenen Ausweg an, der immer häufiger aus der Landwirtschaftspolitik zu vernehmen ist, die Binnendifferenzierung. Mit dieser Methode sollen Gebiete von der verschärften Düngerichtlinie ausgenommen werden können, in denen nicht mehr als 37,5 mg Nitrat je Liter und auch kein Anstieg der Werte um mehr als 50 mg pro Liter gemessen werden. Mit solcherlei Feinheiten hofft die Landwirtschaftsministerin, die Kuh wenigstens teilweise vom Eis zu bekommen, die ihr Bundesumweltministerium und angrenzende NGOs über Brüsseler Politikbande gelegt haben.

Deutschland bemühe sich, möglichst hohe Nitratmesswerte nach Brüssel zu melden, sodass die EU-Kommission kaum anders konnte, als Deutschland zu rügen. Ein Verfahren, das aus der Diskussion um Diesel und Benzinfahrzeuge her bestens bekannt ist.

Klöckner zu den Bauern: »Ich biete Ihnen den Dialog an!« Sie lud zu einem Treffen mit der Bundeskanzlerin am 2. Dezember ein. Drei Stunden Zeit habe sich die Bundeskanzlerin dafür genommen, berichtet sie: »40 Verbände aus der Landwirtschaft sollen darüber reden, was Sie umtreibt.« Ein Bauer rechnete sich gleich die geringe Redezeit aus, die ihm verbleibe.

Im Januar soll dann ein »Nationales Dialogforum« ins Leben gerufen werden, in dem Umweltverbände und Verbraucher mit Landwirten über Zielkonflikte reden sollen. Sie erinnert weiterhin daran, dass es früher einmal mit der damaligen cma eine Marketinggesellschaft für die Agrarwirtschaft gegeben habe, die imagebildend für die Landwirtschaft sein sollte. Doch die haben die Landwirte weggeklagt. Informationen über Landwirtschaft gebe es seitdem kaum noch.

Klöckner weist auf diejenigen Gruppen hin, die im Januar anlässlich der Grünen Woche wieder wie gewohnt rufen: »Wir haben es satt!« Klöckner weiter: »Und dann gibt es euch, die rufen ‚wir machen euch satt‘.« Klöckner sucht den Kompromiss: »Alle mit ins Boot holen!« Sie weiss auch, dass Landwirte Kritik an ihren Verbänden üben und fordert auf: »Lassen Sie sich nicht spalten.«

Sie berichtet von einer neuen Richtlinie für den Handel, mit der mehr Fairness im Umgang mit Bauern gepflegt und unlautere Handelspraktiken beendet werden sollen. Sie führt das Beispiel eines landwirtschaftlichen Betriebes an, der Kopfsalat produziert: »Die bekommen vom Handel abends gesagt, wir brauchen morgen um fünf Uhr 30 Paletten Kopfsalat, um fünf Uhr liefern, und um vier Uhr morgens kommt das Fax, wir brauchen nur 15 Paletten!«

»Die anderen 15 Paletten kann der wegschmeißen.« Nur habe der heute keine Chance, dagegen etwas zu tun, weil er sonst ausgelistet wird. Da traue sich kein Landwirt dran. »Wir haben eine Richtlinie, für die wir auf europäischer Ebene gekämpft haben, die werden wir eins zu eins umsetzen, damit diese unlauteren und unfairen Handelspraktiken gegenüber Bauern nicht mehr stattfinden können.« Schwacher Beifall der Bauern. Deutlich wird, dass sich die CDU erhebliche Sorgen darüber macht, dass die Bauern bei der Stange bleiben und nicht zur AfD abwandern.

Sicher ist eins: Bundesumweltministerin Svenja Schulze von der SPD wird keine Freunde unter den Landwirten finden. Sie wurde gnadenlos ausgebuht. Die Bauern wissen, dass die Bundesumweltministerin eine der Hauptbetreiberinnen jener katastrophalen Grenzwertepolitik ist, über die die Bauern an die Wand gespielt werden sollen. Sie verließ das Rednerpodium und twitterte später: »Es war mir wichtig, persönlich auf der #Bauerndemo zu sprechen. Ich bin bereit zum Dialog – erwarte Dialogbereitschaft aber auch von der anderen Seite. Denn: Bei Herausforderungen wie Nitratbelastung oder Artenschwund müssen wir miteinander, nicht gegeneinander arbeiten!«

Wie wenig Miteinander möglich ist, ließen die Kiddies von »Forest For Future Berlin« (Nein kein Schreibfehler, die gibt es auch) erkennen: »Danke Frau Schulze, sie gehen dahin wo es weh tut! ✊💚 Respekt! Dieser Industrie-Bauernprotest ist eine Ohrfeige für die Umwelt. Aber zum Glück haben viele Menschen die industrielle Lebensmittelproduktion in diesem Land satt! #wirhabenessatt.«

Werden von einer satten Gesellschaft noch die Aufrufe der Bauern gehört? »Wir Landwirte sorgen für ihr Essen. Wer mit Kritik nicht umgehen kann, gehört nicht in die Politik«, so ein Landwirt.

Das lassen sie sich erkennbar immer weniger gefallen. Eine der Organisationen am Schluss zu den Bauern: »Einen schönen Heimweg und bis zum nächsten Mal – vielleicht.«

Quelle

https://www.achgut.com/artikel/mit_seiner_wut_ist_der_bauer_nicht_allein

Thomas de Maizières erste Lesung in Göttingen wurde von Linksradikalen verhindert.

Thomas de Maizière: Wie bitter war ihr Abschied als Innenminister?
Foto: Bild

Thomas de Maizières erste Lesung in Göttingen wurde von Linksradikalen verhindert. Jetzt wurde vor dem zweiten Versuch das Gebäude angezündet. Ein Bekennerschreiben offenbart nach Urteil der Polizei: Linksterrorismus.

Man versteht nicht recht, warum die Wut ausgerechnet auf Thomas de Maizière so groß ist. Haben die ganz offensichtlich linksextrem motivierten Täter, die schon vor einigen Taten eine Lesung des früheren Bundesinnenminister verhinderten, und nun jene, die kurzerhand das Veranstaltungsgebäude in Göttingen anzündeten, nicht mitbekommen, was de Maizière in seinem Ministeramt getan hat?

Immerhin gehörte de Maizière 2015 zu jenem engeren Kreis der Regierenden um Angela Merkel, die dafür sorgten, dass Deutschland die Grenzen nicht für Asyleinwanderer schloss. Da hat sich offenbar nicht bis zu den Tätern von Göttingen herumgesprochen. In einem der taz vorliegenden Bekennerschreiben steht: „Die Politik von Politikern wie Thomas de Maizière ist eine mörderische Politik.“ Er stehe für ein „menschenverachtendes System“, in dem täglich Menschen zu Tode kommen: „Im Mittelmeer durch unterlassene und behinderte Seenotrettung, an den Grenzen der Festung Europa“ oder durch deutsche Waffenlieferungen an die „faschistische Türkei“. De Maizière sei außerdem verantwortlich für Verbote von kurdischen Vereinen sowie linken Medienplattformen. Anzeige

Der Polizeipräsident von Göttingen, so die taz weiter, sprach von „Linksterrorismus“. Bei der Lesung selbst werden wieder Proteste erwartet.

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Audi streicht 9500 Stellen in Deutschland – Walle walle manche Strecke….

Bild von Peter H auf Pixabay

Wieder traurige Nachrichten aus Deutschlands wichtigster Industriebranche. Audi kürzt im Dienste der Elektromobilität seine Belegschaft zusammen.

Die VW-Tochter Audi wird 9500 Stellen bis zum Jahr 2025 streichen, wie das Handelsblatt meldet. Der Stellenabbau soll nach Angaben des Konzerns sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen vonstatten gehen. Die verbleibenden 50.000 Beschäftigten in den deutschen Stammwerken Ingolstadt und Neckarsulm sollen eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2029 erhalten. Für die Betroffenen dürfte es wenig tröstend sein, dass im Gegenzug 2000 Stellen vor allem in den Bereichen Elektromobilität und Digitalisierung neu geschaffen werden. Anzeige

Besonders überraschend ist die Nachricht nicht: Die Führung des kriselnden Unternehmens hatte seit längerem mit dem Betriebsrat über einen so genannten „Zukunftspakt“ verhandelt. Die Stellenstreichung ist offenbar das Ergebnis.

Audi leidet mehr als andere Auto-Unternehmen an den gegenwärtigen Problemen der Branche. Es ist besonders vom Diesel-Skandal seit 2015 betroffen und hat Marktanteile gegenüber den Hauptkonkurrenten Daimler und BMW verloren. Wie die Konzern-Schwester VW will Audi jetzt noch viel stärker auf Elektromobilität setzen. Bis 2025 soll es 30 E-Modelle geben. Und für die braucht man weniger Mitarbeiter als für die Produktion von Verbrennern

Quelle.

Schröter: „Die Mehrheit der Deutschen glaubt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland“

Die Islam-Expertin Professor Schröter führt klar und faktengesichert in den politischen Islam ein, schildert seine Ursprünge, seinen weltweiten Siegeszug und seine diversen Ausprägungen. Deutschland bleibt dabei Schwerpunkt ihres Buches. Es ist in seiner Schonungslosigkeit unbedingt lesenswert.

Die Mehrheit der Deutschen glaubt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland“ – so leitet die Frankfurter Professorin Susanne Schröter ihr Buch „Politischer Islam. Stresstest für Deutschland“ ein.  Es ist ein Paukenschlag und eine Ohrfeige für die offizielle Politik: Schließlich hat Angela Merkel die Erklärung Horst Seehofers „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ zurückgewiesen und die Formel  „Der Islam gehört zu Deutschland“ von Christian Wulff als Bundespräsident wieder zur Leitlinie der offiziellen Politik gemacht. Die zuletzt durch Seehofer ausgelöste Debatte hält auf gesellschaftlicher und politischer Ebene an, wenn auch wegen des Risikos einer Diffamierung nicht immer öffentlich; bekanntlich ist auch Seehofer nach seiner Zurechtweisung folgsam und schweigsam. Dieses Buch folgt mit einer grundlegenden Analyse – auch Schröter sollte zum Schweigen gebracht werden. Es ist nicht gelungen.

Die Ethnologin Susanne Schröter leitet das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam (FFGI) und ist Mitbegründerin der Initiative säkularer Islam. Ihre Forschungen, ihr Engagement und ihre demokratische Grundhaltung machen sie zu einer der wichtigsten und hörenswertesten Stimmen gegen den politischen Islam. Sie zählt zu den wenigen Mutigen, die sich nicht von Gegnern und Angriffen einschüchtern lassen – was auch ihr jüngstes Buch wieder beweist. Sie bekam selbst den „Stresstest für Deutschland“ zu spüren, als sie im Mai mit einer Kopftuchkonferenz eine Debatte über Rassismus auslöste, Studenten sie als Rechtspopulistin und Rassistin beschimpften plus ihre Absetzung forderten.

Unvermögen und Überforderung

Ihr Buch beginnt mit der Feststellung, dass die Mehrheit in Deutschland den Islam zu Recht negativ bewertet: Er wird mit Gewalt, Unterdrückung von Frauen und der Ablehnung westlicher Werte assoziiert. Hauptgründe sind terroristische Aktivitäten und eine Distanz vieler Muslime zur deutschen Gesellschaft – was sich z.B in Jubelveranstaltungen für Erdogan, Bekenntnissen zur Scharia oder aggressivem Einfordern von Sonderrechten äußert. Vorfälle in Schulen oder Universitäten, etwa Respektlosigkeit gegenüber Frauen, religiöses Mobbing oder Versuche, islamische Normen durchzusetzen, steigern sich. Laut Schröter resultieren solche Probleme „aus dem Erstarken des politischen Islam“. Die Autorin weist daraufhin, dass unsere Gesellschaft von Unvermögen und Überforderung betroffen ist: dem „Unvermögen, zwischen einem politischen und anderen Spielarten des Islam zu unterscheiden“ und der Überforderung, aufgrund fehlenden Wissens, Situationen einzuschätzen oder neue Handlungsstrategien zu entwickeln. Nicht nur der normale Bürger, sondern alle, die mit den Problemen konfrontiert werden, sind davon betroffen: Lehrer, Sozialarbeiter, Ehrenamtliche, Polizei, Mitarbeiter in Behörden und Ministerien, Angehörige der Justiz und nicht zuletzt Politiker. „Unbestreitbar ist weiterhin, dass so manche islamische Vereinigung als respektabler Partner von Politik und Zivilgesellschaft gefeiert, von ausländischen Islamisten finanziert und gesteuert wird.“

Schule als Konfliktzone

„Die wichtigste Konfliktzone ist zurzeit die Schule“, schreibt Schröter, die an Schulen mit hohen Migrantenanteil Feldforschung betrieb, indem sie Schulleiterinnen und Lehrerinnen interviewte. So gelingt es ihr, anhand von relevanten Fallbeispielen interessante Details zu Problemen preiszugeben. Zu den häufigsten zählen Respektlosigkeit, physische und sexistische Angriffe gegenüber Lehrkräften sowie eine verbale und gewalttätige Deutschenfeindlichkeit. Schröter verweist darauf, dass muslimische Schüler über ein Überlegenheitsgefühl ihrer Herkunftskultur und ein Ablehnen der Kultur der Mehrheitsgesellschaft verfügen. Ihre eigenen Normen würden sie absolut setzten.

Keine faulen Kompromisse machen Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren per Gesetz durchsetzen „Die Vorstellung als Muslime per se besser zu sein, rechtfertige auch einen abgründigen Sexismus gegenüber deutschen Mädchen.“ Des Weiteren zeigt Schröter auf, wie der radikale Islam bereits im Grundschulalter das Verhalten muslimischer Kinder beeinflusst: schon im ersten Schuljahr trügen einige Mädchen ein Kopftuch, fehlten beim Schwimmunterricht oder sehr junge Mädchen würden im Ramadan fasten; Christ zu sein gelte unter muslimischen Schülern als Makel.

Verharmlosung und Umkehrung der Wahrheit

Die Autorin greift vergangene Fälle neu auf, zeigt an diesen wie brennende Probleme verharmlost und sogar tabuisiert wurden. Ein Beispiel: Bei der GEW-Tagung „Der Streit um die sogenannte Deutschenfeindlichkeit“ in Berlin 2010 wagte nur eine Schulleiterin ihre Erfahrungen zu schildern. Diese beinhaltete, dass türkisch- oder arabischstämmige Schüler bildungsfern und bildungsunwillig seien, dass der Unterricht boykottiert werde und leistungsbereite Schüler gemobbt würden. „Deutsche Kinder müssten sich ‚unsichtbar‘ machen, um unbehelligt zu bleiben. Beschimpfungen und Drohungen seien auf dem Schulhof gang und gäbe (…)“

Doch die Gewerkschaftler taten sich schwer mit den Schilderungen. „Dass arabisch- und türkischstämmige Schüler deutsche Schüler aus rassistischen Motiven mobbten, passte nicht ins linke Weltbild.“ Schröter zufolge, wurden Begriffe wie „Deutschenfeindlichkeit“ vermieden, Wahrheiten verdreht und eine Erziehungswissenschaftlerin habe die Überforderungen von Lehrerinnen als „Islamophobie“ abgetan. „Statt gegen die faktisch evidente Deutschenfeindlichkeit empörte man sich gegen einen angeblich ‚wachsenden antimuslimischen Rassismus‘“.

Die Ethnologin demonstriert das Unvermögen in unserer Gesellschaft mit dem politischen Islam umzugehen. Mit jedem Beispiel wird deutlicher, wie Themen verharmlost, verdreht und tabuisiert werden, wie sich die Situation an Schulen so verschlechtern konnte, wie es gegenwärtig der Fall ist. Ernüchternd das Fazit von befragten Lehrkräften an Schulen mit hohem Ausländeranteil: Die Mehrheit hat das „pädagogische Ziel Integration“ aufgegeben.

Flüchtlinge und islamischer Extremismus

Auch der islamische Extremismus bei Geflüchteten gehört zu den behandelten „Konfliktzonen“. Professorin Schröter schildert, wie seit 2015 – nachdem Hunderttausende in Deutschland ankamen – die Situation von Salafisten ausgenutzt wurde. Hassprediger wie Pierre Vogel riefen im Internet explizit dazu auf, Flüchtlingsunterkünfte ausfindig zu machen; das Ziel: Geflüchtete für sich zu gewinnen. Die Autorin veranschaulicht die Vorgehensweise und die Strategien der Extremisten zur gezielten Rekrutierung von Flüchtlingen. Gleichzeitig erklärt sie, dass gar nicht verhindert werden kann, dass Geflüchtete salafistisch geprägte Moscheen aufsuchen. Die absurde Realität: Flüchtlingsheime werden neben radikalen Moscheen gebaut und eine abgeschottete Welt des Islam entsteht ohne Bezug zu Deutschland.

„Wer nach der Flucht Anschluss an eine ethnisch organisierte Parallelgesellschaft gefunden hat, wird wenig motiviert sein, sich mit der fremden Gesellschaft auseinanderzusetzen (…) Aus diesem Grund sind Integrationsprojekte mit Moscheen und muslimischen Vereinigungen, deren Mitglieder selbst oft schlecht integriert sind, keine sinnvolle Maßnahme. Wenn diese Moscheen und Vereine dazu noch islamistisch ausgerichtet sind, dann wird vom ersten Tag an Skepsis, Angst oder sogar Feindschaft gegenüber der deutschen Bevölkerung vermittelt.“

Überaus spannend fallen auch die Ergebnisse ihrer medienanalytischen Untersuchungen aus: so erhärten die Social-Media-Seiten von IS-Anhängern den Eindruck, dass viele Asylbewerber weder der Demokratie noch der Rechtsstaatlichkeit wegen nach Deutschland kommen.Aus Schröters Analyse drängt sich die Schlussfolgerung auf: Vielfach wird der radikale Islam unter dem Deckmantel der Flucht importiert mit dem Ziel, ihn zum Herrschaftssystem auszubauen, das politische und gesellschaftliche System Deutschlands zu zerstören.

Versagen deutscher Islampolitik

TE empfiehlt: Durchblick schenken! Die unheilige Familie Im letzten Kapitel bringt die Autorin das Versagen der deutschen Politik auf den Punkt. Gleichzeitig findet das Unverständnis des Lesers gegenüber der Politik hier seinen absoluten Höhepunkt. Schröter spricht Klartext, zeigt auf, mit welch simplen Methoden bereits Kinder mit der Vorstellungswelt des fundamentalistischen Islam indoktriniert werden. Sie beschreibt, wie Salafisten subkulturelle Strukturen aufgebaut haben, vom Internetversandhandel über Medienunternehmen, von gastronomischen Betrieben bis hin zu Fitnessstudios. „Es ist unwahrscheinlich, dass diese Subkultur schnell verschwinden wird, zumal sie nach dem militärischen Sieg über den IS durch Rückkehrer verstärkt wird, die den sogenannten ‚Islamischen Staat‘ zum Mythos verklären.“

Die Ethnologin erklärt, wieso auf bundes-, länder-, und kommunaler Ebene Kooperationen zwischen Akteuren des politischen Islam entstehen konnten und weshalb diese ein Mitspracherecht bei Fragen der gesellschaftlichen Gestaltung erhielten. „Staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren fehlt oft das Wissen, um zu erkennen, mit wem sie kooperieren, und so arbeiten sie den Extremisten in die Hände.“ Schröter veranschaulicht hier eine Blindheit der Politiker, die späten Einsichten und vor allem: Aus Fehlern wird nicht gelernt. Besonders die Kooperationen ziehen integrationshinderliche Folgen mit sich und würden unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden. „Statt Zuwanderern einen guten Zugang in den bundesdeutschen Alltag zu ebnen, bietet man ihnen dadurch lediglich die Aufnahme in ein Paralleluniversum an (…)“

Doch nicht nur wer wissen will, wie „der Prozess der Anerkennung des politischen Islam“ anfing, um welche Kooperationen es sich konkret handelt oder wie Erdogan durch die DITIB versucht, antidemokratische Politik in Deutschland durchzuexerzieren, kommt an diesem Buch nicht vorbei: die Islam-Expertin führt klar und faktengesichert in den politischen Islam ein, schildert seine Ursprünge, seinen weltweiten Siegeszug und seine diversen Ausprägungen. Der Schwerpunkt bleibt dabei Deutschland, als Operationsgebiet der Muslimbruderschaft, bei der Betrachtung des türkischen Islamismus oder dem Einfluss des iranischen Mullahs.

So schafft Susanne Schröter es, die relevantesten Themen des politischen Islams in ein Buch zu packen und lässt dabei selbstverständlich auch den Kopftuchstreit nicht aus. Ihre unterschiedlichen Arbeitsmethoden – die ihre Erkenntnisse so spannend machen – erschweren keineswegs Schröters Klarheit in Inhalt und Sprache. Ihr neues Buch ist imstande, Unvermögen oder Überforderung zu kompensieren. Sie rollt die Fälle neu auf, analysiert die deutschen Pannen und sagt deutlich, was sich ändern muss. Mit diesem Buch trägt Schröter dazu bei aufzuklären, zu Diskursen aufzurufen und damit dem Stresstest in Deutschland eine Chance zum Bestehen zu geben – für einen liberalen und säkularen Islam. Es ist in seiner Schonungslosigkeit unbedingt lesenswert.


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Die große Hitler-Stalin-Greta-Medien- kernschmelze

Eine Zeitung verbreitet Fake News über Dieter Nuhr – und dutzende andere plappern nach. Der Fall zeigt: das deutsche Pressesystem steckt in einer tiefen selbstverschuldeten Krise.

Geht ein Redakteur der „Kieler Nachrichten“ ins Kabarett, versteht den Mann auf der Bühne nicht so richtig, und schreibt trotzdem einen Artikel. So beginnt kein Witz. Sondern eine Dramödie über den Zustand der Presse in Deutschland. Sie beginnt damit, dass ein Mitarbeiter der „Kieler Nachrichten“ am vergangenen Samstag Nuhrs Auftritt in der Kieler Sparkassenarena besuchte und anschließend eine Rezension für die Online-Ausgabe der Zeitung verfasste. Darin beschreibt er, wie Nuhr ausführt, er glaube, dass die Forderung von Greta Thunberg und ihren Anhängern, wenn sie tatsächlich so verwirklicht würden, Menschenleben kosten könnten. Um dann Nuhr zu zitieren: „Aber was sind schon Menschenleben, wenn es um die große Sache geht?“ Indirekt, meint der Rezensent, habe der Comedian damit Greta Thunberg mit Hitler und Stalin verglichen. Ohne allerdings einen entsprechendem Satz Nuhrs als Beleg zu zitieren. Denn diesen Satz gibt es nicht. Der Thunberg-Hitler-Stalin-Vergleich fand nur im Kopf des Journalisten der „Kieler Nachrichten“ statt.

Dessen Artikel, eher ein unbeholfen formulierter politischer Kommentar mit viel Haltung als eine Rezension, platzierte die Zeitung in ihre Online-Ausgabe, und dort hinter die Bezahlschranke. Ein Mitarbeiter des „Redaktions-Netzwerks Deutschland“ (RND) verwertete den Text weiter, ohne dass sich dort jemand gefragt hätte, warum die „Kieler Nachrichten“ für den spektakulären Vorwurf gegen Nuhr kein einziges entsprechendes Zitat geliefert hatten. Für einen journalistischen Ohrenzeugen des Auftritts wäre das ja ein Leichtes gewesen, vorausgesetzt, Nuhr hätte den Vergleich tatsächlich gezogen.

Beim RND handelt es sich um einen Lieferanten konfektionierter Medieninhalte. Es gehört zu Madsack, einem Unternehmen, dessen Mehrheitsgesellschafter wiederum die DDVG ist, die Medienholding der SPD, der auch die „Kieler Nachrichten“ gehört. Das Redaktionsnetzwerk liefert nach eigenen Angaben redaktionelle Inhalte an mehr als 50 Tageszeitungen. Dafür, dass derart viele Zeitungen, die sich eigentlich voneinander unterscheiden wollen, vorgefertigte Texte von ein und demselben Anbieter beziehen, gibt es einen simplen Grund: die heruntergesparten Redaktionen vieler Blätter können sich keine eigene Recherche leisten. Auch keine Nachrecherche. Was einmal bei RND steht, rutscht also mehr oder weniger automatisch in zig andere Zeitungsausgaben und Online-Artikel. Bei RND heißt es am 24. November: Anzeige

„Comedian Dieter Nuhr vergleicht Greta Thunberg mit Hitler und Stalin“

Das Netzwerk teasert den Scoop mit drei Bullet-Points an:

  • „Die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg scheint das Lieblingsopfer von Dieter Nuhr zu sein.
  • Nun hat der Comedian mit einer heftigen Analogie nachgelegt.
  • Er verglich die Schwedin auf gewisse Weise mit den Diktatoren Stalin und Hitler.“

Nun ja: auf gewisse Weise. Auf gewisse und sogar auf jede Weise ist das Bullshit. Und der liest sich dann so:

„Bei einem Auftritt in Kiel hat Nuhr nun noch mal nachgelegt, wie die „Kieler Nachrichten“ berichten. Dabei soll er Greta sogar indirekt mit den Diktatoren Hitler und Stalin verglichen haben.
So sagte Nuhr, bevor er loslegte, dass er nicht den Menschen Greta angreife, sondern die Institution und die Hysterie ihrer Anhänger. Gretas Fundamentalismus würde mehr Not und Elend verursachen als der Kampf gegen den Klimawandel durch Forschung und Innovationen, zitieren die ‚KN# Nuhr. Offenbar meinte Nuhr damit, dass Gretas Forderungen das Zeug hätten, die wirtschaftlichen Grundlagen der Menschheit zu zerstören: Der globale Warenverkehr und damit der Wohlstand sei einer der Hauptverantwortlichen für hohe CO₂-Emissionen. Falle der weg, stelle sich die Frage, wie viele Menschen man regional ernähren könne.
Weiter soll der Comedian gesagt haben: ‚Aber was sind schon Menschenleben, wenn es um die große Sache geht?’ In der Konsequenz würde man da sogar an Hitler oder Stalin denken können.“

Offenbar soll er indirekt.

Für eine Reihe von Medien, die sich aus dem Konjunktivschaum bedienen, reicht das nicht. Das Ganze muss noch mit einer Kommentierung angereichert werden. Also schreibt die „Berliner Morgenpost“ in ihrer Headline: „Dieter Nuhr: Gretas Methoden erinnern an Hitlers Prinzip“.

Und weiter:
„Ist Gretas System zur Vermeidung der Klimakrise mit Meinungs-Fundamentalismus von Hitler vergleichbar? Dieter Nuhr glaubt das offenbar.“

„Hitlers Prinzip“ war also im Wesentlichen „Meinungsfundamentalismus“. Ein Glück eigentlich und überhaupt, dass nicht auch noch die Forschung zum Nationalsozialismus in den Händen von Qualitätsjournalisten liegt, die schon an der Wiedergabe einer Bühnenveranstaltung in Kiel hoffnungslos scheitern. Und: was sind eigentlich „Gretas Methoden“?

Die „Hamburger Morgenpost“ veröffentlicht einen längeren Kommentar, eine Art Generalabrechnung mit dem Gretahasser Nuhr mit Material aus zweiter Hand:
„Schon mehrfach riss Dieter Nuhr (58) Witze über Umweltaktivistin Greta Thunberg (16). Doch jetzt hat der Comedian bei einem Auftritt in Kiel den Bogen überspannt. Vor Live-Publikum verglich Nuhr die Radikalität der 16-Jährigen mit den Folgen der Ideologien von Stalin und Hitler.
Nach Informationen der ‚Kieler Nachrichten’ sagte Dieter Nuhr bei seinem Auftritt in der Sparkassen-Arena in Kiel, dass Gretas Fundamentalismus mehr Not und Elend verursachen würde, als der Kampf gegen den Klimawandel durch die Forschung. ‚Aber was sind schon Menschenleben, wenn es um die große Sache geht?’, wird der Komiker zitiert.
Nach seinem Hitler-Vergleich ruderte Nuhr dann offenbar doch nochmal zurück. Er sei auch für eine saubere Umwelt, nur solle man nicht immer alles verbieten, sondern die Entwicklung fördern. Aber war dafür wirklich ein Vergleich einer 16-Jährigen mit zwei grausamen Diktatoren nötig? Wie die Zuschauer auf den ‚Scherz’ reagiert haben, ist nicht überliefert.“

Nicht nur das ist nicht überliefert, mit der Überlieferung steht es generell schlecht.
Als sich am Dienstag Nuhr auf Facebook meldet und darauf hinweist, er habe Thunberg weder direkt noch indirekt noch Andeutungseise mit Hitler/Stalin verglichen („Ich habe Greta nicht mit der Ideologie Hitlers oder Stalins in Verbindung gebracht. Dies wäre völlig irrsinnig. Andere Zeitungen schreiben die gezielten Falschinformationen der Kieler Nachrichten, die erkennbar dem Ziel größtmöglicher Aufmerksamkeit und damit erhöhter Klickzahlen dienen, kritiklos ab“), als sich nun offenbar etwas Zweifel bei manchen Medien breit macht, kommen Redakteure auf eine Idee: Die Behauptung lässt sich doch problemlos weiterverbreiten beziehungsweise, wie es im Branchenjargon heißt, „weiterdrehen“, wenn man einfach ein Fragezeichen hinter den nie belegte Vorwurf pappt. Also textet „Focus Online“: „Klimaaktivistin mit Hitler verglichen? Gingen Greta-Witze zu weit? Nun wehrt sich Dieter Nuhr: ‚Völlig irrsinnig’.“

Tja, völlig irrsinnig. Das muss der „Journalismus der Verlage“ sein, von der Burda-Vorstand Philipp Welte spricht: „Eine stabile Gesellschaft funktioniert auf * verlässlichem Wissen. Und dieses verlässliche Wissen kommt aus den Redaktionen der Verlage.“

Auch der „Merkur“ erkennt in seinem Artikel am 26. November die salvierende Macht des Fragezeichens:
“Merkur Greta Thunberg wie Hitler? Nuhr wehrt sich gegen schwere Anschuldigung – ARD reagiert.“


Aus einer freidrehenden Erfindung wird schnell eine „schwere Anschuldigung“. Und eine Fake News kann, sobald das krumme Satzschlusszeichen dahinter steht, noch ein paar Bahnen ziehen.

Warum reagiert eigentlich die ARD? Und vor allem: worauf? Die Saga „Nuhr vergleicht Thunberg mit Hitler/Stalin“ hat mittlerweile auch die Twittersphäre erreicht. Bekanntlich gilt es medial als Relevanznachweis, wenn jemand bei Twitter (irgendjemand, notfalls der stellvertretende Schwippcousin des Redakteurs) irgendetwas auf dem Kurznachrichtendienst meint. Ein gewisser Andreas Stein jedenfalls twitterte:
„Wenn diese Hitler- und Stalinaussagen stimmen, kann man Dieter #Nuhr nur als Arschloch bezeichnen. Es wäre wohl der Höhepunkt seines verachtenden Geschwafels.
@dasErste
: Wann schmeißt ihr diesen unglaublich dümmlichen Kasper endlich aus dem Programm?“

Da! Das Netz fordert den TV-Rausschmiss von Nuhr! Das nimmt die Erregungsabgreif-Plattform „watson“ zum Anlass, beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) nachzufragen, ob er nicht die Sendung „Nuhr im Ersten“ absetzen will. Will er nicht. Aber auch das erzeugt wieder eine relevante Meldung: ARD hält an Nuhr fest! Trotz Kritik!

So einfach lassen die Medien die Geschichte nicht aus den Zähnen, ungefähr so, wie sie seinerzeit auch die Sache mit der Hetzjagd in Chemnitz (beziehungsweise: „Hetzjagden“ – A. Merkel) nicht fahren ließen, eine Darstellung, die sich seinerzeit auf ein aus dem Netz gefischten 19-Sekunden-Video stützte, das keine Hetzjagd zeigte.

Auch bei Nuhr/Thunberg/Hitler/Stalin stimmt halt nur das Faktische nicht – aber sonst eben alles. Vor allem die Konstellation: alter weißer reaktionärer Mann (mal 58, mal 59) gegen junge weise Frau (16). Skandal, Erregung, Hüttler mittemang, außerdem sind auch noch mehrere andere Prominente verwickelt. Die Geschichte trendet, wie es unter Fachleuten heißt.

In der DDR gab es so genannte Sekundärrohstofferfassungsstellen, abgekürzt Sero. Dorthin brachten Jungpioniere leere Flaschen und alte Zeitungen zur Wiederverwertung, eine an sich vorbildlich nachhaltige Praxis. Die Rolle der Sekundärrohstoffsammelstellen im reifen Spätmerkelismus haben heute die Qualitätsmedien inne. Zu einem vorgefertigten und an personell ausgedünnte Zeitungen weitergepumpten Stück, das wiederum ausschließlich auf einem ausgeschlachteten Provinzzeitungstext beruht, kommen noch ein paar zusammengekehrte Tweets, also durchweg Sekundär- beziehungsweise Tertiärmaterial, das noch einmal aufgearbeitet, in Form gepresst und als fast neu in den Erregungskreislauf geschickt wird.

Im Lauf des Dienstag dringt dann in mehreren Redaktionen die Erkenntnis durch, dass der Beleg für den großen Greta-Hitler-Vergleich (Uncle Joe war bei den meisten schon hinten runtergefallen, der Begriff „Stalin-Vergleich“ hat sich nie recht durchsetzen können), dass die Greta-Hüttler-Sache jedenfalls doch nicht so ganz wasserhosenfest war. Und als nun die Zeit gekommen war, den Quatsch der Woche abzumoderieren, ein jeder in seiner Stadt, begab sich auch ein Redakteur der stern.de-Redaktion an die Tastatur:

„Doch vielleicht gehen all die Empörten dem Comedian auf den Leim und verhalten sich genau so, wie der es wünscht. Denn seit der 59-Jährige gemerkt hat, dass er mit kalkulierten Provokationen gegen die junge Schwedin Aufmerksamkeit erzeugt, spielt er diese Karte immer wieder. Mehrfach in seiner Sendung ‚Nuhr im Ersten’, nun auch auf seinen Liveauftritten.
Vielleicht ist das Reiten auf der Greta-Welle einfach ein Zeichen dafür, dass Nuhr derzeit wenig anderes einfällt. Oder kennt irgendjemand andere Themen, über die der Comedian in letzter Zeit gesprochen hat?
Es ist ganz einfach: Je mehr Leute über seine Sprüche öffentlich ereifern, desto länger wird er diese Masche durchziehen und seine Ideenlosigkeit kaschieren. Die einzig angemessene Reaktion darauf wäre aber, ihn zu ignorieren. Dann sucht er sich ganz schnell neue Themen.“

Wenn eine ganze Reihe von Medien eine haltungsstramme Fake News über Dieter Nuhr verbreiten, gehen sie also „dem Comedian auf den Leim“.

Die Aufforderung, Nuhr künftig angemessen zu ignorieren, wenn er Qualitätsjournalisten immer so auf den Leim führt, steht nun prominent auf stern.de, SEO-mäßig verschlagwortet, die Sache ist fast durchgestanden.
Fast. Denn Mario Sixtus, ein Filmemacher, der auch für das ZDF arbeitet, der Wilhelm Mohnke unter den Nuhr-Kommentatoren, erreicht auf Twitter erst jetzt die letzte Megametaebene:

Fast zeitgleich am Dienstagabend setzte dann der Chefredakteur der „Kieler Nachrichten“ Christian Longardt den vorläufigen Schlusspunkt, indem er die „missverständlichen Formulierungen“ bedauert: „Wir bedauern dies sehr und entschuldigen uns an dieser Stelle bei Dieter Nuhr“, sagt Chefredakteur Christian Longardt. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Twitter angezeigt werden.

Die Chefredaktion habe daher entschieden, die Rezension auf KN-online zu löschen. Aber die Welle ist ja sowieso durch.

Für den „Journalismus der Redaktionen“, gerichtet gegen die lügnerische Sphäre des Netzes mit seiner sozialen Spaltung überweisen die Steuerbürger demnächst einen Unterstützungsbeitrag, der fürs Erste ausgleicht, was an freiwilligen Zahlungen – aus ganz unverständlichen Gründen – ausbleibt.

Es gibt übrigens einen nicht unwichtigen Unterschied zu dem Sero-System der DDR: dort bekam der Bürger resp. der Pionier Bares für das Altpapier raus. Er musste nicht noch Geld mitbringen.

In diesem einen Punkt gilt: es war eben nicht alles schlecht.

*Originalschreibweise

Quelle